02.
2019
Drei Punkte in Thun erkämpft
In einem umkämpften Spiel beim UHC Thun sicherte sich Zug United dank einem 5:3-Sieg auch mathematisch die Playoffqualifikation.
Wer sich nach dem Hinspiel mit 21 Toren auf ein neuerliches Spektakel zwischen dem UHC Thun und Zug United gefreut hatte, wurde am Samstagabend enttäuscht. Über 30 Minuten mussten die 263 Zuschauer in der Sporthalle Mur auf den ersten Treffer warten. Am nächsten kamen in der ersten Spielhälfte einem Treffer die Gastgeber, die im ganzen Spiel insgesamt fünfmal die Torumrandung trafen - dreimal alleine im Startdrittel. Auf der anderen Seite demonstrierte Sven Körner, weshalb er einst der beste Torhüter seines Jahrgangs gewesen war. Vor allem im zweiten Spielabschnitt rettete er mehrfach mirakulös, als ein Zuger nach einem Querpass direkt abschloss.
Wie so oft fiel der erste Treffer schliesslich nicht aus einer schön herausgespielten Chance. Nicolas Ammann drosch einen springenden Ball resolut Richtung Tor und überwand Petter Nilsson ein erstes Mal. 33:39 Minuten hatte es gedauert. Die Zuger reagierten vehement: Tim Mock und Carl Kostov-Bredberg setzten nach und schliesslich gelang dem Schweden der Ausgleich. Nur 74 Sekunden später bewies Patrik Rokka seine Schnelligkeit und entwischte der Thuner Verteidigung und erzielte das 2:1. Und noch vor der zweiten Pause verhinderte Körner einen grösseren Rückstand.
Fürs das letzte Drittel konzentrierte Zugs Trainer Sascha Rhyner die Kräfte auf zwei Linien - und die Massnahme zahlte sich aus: Steven Fiechter nach schönem Zuspiel von Sandro Poletti sowie Andreas Dahlqvist erhöhten innert 14 Sekunden auf 4:1. Nun reagierte Thuns Trainer Sebastian Thomann und zog per Time-out die Notbremse. Auch dies wirkte. Die Berner Oberländer standen nun wieder gefestigter in der Abwehr. Vermehrt kamen sie gar wieder zu gefährlichen Kontern. Zweimal konnten die Zuger den Torschuss nur mit unlauteren Mitteln verhindern. Ersteres führte zu einem Powerplay - ohne Folgen. Im zweiten Fall verwertete Thuns Topskorer Thomas Kropf den Penalty souverän. Und nur 81 Sekunden später erwischte Elia Garbely Zugs Keeper Nilsson in der nahen Torecke.
Damit läuteten die Thuner acht Minuten vor dem Ende eine spannende Schlussphase ein. Patrik Rokka beruhigte die Nerven der mitgereisten Zuger Fans mit seinem zweiten Treffer - nur 57 Sekunden nach dem dritten Thuner Tor. Dazu kam den Zugern zupass, dass sie vier Minuten davon in Überzahl agieren konnten. Erst wurde Kropf für ein (versuchtes) Revanchefoul bestraft, dann traf Thuns Captain Jonas Wettstein den zweifachen Torschützen Rokka unglücklich mit dem Stock im Gesicht. Allerdings funktionierte das bis dahin beste Powerplay der Liga an diesem Abend überhaupt nicht und so blieb es bis zum Schluss spannend.
«Das war kein gutes Spiel von uns», resümierte Kostov-Bredberg. «Aber es ist wichtig, dass wir auch solche Spiele gewinnen.» Dank den drei Punkten sicherten sich die Zuger auch in der zweiten NLA-Saison die Playoffqualifikation und übertreffen damit die Punkteausbeute aus der letzten Saison bereits zwei Runden vor Ende der Regular Season um zwei Zähler.
UHC Thun - Zug United 3:5 (0:0, 1:2, 2:3)
MUR, Thun. 263 Zuschauer. SR Preisig/Schädler.
Tore: 34. Ammann (Sigrist) 1:0. 38. Kostov-Bredberg (Mock) 1:1. 39. Rokka (Dahlqvist) 1:2. 43. (42:21) Fiechter (Poletti) 1:3. 43. (42:35) Dahlqvist (Rokka) 1:4. 51. (50:12) Kropf 2:4 (Penalty). 52. (51:33) Garbely 3:4. 53. (52:30) Rokka (Dahlqvist) 3:5.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen UHC Thun. 1mal 2 Minuten gegen Zug United.
UHC Thun: Körner; Fankhauser, Stulz; Bärtschi, Sigrist; Götti, Meier; Kropf, Wettstein, Kummer; Aebersold, Cebulla, Simek; Ammann, Scheuner, Garbely; Stöckli.
Zug United: Petter Nilsson; Menon, Kostov-Bredberg; Staub, Yannick Schelbert; Uhr, Furger; Tobias Flütsch; Peter Flütsch, Mock, Billy Nilsson; Abt, Rokka, Dahlqvist; Poletti, Grüter, Fiechter; Joshua Schelbert, Laely.
Bemerkungen: Zug ohne Mück (überzähliger Goalie) und Nigg (U21). 43. Time-out Thun. Thun bei Ballbesitz in den letzten zwei Minuten mit einem sechsten Feldspieler anstelle des Torhüters.