04.
Zug gewinnt spektakulären Superfinal
Die Tigers Langnau geraten im Final gegen Zug mehrmals mit drei und mehr Toren in Rückstand, kämpfen sich immer wieder zurück und unterliegen am Ende knapp mit 8:9. Damit gelingt Zug in einem spektakulären Spiel die erfolgreiche Titelverteidigung.
Die knapp 9000 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Freiburger Eishockey-Arena bekamen das Spiel zu sehen, das man erwarten durfte - sehr zur Freude der neutralen Beobachter und vermutlich eher zum Leidwesen der beiden Trainerteams. Schon in der 1. Spielminute hatten Nick Pfister und Severin Nigg gute Abschlussmöglichkeiten. Die Emmentaler durften im ersten Drittel zweimal in Überzahl antreten und verwerteten das zweite Powerplay zum 1:0 durch Simon Steiner.
Es folgte eine völlig chaotische Phase mit vier Toren innerhalb von weniger als zwei Minuten, wobei Zug insgesamt dreimal jubeln konnte und so in Führung ging. Das erste Zuger Tor schien haltbar und beim zweiten Gegentreffer agierten die Emmentaler in der Defensive zu passiv. Insgesamt entsprach die knappe Zuger 3:2-Pausenführung in etwa den Kräfteverhältnissen.
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Dreimal drei macht vier
Auch im Mitteldrittel wurde munter nach vorne gespielt, die erste brandgefährliche Aktion war ein Pfostenschuss von Linus Hedlund. Nach einer kurzen, weniger offensiven Phase weckte Matteo Steiner die Halle mit einem Lattenschuss. Dann gelangen Severin Nigg auf Zuspiel des überragenden Passeurs Tobias Gustafsson (vier Assists bei den ersten sechs Zuger Toren und verdienter Bestplayer seines Teams) sowie Linus Arnold mit einem Abpraller ein Doppelschlag, die Zuger lagen nun mit drei Toren Unterschied vor. Thomas Gfeller verkürzte, drei Minuten später schoss Nilsberth das nächste Tor für Zug und auch auf das 6:4 durch Kevin Kropf hatten die Zuger eine Antwort parat. Es war das dritte Mal innerhalb von weniger als zehn Minuten, dass die Emmentaler sich einen Drei-Tore-Rückstand einfingen.
Nach der zweiten Pause verkürzte erneut Gfeller, danach gab es neun Minuten lang keine Tore mehr. Nun war es ein enges Spiel, beim Stand von 7:5 achteten die Teams nun doch auch mehr auf ihre Defensive. Dann traf Nilsberth in einer unübersichtlichen Slot am Gerangel im Slot vorbei zum 8:5, kurz darauf führte ein Fehlpass der Emmentaler zum 9:5 - nun waren es erstmals nicht drei, sondern vier Tore Rückstand für Langnau, zudem blieben nur noch gut sieben Minuten zu spielen.
Letztes Aufbäumen nicht belohnt
Doch die Emmentaler sind bekannt dafür, nie aufzugeben, und so traten sie auch heute auf. Mit sechs gegen fünf Feldspielern gelangen den Tigers tatsächlich noch drei Tore, spätestens nach dem 9:8 durch Simon Steiner 39 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit wurde die ganze (mehrheitlich mit Langnauer Fans gefüllte) Halle zum Tollhaus. Doch die Aufholjagd blieb ohne krönenden Abschluss und so waren es die Zuger, die nach der Anspannung der Schlussminuten erleichtert einen knappen Sieg bejubeln konnten. Die Zentralschweizer verteidigen ihren Titel vom Vorjahr und reisen auch vom zweiten Superfinal in Fribourg mit der Goldmedaille ab. Ein attraktives, teilweise wildes Spiel mit vielen Emotionen und noch mehr Toren sorgte für beste Unterhaltung, wobei den Tigers nach ihrer Aufholjagd nur die Rolle als tragische Helden blieb.
Hier gibt es den Liveticker zum Nachlesen.
Superfinal Männer 2025:
Zug United - Unihockey Tigers Langnau 9:8 (3:2, 4:2, 2:4)
BCF Arena, Fribourg. 8892 Zuschauer. SR Schläpfer/Fässler.
Tore: 9. S. Steiner (Lauber) 0:1 (Überzahltor). 13. (12:27) Sjögren (Gustafsson) 1:1. 13. (12:38) J. Nigg (F. Flütsch) 2:1. 14. (13:02) Lauber (Svensson) 2:2. 15. (14:13) Sjögren (Gustafsson) 3:2. 27. (26:46) S. Nigg (Gustafsson) 4:2. 28. (27:39) Arnold (Johansson) 5:2. 31. Gfeller (Pfister) 5:3. 34. (33:40) Nilsberth (Gustafsson) 6:3. 34. (33:56) Kropf (S. Steiner) 6:4. 37. Johansson (Kailiala) 7:4 (Strafe angezeigt). 42. Gfeller (M. Steiner) 7:5. 51. Nilsberth (Sjögren) 8:5. 53. Sjögren (Johansson) 9:5 (Überzahltor). 58. Kropf (S. Steiner) 9:6 (Tigers ohne Torhüter). 60. (59:03) Lauber (Gfeller) 9:7 (Tigers ohne Torhüter). 60. (59:21) S. Steiner (Lauber) 9:8 (Tigers ohne Torhüter).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Zug United. 1mal 2 Minuten gegen Unihockey Tigers Langnau.
Zug United: Schälin; Gustafsson, Nilsberth; Mock, Neidhart; T. Flütsch, Stettler; S. Nigg, Sjögren, Kailiala; Arnold, A. Christen, Johansson; Hedlund, F. Flütsch, J. Nigg
Unihockey Tigers Langnau: Beck; L. Steiner, Fankhauser; Svensson, Aebersold; Strohl, Schlegel; Gfeller, M. Steiner, Pfister; Lauber, Kropf, S. Steiner; Stucki, Mühlemann, J. Schwarz
Bemerkungen: 58:34 Timeout Tigers Langnau. Matteo Steiner und Tobias Gustafsson als beste Spieler ausgezeichnet.