02.
2004
Herren NLA: Alligator Malans bezwingt GC klar mit 9:4
Starkes Startdrittel
Mit Vollgas ging der Alligator-Express in diese wichtige Partie. Wie vor
Wochenfrist im Heimspiel gegen Wiler-Ersigen drückten die Alligatoren kräftig
aufs Gaspedal, während die Gäste aus Zürich scheinbar nicht richtig an ihre
rein rechnerisch noch mögliche PlayOff Qualifikation glaubten. Nach zwei
hochkarätigen Chancen, war es dann Nicho Wilbourn, welcher das Skore
eröffnete, eine schnelle Kombination über Patick Bachmann vollendete er in der
7. Minute stilsicher zum 1:0. Malans blieb die spielbestimmende Mannschaft und
nützte auch gleich die erste Überzahlmöglichkeit. Als Christoph Riedel die
Strafbank drückte, traf Roger Stegmann alleinstehend vor dem Tor zum 2:0. GC
hoffte weiterhin auf ihre 1. Linie mit den beiden Schweden Niklas Jihde und
Matthias Steinholtz, welche sich aber in sicherer Obhut der wachsamen
Alligator-Verteidigung wusste (oder wissen musste...). In der 14. Minute wurde
Alligator-Captain Adrian Capatt nach einem unnötigen Bodenspiel auf die
Strafbank geschickt, was aber GC nicht viel nützte, da Michael Walthard kurze
Zeit später nach einem Stockschlag ebenfalls mit einer kleinen Bankstrafe
bedacht wurde. Christoph Ruof und Peter Lüthi nutzten den Freiraum und
erhöhten auf 3:0! Alligator blieb gefährlich, traf aber bis zur Pause nicht
mehr ins Tor. In der Schlussminute entwischte der flinke Markus Schmid der
Malanser Abwehr und sah den auf der rechten Seite mitgelaufenen Riedel, welcher
Roger Tönz zum 3:1 Anschlusstreffer bezwang. Ein Warnschuss zur rechten Zeit...
Nachlassen beinhahe bestraft
Geweckt durch diesen Treffer starteten die Grasshoppers besser ins 2.
Drittel. Malans versuchte den Ball aber in ihren Reihen zu behalten und kamen zu
einigen guten Abschlüssen, Torhüter Daniel Müdespacher blieb aber Sieger.
Eine unglückliche Aktion von Larsson - der Ball ruschte ihm von der
Stockschaufel - nutzte der Zürcher Topskorer Jihde mit einem sehenswerten Solo
zum 3:2. Die Partie wurde hektischer, doch die Alligatoren behielten zum Glück
die Ruhe. Eine unübersichtliche Situation führte zum 4:2: Nach einem Zweikampf
an der Bande rollte die Kugel plötzlich vors Tor, wo Capatt mutterseelenallein
keine Mühe mehr hatte einzuschieben. GC's Mario Scherrer enervierte sich nach
dem Treffer aber zu sehr, was die beiden Referees mit einer zehnminütigen
Denkpause bedachten. Das anschliessende Powerplay wurde zwar gekonnt vorgetragen
und wäre beinahe auch belohnt worden, Wilbourn brachte aber das Kunststück
fertig den Ball am leeren Tor vorbeizuschiessen... Die Partie wurde ruppiger,
als Folge daraus erst wurden Andri Bösch und Fabian Tschopp nach einem
Techtelmechtel auf die Bank geschickt und nur kurze Zeit später folgte ihnen
Alligators Larsson nach einem Stockschlag ebenfalls auf diese. Das personell
reduzierte Überzahlspiel konnte aber durch die Zürcher nicht genutzt werden.
Wilbourns Hattrick
Die Strafe Larssons war zu Beginn des letzten Abschnitts noch nicht abgelaufen,
doch auch diese Überzahl konnten die Hoppers nicht nutzen. Besser machten es
die Herrschäftler, eine Traumkombination über Capatt und Wilbourn vollendete
Bachmann zum 5:2. Der durch die Stuttgarter Fussballer kreierte Ausdruck
"das magische Dreieck" muss wohl bald auf dieses blendend
harmonierende Trio adaptiert werden... Es kam noch besser, Hopper Thomas Muggli musste von der Strafbank aus mitansehen, wie Stegmann sein zweites Powerplay-Tor bejubeln konnte. Der Treffer liess die Alligatoren aber
auch zu sehr in Sicherheit wiegen und sie vergassen wohl, dass GC-Captain Niklas
Jihde als einer der besten seines Faches gilt, zweimal wurde ihm kurz zu viel
Platz gelassen, was er in der 49. und 51. Minute zu den Hoppers-Treffern 3 und 4
ausnutzen konnte. Die Zürcher nahmen sich aber den Wind gleich selber wieder
aus den Segeln, eine weitere Strafe wegen Reklamierens, diesmal traf es
Verteidiger Walthard, nutzte Natiback Marc Dysli mit einem satten Weitschuss in
nummerischer Überzahl zum vorentscheidenden 7:4. Für die Krönung aus
Alligatorsicht sorgte wiederum Wilbourn, der immer besser in Fahrt kommt und
verdient als bester Spieler ausgezeichnet wurde, mit seinen Treffern zum 9:4 in
den beiden letzten Spielminuten.
Zufriedener Pettersson…
Die Alligatoren verdienten sich diesen wichtigen Sieg mit einer über weiten
Teilen konzentrierten Leistung. Coach Stefan Pettersson war vor allem mit dem 1.
Drittel sehr zufrieden "da haben wir wirklich sehr gut gespielt und GC sehr
wenige Chancen zugestanden." Mit dem zweiten Abschnitt war der Schwede aber
nicht zufrieden "wir verloren zu viele Bälle in der Mittelzone und hatten
auch Mühe mit unseren Auslösungen. Wir mussten froh sein, dass GC in dieser
Phase nur 1 Treffer gelang. Im dritten Drittel spielten wir, abgesehen von den
drei Minuten in welchen Jihde zwei Tore schoss, aber wieder besser, vor allem
die zwei schnelle Tore zu Beginn waren psychologisch sehr wichtig."
Zufrieden war Pettersson auch mit dem Überzahlspiel, aus welchem 3 Torerfolge
resultierten.
… und enttäuschter Düggeli
Weniger strahlend analysierte Grasshoppers Trainer Peter Düggeli die vierte
Niederlage in Serie: "Wir hatten zu Beginn wieder Mühe unsere
Durchschlagskraft in der Offensive zu finden, ein Problem, das leider des
öftern in der Finalrunde auftrat. Alligator zeigte klar mehr Willen um zu
gewinnen und war uns auch kämpferisch überlegen, so dass wir stets einem
Rückstand nachlaufen mussten." Der Bündner in Zürcher Diensten war auch
mit einigen Entscheiden der beiden Unparteiischen nicht einverstanden, aber
verhehlt im Gegenzug auch nicht, dass Undiszipliniertheiten wie ständiges
Reklamieren auf der Bank eigentlich fehl am Platz sind. "Wir haben sehr
viel Lehrgeld gezahlt in dieser Finalrunde. Aber wir haben viel gelernt in
diesen Spielen und diese Erfahrungen werden uns hoffentlich im nächsten Jahr in
der Finalrunde weiterhelfen."
Alligator Malans : Grasshoppers Club Zürich 9:4 (3:1, 1:1, 5:2)
Oberhof, Schiers - 520 Zuschauer
SR: Dönz, Kretz
Tore: 7. Wilbourn (Bachmann) 1:0, 11. Stegmann (Larsson, Ausschluss Riedel) 2:0, 14. Lüthi (Ruof; Ausschlüsse Capatt, Walthard) 3:0, 20. Riedel (Schmid) 3:1, 28. Jihde 3:2, 32. Capatt (Bachmann) 4:2, 42. Bachmann (Wilbourn) 5:2, 46. Stegmann (Capatt, Ausschluss Muggli) 6:2, 49. Jihde (Leimbacher) 6:3, 51. Jihde (Walser) 6:4, 54. Dysli (Larsson; Ausschluss Walthard) 7:4, 59. Wilbourn 8:4, 60. Wilbourn (Capatt) 9:4
Strafen: Alligator Malans 3x2', GC Zürich 5x2' plus 1x10' (Scherrer für Reklamieren)
Alligator Malans: Tönz; Larsson, Riederer; Helbling (ab 21. Stegmann), Dysli; Pfiffner; Lüthi, Bösch, Ruof; Wilbourn, Capatt, Bachmann.
GC Zürich: Müdespacher; Ogg, Scherrer (ab 32. Leimbacher); Helbling; Walthard; Jihde, Riedel, Steinholtz (ab 21. Schäli); Böllenrücher (ab 21. Tschopp), Muggli, Walser; Schmid.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Bebi (krank), Jecklin (Elite-Junioren); GC Zürich ohne Ambühl (verletzt), Schafroth (nicht im Aufgebot), Osman (Elite-Junioren).
Beste Spieler: Wilbourn / Jihde