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NLA Männer | Autor: HC Rychenberg Winterthur
Herren NLA: Andreas Böhm rettet Rychenberg drei Punkte
Dank einem herausragenden Goalie Andreas Böhm gewinnt Rychenberg Winterthur in der achten Runde ein bescheidenes kantonales Derby vor heimischem Publikum gegen die Kloten-Bülach Jets 5:3 (2:0/1:1/2:2).
Was eine erfolgreiche Mannschaft ausmacht, egal in
welcher Sportart, ist, dass sie gewinnt, selbst wenn sie eine magere Leistung
abliefert. In so fern ist Rychenberg, wenn man das Derby gegen Kloten als
Massstab nimmt, eindeutig eine Spitzenmannschaft, denn was der Leader am Samstag
bot, kann nur mit Worten wie mager, bescheiden oder dürftig beschrieben werden.
Alles andere hiesse, das Gezeigte schön zu reden.
Der Leader musste dem Tabellendrittletzten in eigener Halle ein ausgeglichenes Spiel zugestehen, sich vom Kantonsrivalen gar teilweise dominieren lassen und ihm über die gesamten sechzig Minuten ein leichtes Chancenplus zugestehen. Das Momentum, das letztlich den Ausschlag zu Gunsten Rychenbergs gab, war, dass, wenn schon offensiv wenig lief, wenigstens auf die Defensive um den herausragenden Andreas Böhm Verlass war. Auch dies ein untrügliches Attribut erfolgreicher Mannschaften, besagt eine alte und deswegen nicht minder richtige Weisheit doch, dass Meisterschaften in der Defensive gewonnen werden. Und mit nur 25 Gegentreffern in acht Spielen ist Rychenberg in dieser Hinsicht die Nummer 1 der NLA.
Zum Matchwinner avancierte Goalie Böhm. Mit sicheren Interventionen hielt er den Gegner resultatmässig auf Distanz. Lediglich Klotens Schwede Daniel Neumann fand ein Mittel gegen den Riesen im Winterthurer Tor. Böhm war höchstwahrscheinlich der Einzige, der sich - wortwörtlich - am Spiel erwärmen konnte: „Ich hatte viel zu tun und konnte mich richtiggehend ins Spiel hineinsteigern. So gefällt es mir weit besser, als wenn ich nur selten geprüft werde." Trainer Sascha Brendler hatte an seiner Mannschaft aber weit weniger Freude.
Stellt sich natürlich die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Blieb Rychenberg aus eigenem Verschulden - gar aus fehlender Motivation? - unter den Erwartungen oder hatte Ex-Rychenberger Felix Coray seine Mannschaft so gut eingestellt, dass nicht mehr möglich war? Wie meistens liegt die Wahrheit vermutlich irgendwo in der Mitte.
Aus Winterthurer Sicht trügerisch und für den weiteren Verlauf mitbestimmend waren die Startminuten. Kloten ging die Partie mit hohem Tempo an und versuchte, wie Torpedo Chur in Runde 7, den Tabellenführer mit frühen Toren in Rücklage zu bringen. Daraus wurde aber nichts, denn Michael Zürcher mit einem seiner gefürchteten Konter und Captain Thomas Weber mit einem schnell ausgeführten Freistoss waren bis zur elften Minute für ein vermeintlich beruhigendes Rychenberger 2:0 besorgt.
Dadurch verlor die Begegnung an Intensität. Klotens Impetus und Verve verrauchten vorübergehend und Rychenbergs Spiel tat die ohne grossen offensiven Aufwand erreichte Führung erst recht nicht gut. Goalie Böhm brachte es auf den Punkt: „In unserem Spiel fehlte das Feuer." Von einem typischen Derby mit Emotionen, mit Nickligkeiten hüben wie drüben, mit Kampf auf Biegen und Brechen war nichts zu spüren und zu sehen. Nur drei kleine Bankstrafen sind untrüglicher Zeuge davon.
Je länger das Spiel dauerte, desto deutlicher trat den Klotemern vor Augen, dass der Leader nicht den besten Tag hatte. Entsprechend engagiert versuchten sie den eingehandelten Rückstand wettzumachen. Aber immer, wenn der Anschluss geschafft schien, legte Rychenberg wieder ein Brikett drauf. Zu Spielmitte dauerte es nach dem 1:2 zwei Minuten, ehe Simon Eichmann den alten Zweitorevorsprung wieder herstellen konnte und zehn Minuten vor Spielschluss vergingen drei Minuten, ehe Reto Leemann und Alain Favez das 2:3 mit einer Doublette innert vier Sekunden beantworteten und damit die Entscheidung herbeiführten. Ob diese prompten Rychenberger Antworten Klasse oder nur Glück waren, bleibe dahingestellt.
Jedenfalls musste Routinier Leemann zugeben, dass seine Mannschaft diese Saison schon bessere Spiele gezeigt hat: „Nein, ich glaube nicht, dass uns die dreiwöchige Pause schlecht getan hat. Wir trainierten in den letzten Wochen sehr gut. Ich denke, dass wir das Spiel eigentlich auch gut begannen und den Gegner im ersten Drittel im Griff hatten. Ab dem zweiten Drittel gab es aber auf unserer Seite immer mehr unnötige Ballverluste und dadurch, aber nicht nur dadurch, haben wir den Gegner mehr und mehr aufgebaut. Im letzten Drittel müssen wir uns bei Andreas Böhm bedanken, dass wir das Spiel trotzdem gewonnen haben."
Dank dem siebten Sieg im achten Spiel bleibt Rychenberg Leader, weiterhin drei Punkte vor Torpedo Chur. Auf diesen Sieg kann sich die Mannschaft allerdings nichts einbilden und will sie sich am kommenden Samstag bei Serienmeister Rot-Weiss Chur die Chance auf Punkte wahren, darf sie sich nicht nur auf die Fangkünste des Goalies verlassen.
© rab
HC Rychenberg Winterthur - Kloten-Bülach Jets 5:3 (2:0, 1:1, 2:2)
Turnhalle Oberseen, Winterthur - 240 Zuschauer
Schiedsrichter: Michael Jenni/Tobias Wunden
HC Rychenberg Winterthur: Andreas Böhm; Thomas Weber, Marco Bösch; Sebastian Brühwiler, Terry Hawkridge; Lukas Widler, Daniel Villiger; Michael Züricher, Philipp Vollenweider, Reto Leemann; Radim Cepek, Simon Eichmann, Domenico Pondaco (ab 41. Min. Alain Favez); Mark Schuler, Sascha Dolski, Joël Bale.
Kloten-Bülach Jets: Alex Milincic; Roman Kohler, Patrick Kohler; Christian Spaltenstein, Andy Auböck (ab 41. Min. David Gisler); Daniel Neumann, Patrick Böllenrücher, Roman Reichen (ab 39. Min. Claude Bolliger); Lukas Angst, Andy Sigrist, Marcel Dolski (ab 41. Min. Benjamin Cernela).
Tore: 5. Min. Michael Zürcher 1:0; 11. Min. Thomas Weber (Reto Leemann) 2:0; 28. Min. Daniel Neumann (Patrick Böllenrücher) 2:1; 30. Min. Simon Eichmann (Radim Cepek) 3:1; 49. Min. Daniel Neumann (Claude Bolliger) 3:2; 52. Min. (51:07) Reto Leemann (Michael Zürcher) 4.2; 52. Min. (51:10) Alain Favez (Radim Cepek) 5:2; 55. Min. Daniel Neumann (Claude Bolliger) 5:3.
Strafen:: HC Rychenberg Winterthur 1x2'; Kloten-Bülach Jets 2x2'
Bemerkungen: Beim HC Rychenberg Winterthur nicht eingesetzt wurden Patrick Kellenberger, Jürg Rauchenstein, Thomas Rufer, Jonas Grunder und Samuel Hefti (letzte beide im Elite-Junioren-Team im Einsatz); bei den Kloten-Bülach Jets nicht eingesetzt wurden Rico Mazzoleni, Christian Rufer, Martin Affolter und Ronny Derrer; HC Rychenberg Winterthur über weite Strecken mit drei kompletten Linien, Kloten-Bülach Jets von Beginn an nur mit deren zwei; 57. Timeout Kloten-Bülach Jets.
Stangentreffer: 40. Min. Pfostenschuss Kloten-Bülach Jets.
Der Leader musste dem Tabellendrittletzten in eigener Halle ein ausgeglichenes Spiel zugestehen, sich vom Kantonsrivalen gar teilweise dominieren lassen und ihm über die gesamten sechzig Minuten ein leichtes Chancenplus zugestehen. Das Momentum, das letztlich den Ausschlag zu Gunsten Rychenbergs gab, war, dass, wenn schon offensiv wenig lief, wenigstens auf die Defensive um den herausragenden Andreas Böhm Verlass war. Auch dies ein untrügliches Attribut erfolgreicher Mannschaften, besagt eine alte und deswegen nicht minder richtige Weisheit doch, dass Meisterschaften in der Defensive gewonnen werden. Und mit nur 25 Gegentreffern in acht Spielen ist Rychenberg in dieser Hinsicht die Nummer 1 der NLA.
Zum Matchwinner avancierte Goalie Böhm. Mit sicheren Interventionen hielt er den Gegner resultatmässig auf Distanz. Lediglich Klotens Schwede Daniel Neumann fand ein Mittel gegen den Riesen im Winterthurer Tor. Böhm war höchstwahrscheinlich der Einzige, der sich - wortwörtlich - am Spiel erwärmen konnte: „Ich hatte viel zu tun und konnte mich richtiggehend ins Spiel hineinsteigern. So gefällt es mir weit besser, als wenn ich nur selten geprüft werde." Trainer Sascha Brendler hatte an seiner Mannschaft aber weit weniger Freude.
Stellt sich natürlich die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Blieb Rychenberg aus eigenem Verschulden - gar aus fehlender Motivation? - unter den Erwartungen oder hatte Ex-Rychenberger Felix Coray seine Mannschaft so gut eingestellt, dass nicht mehr möglich war? Wie meistens liegt die Wahrheit vermutlich irgendwo in der Mitte.
Aus Winterthurer Sicht trügerisch und für den weiteren Verlauf mitbestimmend waren die Startminuten. Kloten ging die Partie mit hohem Tempo an und versuchte, wie Torpedo Chur in Runde 7, den Tabellenführer mit frühen Toren in Rücklage zu bringen. Daraus wurde aber nichts, denn Michael Zürcher mit einem seiner gefürchteten Konter und Captain Thomas Weber mit einem schnell ausgeführten Freistoss waren bis zur elften Minute für ein vermeintlich beruhigendes Rychenberger 2:0 besorgt.
Dadurch verlor die Begegnung an Intensität. Klotens Impetus und Verve verrauchten vorübergehend und Rychenbergs Spiel tat die ohne grossen offensiven Aufwand erreichte Führung erst recht nicht gut. Goalie Böhm brachte es auf den Punkt: „In unserem Spiel fehlte das Feuer." Von einem typischen Derby mit Emotionen, mit Nickligkeiten hüben wie drüben, mit Kampf auf Biegen und Brechen war nichts zu spüren und zu sehen. Nur drei kleine Bankstrafen sind untrüglicher Zeuge davon.
Je länger das Spiel dauerte, desto deutlicher trat den Klotemern vor Augen, dass der Leader nicht den besten Tag hatte. Entsprechend engagiert versuchten sie den eingehandelten Rückstand wettzumachen. Aber immer, wenn der Anschluss geschafft schien, legte Rychenberg wieder ein Brikett drauf. Zu Spielmitte dauerte es nach dem 1:2 zwei Minuten, ehe Simon Eichmann den alten Zweitorevorsprung wieder herstellen konnte und zehn Minuten vor Spielschluss vergingen drei Minuten, ehe Reto Leemann und Alain Favez das 2:3 mit einer Doublette innert vier Sekunden beantworteten und damit die Entscheidung herbeiführten. Ob diese prompten Rychenberger Antworten Klasse oder nur Glück waren, bleibe dahingestellt.
Jedenfalls musste Routinier Leemann zugeben, dass seine Mannschaft diese Saison schon bessere Spiele gezeigt hat: „Nein, ich glaube nicht, dass uns die dreiwöchige Pause schlecht getan hat. Wir trainierten in den letzten Wochen sehr gut. Ich denke, dass wir das Spiel eigentlich auch gut begannen und den Gegner im ersten Drittel im Griff hatten. Ab dem zweiten Drittel gab es aber auf unserer Seite immer mehr unnötige Ballverluste und dadurch, aber nicht nur dadurch, haben wir den Gegner mehr und mehr aufgebaut. Im letzten Drittel müssen wir uns bei Andreas Böhm bedanken, dass wir das Spiel trotzdem gewonnen haben."
Dank dem siebten Sieg im achten Spiel bleibt Rychenberg Leader, weiterhin drei Punkte vor Torpedo Chur. Auf diesen Sieg kann sich die Mannschaft allerdings nichts einbilden und will sie sich am kommenden Samstag bei Serienmeister Rot-Weiss Chur die Chance auf Punkte wahren, darf sie sich nicht nur auf die Fangkünste des Goalies verlassen.
© rab
HC Rychenberg Winterthur - Kloten-Bülach Jets 5:3 (2:0, 1:1, 2:2)
Turnhalle Oberseen, Winterthur - 240 Zuschauer
Schiedsrichter: Michael Jenni/Tobias Wunden
HC Rychenberg Winterthur: Andreas Böhm; Thomas Weber, Marco Bösch; Sebastian Brühwiler, Terry Hawkridge; Lukas Widler, Daniel Villiger; Michael Züricher, Philipp Vollenweider, Reto Leemann; Radim Cepek, Simon Eichmann, Domenico Pondaco (ab 41. Min. Alain Favez); Mark Schuler, Sascha Dolski, Joël Bale.
Kloten-Bülach Jets: Alex Milincic; Roman Kohler, Patrick Kohler; Christian Spaltenstein, Andy Auböck (ab 41. Min. David Gisler); Daniel Neumann, Patrick Böllenrücher, Roman Reichen (ab 39. Min. Claude Bolliger); Lukas Angst, Andy Sigrist, Marcel Dolski (ab 41. Min. Benjamin Cernela).
Tore: 5. Min. Michael Zürcher 1:0; 11. Min. Thomas Weber (Reto Leemann) 2:0; 28. Min. Daniel Neumann (Patrick Böllenrücher) 2:1; 30. Min. Simon Eichmann (Radim Cepek) 3:1; 49. Min. Daniel Neumann (Claude Bolliger) 3:2; 52. Min. (51:07) Reto Leemann (Michael Zürcher) 4.2; 52. Min. (51:10) Alain Favez (Radim Cepek) 5:2; 55. Min. Daniel Neumann (Claude Bolliger) 5:3.
Strafen:: HC Rychenberg Winterthur 1x2'; Kloten-Bülach Jets 2x2'
Bemerkungen: Beim HC Rychenberg Winterthur nicht eingesetzt wurden Patrick Kellenberger, Jürg Rauchenstein, Thomas Rufer, Jonas Grunder und Samuel Hefti (letzte beide im Elite-Junioren-Team im Einsatz); bei den Kloten-Bülach Jets nicht eingesetzt wurden Rico Mazzoleni, Christian Rufer, Martin Affolter und Ronny Derrer; HC Rychenberg Winterthur über weite Strecken mit drei kompletten Linien, Kloten-Bülach Jets von Beginn an nur mit deren zwei; 57. Timeout Kloten-Bülach Jets.
Stangentreffer: 40. Min. Pfostenschuss Kloten-Bülach Jets.