02.
2023
Beherztes Malans gewinnt
Mit solider Defensive und kämpferischer Einstellung bezwingen die Alligatoren Schweizermeister Grasshopper Club Zürich und holen sich den verdienten Sieg. Damit ist die Play-off Viertelfinalserie neu lanciert.
Das Spiel war noch keine Minute alt und Oscar Agnarsson musste bereits sein Können mit zwei glänzenden Paraden unter Beweis stellen. Der Meister drückte diesem Playoff-Kampf gleich zu Beginn tempomässig den Stempel auf und brachte die Malanser Defensive bereits arg ins Schwitzen. Beim allerersten Malanser Abschluss nach 5 Spielminuten von Dan Hartmann sprang der Ball nur von der Torumrandung zurück ins Feld. Fortan konnte das Zürcher Startfeuerwerk doch etwas gebremst werden und die Platzherren kamen nun vermehrt auch zu Abschlüssen, welche Michael Haenle im Zürchertor vorerst noch parieren konnte. In der 10. Minute musste er sich doch erstmals geschlagen geben. Harry Braillard bediente den freistehenden Joel Friolet, welcher zur viel umjubelten Führung fürs Heimteam einnetzte. Diese Führung gab den Alligatoren sichtlichen Aufwind und das Spielgeschehen wog nun auf beiden Seiten temporeich hin und her. Auffallend auch die solide und starke Defensiv-Leistung, welche die aufopfernd kämpfenden Malanser im Kollektiv meisterten und den Zürchern somit nur noch wenige gefährliche Torszenen in diesem Startdrittel erlaubten. Die Alligatoren lauerten in der Folge stets auf die ihnen zunehmend ermöglichten Kontervorstösse. Mit der allerletzten Sekunde vor dem Pausentee erhöhte Youngster Jamie Britt das Score und brachte die Alligatoren mit zwei Längen in Führung.
Das Mitteldrittel begann zu Beginn mit ähnlichen Vorzeichen. Die Zürcher waren erneut in den ersten Minuten das spielbestimmende Team und erzeugten einen enormen Druck aufs Malanser Tor. Etwas entgegen dem Spielverlauf stand es dann aber plötzlich 3:0 auf der Anzeigetafel. Der junge Dario Kälin nutzte die ihm eröffnete Chance und verwandelte sicher zur drei-Tore Führung. Erneut gelang es den Bündnern in der Folge, den Druck des amtierenden Schweizermeisters zu entschärfen und das Spielgeschehen wieder auszugleichen. Es lief bereits die 33. Spielminute, als Remo Buchli bei einem seiner schnellen Flügelläufe von Moritz Mock regelwidrig gestoppt wurde. Die Alligatoren konnten jedoch davon aber keinen Profit ziehen. Die gutstehende Zürcher-Box verhinderte einen weiteren Gegentreffer. Der vierte Malanser Treffer wurde aber in der 37. Minute dennoch Tatsache. Braillard krönte sich nach einem weiteren umkämpften Kontervorstoss zum viel bejubelten Torschützen. Mit dem guten Polster und vier Toren im Rucksack gings dann in die zweite Pause.
Das dritte Drittel startete ungleich den beiden vorangegangenen. In der 42. Minute erhöhte Dan Hartmann das Score nach dem herrlichen Zuspiel von Britt auf 5:0. Das Gastteam erhöhte danach zunehmend nochmals den Druck. Beim hellwachen Agnarsson gabs aber vorerst noch kein Vorbeikommen. Er strahlte seinen Vorderleuten eine grosse Sicherheit aus. GC-Headcoach Luan Misini nahm in der 49. Minute bereits früh sein Timeout und spielte fortan mehrheitlich ohne Torhüter. Die Alligatoren mit entfesselter Defensivleistung hielten jedoch dagegen, doch in der 52. Minute musste sich dann auch Agnarsson erstmals geschlagen geben. Dylan Hasenböhler traf zum 5:1. Nur zwei Zeigerumdrehungen später konnte Valentin Schubiger die bisherige Tordifferenz mit seinem Treffer aber wieder herstellen. Trotzdem blieb Misini seinem offensiven Vorhaben treu und liess Haenle zu Gunsten eines weiteren Feldspielers weiterhin draussen. Für die Gäste erhöhte sich die Chance nochmals, als Buchli wegen eines eher hart gepfiffenen Bodenspiels auf die Strafbank musste. Mit der personellen Überzahl von zwei Feldspielern traf Paolo Riedi zum 6:2. Gellendes Pfeifkonzert unter den zahlreichen Zuschauern in der 55. Minute, als die leitenden Schiedsrichter den Zürchern einen Penalty zugestanden. Riedi verwandelte diese gegebene Offerte kaltblütig zum 6:3. Ein Stockschlag des Zürchers Kay Bier unterbrach dann aber den numerischen Vorteil des Meisters. Die Alligatoren brachten den verdienten Sieg und Playoff-Punkt gegen die Zürcher sicher ins Trockene. David Schmid traf mit dem Empty-Netter noch zum 7:3 Schlussresultat. Ein Sieg, welcher sich die Alligatoren durch ihr gezeigtes Kollektiv absolut und diskussionslos redlich verdient haben.
Weiter geht es in dieser Viertelfinal-Serie bereits übers kommende Wochenende mit den Spielen drei, am Samstag, 04. März 19.00 Uhr in Zürich und vier, am Sonntag,05. März 17.00 Uhr in Maienfeld. Können die Alligatoren den amtierenden Schweizermeister mit einer analogen Leistung wie heute gezeigt nochmals kräftig ärgern?
UHC Alligator Malans - Grasshopper Club Zürich 7:3 (2:0, 2:0, 3:3)
L-UPL Playoff-Viertelfinals - Spiel 2, Sporthalle Lust Maienfeld, 585 Zuschauer
SR Benjamin Hohler | Pascal Koch
Tore: 10. Friolet (Braillard) 1:0. 20. Britt (D. Hartmann) 2:0. 26. Kälin (Schmid) 3:0. 37. H. Braillard (V. Schubiger) 4:0. 42. D. Hartmann (Britt) 5:0. 52. D. Hasenböhler (Rüegger) 5:1. 53. V. Schubiger (Friolet) 6:1. 56. Riedi (Laubscher, Ausschluss Buchli) 6:2. 57. P. Riedi 6:3 (auf Penalty). 59. Schmid (V. Schubiger) 7:3.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Alligator Malans. 2mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich.
Alligator Malans: Agnarsson; Camenisch, Tromm; Berry, Störi; R. Schubiger, Obrecht; Friolet, H. Braillard, Jäger; D. Hartmann, Britt, Buchli; Kälin, Schmid, M. Hartmann. Ersatz: Flütsch, V. Schubiger, Breu.
Grasshopperclub Zürich: M. Haenle; Bier, Hasenböhler; Mock, Göldi; Volkart, Dürler; Laubscher, Laely, Rüegger; E. Seiler, N. Seiler, Riedi; Wenk, Strässle, Steiger. Ersatz: Aliatta, Meier, F. Haenle, Stäubli, Spinas, Wangenheim.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne T. Braillard, Rohner, Veltšmíd, Hollenstein, Ujhelyi, Capatt (alle verletzt), Schnell (Pausierung), Bardill (überzählig) Backström (abwesend). Grasshopperclub Zürich ohne Haldemann (verletzt), Heller (krank). 5. Pfostenschuss D. Hartmann. 49. Timeout Grasshopperclub Zürich; ab 50. Grasshopperclub Zürich mehrheitlich ohne Torhüter agierend.
Beste Spieler: Oscar Agnarsson für Alligator Malans, Fabrice Göldi für Grasshopperclub Zürich.