15.
01.
2005
NLA Männer | Autor: UHC Uster

Herren NLA: Der Europacupsieger siegt auch im Buchholz

Der Schweizermeister und Europacupsieger Wiler-Ersigen gewann auch gegen Usters NLA-Unihockeyaner erwartungsgemäss mit 10:4. In Anbetracht der hohen Messlatte boten die Oberländer indes eine über weite Strecken ansprechende Leistung.

Wie spielt man, wenn man die beste Clubmannschaft der Welt als Gegner hat? Eine Frage, die sich die Ustermer Unihockeyaner am Samstagabend stellen mussten. Zu Gast war der SV Wiler-Ersigen, das Team, welches sich eine Woche zuvor als neuen Europacupsieger feiern lassen durfte. Eine klare Antwort auf diese Frage lässt sich wohl nicht geben, denn die Berner sind auf allen Positionen hervorragend besetzt. Und sie konnten sich es an diesem Abend sogar leisten, zwei Schlüsselspieler des Europacupauftrittes zu schonen: Nationalspieler Michael Flury und Simon Zurflüh, der beste Torschütze der Berner am Europacupturnier, sassen während der ganzen 60 Minuten auf der Bank. Einmal, nach knapp 25 Minuten, da erhob sich Zurflüh, um sich für einen Einsatz bereit zu machen. Es war genau bis zu diesem Zeitpunkt, als die Ustermer zumindest resultatmässig dem haushohen Favoriten ebenbürtig waren. 2:2 hatte es zu diesem Zeitpunkt noch geheissen, Wiler ging zwar in den ersten 10 Minuten schnell mit 2:0 in Führung, doch Gadients Tor nach einem katastrophalen Fehlpass in der Defensive der Gäste und ein Eigentor glichen den Spielstand für den Aufsteiger bis zur Drittelspause wieder aus. Die Zeit zwischen der 26. und der 34. Minute aber war den Ustermern dann gar nicht gut gesinnt. Fünf Tore erhielten die Oberländer in diesen 9 Minuten, und Zurflüh konnte es sich getrost wieder auf der Bank gemütlich machen, ohne selber noch eingreifen zu müssen. Dolski traf in der Folge noch für Uster, die beiden Brüder und Nationalspieler Matthias und Christoph Hofbauer noch für Wiler und am Ende des 2. Drittels stand es 3:9. Das Drittel ging somit brutal hoch mit 1:7 an die Berner Gäste. Eigentlich untypisch für Uster, ist das 2. Drittel statistisch gesehen doch das stärkste der Rot-Weissen. Die Tordifferenz der Oberländer in allen zweiten Dritteln dieser Saison war bis vor diesem Spiel fast ausgeglichen, während das erste, sowie das letzte Drittel jeweils klar dem Gegner gehörte. Gegen Wiler war das also für einmal ganz anders. Dass es aber im letzten Drittel nicht noch ein Schaulaufen nach dem Motto „Wer hat noch nicht, wer will noch mal“ für den Favoriten gab, das war dem Kampfgeist der Heimmannschaft zu verdanken. Obwohl immer wieder mit dem enorm frühen Forechecking des Gegners konfrontiert, welches die Auslösung des Spiels für die Oberländer teilweise beinahe verunmöglichte, kamen gute Spielzüge nun des öfteren wieder zu Stande. Nach einem weiteren Tor für die Gäste und 5 Minuten vor Spielende durften sie den Meister dann doch noch einmal etwas ärgern: Ausgerechnet in Unterzahl lancierte Sigg Topskorer Binggeli, welcher den Gästehüter Kellenberger umspielte und für Uster zum vierten Mal erfolgreich war. Es war gleichzeitig auch das letzte Tor in diesem Spiel, und das letzte Drittel – wie schon das erste – endete unentschieden. Trotz zwei ausgeglichenen Dritteln also, resultierte am Ende ein klarer Sieg für den amtierenden Schweizermeister. Doch die kämpferisch gute Leistung der Gastgeber konnte die zahlreich erschienenen Zuschauer trotzdem zufrieden stellen. Und schliesslich war man nicht zuletzt auch wegen des frisch gekürten Europacupsiegers in die Halle gekommen.


UHC Uster - SV Wiler-Ersigen 4:10 (2:2, 1:7, 1:1)
Buchholz, Uster - 717 Zuschauer
SR: Grütter/Wunden
Tore: 4. Ch. Hofbauer (Schild) 0:1, 9. Ch. Hofbauer (M. Hofbauer) 0:2, 15. Gadient 1:2, 18. Dolski (Aellig) 2:2, 26. Brechbühl (Rüegsegger) 2:3, 27. Krähenbühl (Hedlund) 2:4, 31. (30:29) Brechbühl (Rüegsegger) 2:5, 31. (30:51) Hedlund (Krähenbühl) 2:6, 34. Schild (Ch. Hofbauer) 2:7, 36. Dolski (Aellig) 3:7, 37. M. Hofbauer (Hedlund, Ausschluss Zuppinger) 3:8, 40. Ch. Hofbauer (M. Hofbauer) 3:9, 47. M. Hofbauer (Kaltenbrunner, Ausschluss Binggeli) 3:10, 56. Binggeli (Sigg, Ausschluss Aellig) 4:10
Strafen: Uster 3x2', Wiler 1x2'
Uster: Schütz; Hänggi, Zuppinger, Künzler, Maag; Bücheler, Gadient, Hürlimann, Kaufmann, Lundin, Kohli, Aellig, Sigg, Binggeli, Ermling, Dolski
Wiler-Ersigen: Kellenberger; Bichsel, Kaltenbrunner, Thorsell, Schild; Gerber, Hedlund, Rüegsegger, Ch.Hofbauer, M.Hofbauer, Luginbühl, Krähenbühl, Brechbühl, Mühlethaler
Bemerkungen: Uster ohne Egger (verletzt), Wiler-Ersigen ohne Keller (verletzt)
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