17.
11.
2001
NLA Männer | Autor: HC Rychenberg Winterthur

Herren NLA: Furioses 6:0 Rychenbergs im Startdrittel gegen den Topfavoriten

Ein nicht für möglich gehaltenes 6:0 im Startdrittel bildete die Grundlage für das 10:4 des HC Rychenberg Winterthur gegen Wiler-Ersigen, den Topfavoriten auf den Unihockey-Meistertitel.
Wenn das kein Traumstart war. Daniel Sabathy, nach ein paar Jahren beim Nachwuchs von Serienmeister Rot-Weiss Chur als Nationalliga A-Trainer zum HC Rychenberg Winterthur zurückgekehrt, feierte sein Comeback mit einem vor allem in der Höhe unerwarteten Sieg gegen den Meisterschaftsfavoriten SV Wiler-Ersigen. Sabathy blieb aber bescheiden: “In der kurzen Zeit seit meinem Amtsantritt konnte ich natürlich erst wenig bewirken. Das Lob gehört deswegen der Mannschaft und meinen Vorgängern Philipp Vollenweider und Christopher Häggström.”
Einen Traumstart erwischte auch die Mannschaft. Nachdem Thomas Weber in der sechsten Minute mit einem perfiden Lupfer von hinter der Mittellinie das wichtige frühe Führungstor gelungen war, fielen die Tore wie reife Früchte. Zwei Mal Othmar Schärli mit zwei seiner bekannt harten Distanzschüssen, zwei Mal Andreas Fisch dank seiner Schnelligkeit und seinem Punch sowie Simon Eichmann als Abschluss einer fixen Kombination mit seinen Sturmpartnern Christoph Riedel und Michael Zürcher schraubten das Skore bis zur ersten Drittelspause auf ein sensationelles 6:0. Die Rettungsversuche von Wilers Schwedischem Trainer Björn Söderberg, das Timeout nach dem 3:0 und der Goaliewechsel nach dem 5:0, verglühten wirkungslos und konnten die Rychenberger Torrausch nicht bremsen. Die 400 Zuschauer waren ganz aus dem Häuschen, staunten Bauklötze und spendeten wiederholt Szenenapplaus.
Wie konnte dieses staunen machende Zwischenresultat zu Stande kommen? An allem Anfang stand eine aggressive Rychenberger Defensive ohne Konzentrationslücken und ohne ‘dumme’ Strafen. Dies ermöglichte es, die Wege des brandgefährlichen Berner Starensembles massgeblich zu stören und so die Zahl der gefährlichen Situationen vor dem eigenen Tor auf ein Minimum zu beschränken. Dabei half den Winterthurern, dass sie mit Patrick Kellenberger einen Goalie hinter sich wussten, der Präsenz und Sicherheit ausstrahlte. Ganz im Gegensatz zu seinem Gegenüber Roger Lötscher, welcher nicht nur bei Webers Führungstor schlecht aussah und Rychenberg eine fast hundertprozentige Chancenauswertung ermöglichte. Dass sich seine Vorderleute in naiv überschwänglichem Offensivdrang von den druckvollen Rychenberger Breaks wiederholt düpieren liessen, trug sein Übriges bei. Sabathy relativierte aber: “Die Mannschaft hat sich von A bis Z an die Vorgabe gehalten. Wir wollten alles, was wir anpackten konsequent machen. Allerdings hatte auch Wiler seine Chancen. Den Unterschied machten vor allem die Torhüter aus.”
Der grosse Vorsprung nach nur zwanzig Minuten barg die Gefahr der Nachlässigkeit und Sorglosigkeit. Auch Roman Arpagaus, erfolgreicher Trainer von Rychenbergs Elite-Junioren und langjähriger Nationalspieler, blieb vorsichtig: “Die Berner haben nichts mehr zu verlieren und sind immer für Tore gut. Daher ist es wichtig, dass wir sie im Mitteldrittel auf Distanz halten können.” Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass sie in der laufenden Saison auch schon drei Tore innert kürzester Zeit hatten entgegennehmen müssen, hielten die Rychenberger die Konzentration aufrecht. So gelang es ihnen, die zwar energischen, aber zu sehr auf Einzelaktionen basierenden Berner Angriffe ohne grössere Probleme zu kontrollieren. Und ein mit zwei Gegentreffern bestraftes kurzzeitiges Nachlassen zur Spielmitte korrigierten Eichmann und Riedel noch vor Ablauf des zweiten Drittels.
Damit war die Partie nach vierzig Minuten endgültig gegessen. Das Schlussdrittel hätte man sich schenken können. Was wohl auch Sabathy angesicht der aufkommenden Fahrlässigkeiten, dazu gehörten zwei Gegentore in Überzahl, lieber gewesen wäre. Unter dem Strich bleibt jedoch das positive Gefühl, den Topfavoriten auf den Meistertitel tüchtig durchgerüttelt zu haben. Und auch dann nicht vom Fahrplan abgekommen zu sein, als Goalie Kellenberger nach einem unglücklichen Zusammenstoss seinen Kasten räumen und dem - ebenfalls überzeugenden - Andreas Böhm diesen Platz überlassen musste. Das für die kommenden beiden schweren Auswärtsspiele gegen Torpedo und Rot-Weiss Chur notwendige Selbstvertrauen scheint nach mittlerweile zwölf Punkten aus den letzten fünf Partien vorhanden zu sein.

HC Rychenberg - SV Wiler-Ersigen 10:4 (6:0, 2:2, 2:2)
Oberseen, Winterthur - 400 Zuschauer
SR: keine Meldung

HC Rychenberg Winterthur: Patrick Kellenberger (ab 27. Min. Andreas Böhm); Thomas Weber, August Schärli; Lukas Widler, Othmar Schärli; Ivo Bürgin; Christoph Riedel, Simon Eichmann, Michael Zürcher; Joël Bale, Philipp Vollenweider, Andreas Fisch; Sebastian Brühwiler, Daniel Villiger, Alain Favez; Sacha Dolski, Michael Sutter.
SV Wiler-Ersigen: Roger Lötscher (ab 19. Min. Alain Burri); Michael Flury, Christian Moesch; Markus Koch, Marco Luginbühl; Patrick Bachmann, Matthias Hofbauer, Reto Luginbühl; Ueli Reinmann, Johan Jihde, Laurent Brechbühl; Dieter Zimmermann, Christoph Hofbauer, Roger Gerber; Thomas Zingg, Andri Niederhauser, Simon Zurflüh.
Tore: 05:19 Weber 1:0, 07:53 Schärli O. (Fisch) 2:0, 09:59 Fisch 3:0, 12:40 Schärli O. (Eichmann) 4:0, 18:23 Fisch (Vollenweider) 5:0, 19:40 Eichmann (Riedel, Zürcher) 6:0, 30:57 Reinmann (Gerber) 6:1, 34:24 Hofbauer M. (Jihde (Unterzahl)) 6:2, 37:12 Eichmann 7:2, 38:11 Riedel (Zürcher) 8:2, 41:42 Balé 9:2, 47:15 Fisch 10:2, 49:50 Hofbauer M. (Hofbauer C. (Unterzahl)) 10:3, 59:41 Zurflüh 10:4
Strafen: 13:24 Gerber, 14:57 Schärli A., 33:34 Koch, 36:23 Sigg, 48:55 Luginbühl M.
Bemerkungen: 10:56 TimeOut Wiler, 48:53 Eichmann verschiesst Penalty, 15. Min. Patrick Bachmann (SV Wiler-Ersigen) scheidet verletzt aus, 27. Min. Patrick Kellenberger (HC Rychenberg Winterthur) scheidet verletzt aus, 9. Min. Pfostenschuss Christoph Hofbauer, 55:18 TimeOut Rychenberg

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