03.
2016
Alligator Malans macht es spannend
Mit einem 5:3-Heimsieg erzwingt Alligator Malans eine «Finalissima» im Play-off-Viertelfinal gegen Wiler-Ersigen. In Zuchwil kommt es am Sonntag zum Showdown.
Triumphierend hielt der Malanser Torhüter Martin Hitz zehn Sekunden vor Abpfiff den Ball mit der Faust in die Luft. Der letzte Berner Schuss wurde wieder zur Beute des einstigen Natihüters. Ohne ihren Schlussmann, mit einem Spieler mehr drückte Wiler-Ersigen zuvor beim Stand von 5:3 gegen vier Alligatoren vehement aufs Bündner Tor. Der Alligator-Goalie behielt in der hitzigen Schlussphase die Übersicht und führte sein Team zum dritten Sieg in der hart umkämpften Viertelfinalserie gegen den Meister.
Endlich konnten die Malanser Fans unter den 836 Zuschauern (Saisonrekord) aufatmen. 5:0 führte Malans bei Spielhälfte. Wieder ein hoher Vorsprung, wie in den beiden verloren gegangenen Partien zuvor. Würden die Malanser den Sieg wieder «veralligatoren», war die grosse Frage. Mit zwei Überzahltreffern kurz vor der zweiten Pause kamen die Berner gefährlich heran. Dass es diesmal nicht zu einem Déjà-vu kam, hatte mehrere Gründe. Einerseits spielte Hitz eine brillante Partie, während Wiler nach dem ersten Drittel den glücklosen Nicolas Wolf durch Samuel Zimmermann ersetzte, andererseits «hatten wir während der letzten Woche gute Gespräche, dass uns das nicht noch mal passiert», erklärte der Malanser Coach Patrick Britt. Tatsächlich: Als Wiler-Ersigen im Schlussdrittel wieder mit zwei Linien «All-In» ging, fanden die Herrschäftler nun die richtige Mischung zwischen Angriff und Abwehr.
Entgegen kam den Malanser, dass bei Wiler-Ersigen unter der Woche die Grippe grassierte. Der Tscheche Sebek fehlte, der Finne Kekkonen sass nur im Trainer auf der Bank. Malans kannte solche Sorgen nicht. Dank der Effizienz des ersten Blocks - Remo Buchli mit drei Skorerpunkten -, einem starken Hitz und einem angeschlagenen Wiler führte es 4:0 nach dem ersten Drittel. Zeitweise wurde der Meister vorgeführt. Der omnipräsente, teilweise mit seinem Einsatz fast übertreibende Captain Claudio Laely erzielte schon in der 27. Minute das - schlussendlich - entscheidende fünfte Malanser Tor.
Am Sonntag um 18 Uhr kommt es nun - nicht ganz unerwartet - zum Entscheidungsspiel. Die Karten sind nach gestern neu gemischt. Der psychologische Vorteil liegt nun auf Seiten der Malanser. Steigerungspotenzial ist dazu noch vorhanden. Gerade bei den Special Teams: Drei Überzahl-Situationen blieben ungenutzt, Wiler konnte dazu zweimal im Powerplay reüssieren. Auch fanden viele Pässe in die Spitze den Adressaten nicht. Zu erwarten ist aber auch, dass Wiler-Ersigen reagieren wird. Diesmal waren es die Berner, die zwei Drittel besser spielten, aber als Verlierer vom Platz gingen.
Alligator Malans - Wiler-Ersigen 5:3 (4:0, 1:2, 0:1)
Lust Maienfeld. - 836 Zuschauer. - SR Baumgartner/Kläsi.
Tore: 2. Veltsmid (Dominioni) 1:0. 4. Buchli (Laely) 2:0. 12. Buchli (Laely) 3:0. 19. Braillard (Buchli) 4:0. 27. Laely (Berry) 5:0. 38. Manninen (Christoph Hofbauer/Ausschluss Veltsmid) 5:1. 40. Christoph Hofbauer (Väänänen/Ausschluss Gartmann) 5:2. 55. Matthias Hofbauer (Christoph Hofbauer) 5:3.
Strafen: 4mal 2 Minuten, 1mal 5 Minuten (Laely) und 1mal 10 Minuten (Buchli) gegen Malans, 4mal 2 Minuten gegen Wiler-Ersigen.
Malans: Hitz; Hartmann, Tromm; Berry, Gartmann; Veltsmid, Künzli; Friolet, Hulmi, Nett; Buchli, Braillard, Laely; Bärtschi, Nino Vetsch, Dominioni.
Wiler-Ersigen: Wolf (21. Zimmermann); Meister, Väänänen; Bischofberger, Nussbächer; Hirschi, Sesulka; Matthias Hofbauer, Christoph Hofbauer, Deny Känzig; Wittwer, Fankhauser, Manninen; Affolter, Mutter, Louis; Rentsch.
Bemerkungen: Malans komplett, Wiler-Ersigen ohne Kekkonen, Stettler, Sebek. - 26. Pfostenschuss Känzig, 36. Väänänen verschiesst Penalty, 37. Pfostenschuss Väänänen, 41. Pfostenschuss Laely, 59. Berry verschiesst Penalty - 58:09 Time-out Wiler-Ersigen. - Wiler-Ersigen von 57:25 bis 57:38, 58:03 bis 58:09, 58:15 bis 60:00 ohne Torhüter. - Hitz und Christoph Hofbauer als beste Spieler ausgezeichnet.
Zeitungsbericht "Die Schweiz am Sonntag"