01.
2011
SVWE und Berger verlängern nicht
Als Thomas Berger auf die Saison 2003/04 zum SV Wiler-Ersigen stiess, fand er einen ambitionierten, erfolgshungrigen Verein vor, der nach dem ersten Titelgewinn lechzte. Mit Berger kam der Erfolg und zwar gleich lawinenartig. Sechsmal in sieben Jahren holte der SVWE den Schweizer Meistertitel. Der Cupsieg 2005 und der Europacupsieg im selben Jahr waren weitere Highlights. Insgesamt erreichte Wiler-Ersigen unter Berger 15 grosse Finals, den letzten vor Wochenfrist mit der Cupfinalqualifikation, die sechste in der „Aera Berger". Unter dem Bündner Erfolgstrainer wurde aus dem SVWE der unbestrittene Branchenleader, der Dominator der nationalen Szene. Nun will man beim Serienmeister einen Schnitt machen. „Der grosse Erfolgshunger ist naturgemäss weg, eine gewisse Sättigung innerhalb der Mannschaft aber auch im ganzen Vereinsumfeld ist eingetreten", spricht Wiler Sportchef Marcel Siegenthaler die Entwicklung an. „Nun wollen wir neue Impulse setzen, die Spieler wieder vermehrt aus der Reserve locken und in die Verantwortung nehmen." Dies sei unter einem neuen Trainer viel einfacher, weil sich wieder jeder neu beweisen müsse.
Der Entscheid sei der Vereinsführung nicht leicht gefallen, „denn Thomas Berger ist mit Sicherheit der beste Trainer der Schweiz, eigentlich der einzige Profi in der Szene. Vor allem auch, was er zusätzlich in der Juniorenarbeit geleistet hat, verdient grösste Anerkennung", so Siegenthaler. Nur zu gern möchte der SVWE Berger denn auch in der Organisation behalten und mit einer Führungsfunktion im Nachwuchsbereich beauftragen. „Wir sind gespannt, ob Thomas Berger ebenfalls für eine neue Rolle bereit ist, nachdem er über 15 Jahre an der Bande eines Nationalliga-Teams stand." Siegenthaler sagt es und ist sich bewusst, dass Berger nun zahlreiche Anfragen aus der Szene erhalten wird, was die Planspiele der SVWE-Verantwortlichen konkurrenzieren dürfte.