26.
10.
2002
NLA Männer | Autor: HC Rychenberg Winterthur

Herren NLA: Im 7. Spiel erwischt es auch Rychenberg erstmals

Rychenberg Winterthur verliert wegen verschlafenen ersten zwanzig Minuten und trotz einem forschen Schlussspurt 4:5 gegen Verfolger Torpedo Chur, verteidigt aber dennoch die Tabellenspitze der NLA.
Irgendwann musste es ja mal kommen. Nach sechs Siegen in Folge verlor der HC Rychenberg Winterthur in der siebten Runde erstmals diese Saison. Im Nachhinein könnte man gar sagen, dass sich die Niederlage in den letzten Spielen abgezeichnet hatte. Schon gegen Köniz und Malans hatte die Mannschaft von Sascha Brendler auch weniger überzeugende Momente zu überstehen, doch konnte sie sich jeweils merklich steigern und noch in den Sieg retten.
Dieses Mal wog die Hypothek aus den schwächeren Phasen zu schwer. 0:3 lag man nach den ersten zwanzig Minuten hinten, bedingt durch einen, gelinde gesagt, verschlafenen Start und einige Aussetzer in der zuvor so starken Defensive. Simon Eichmann wollte aber nichts von Überheblichkeit wissen: „Wir unterschätzten den Gegner ganz gewiss nicht. Es dürfte nur so gewesen sein, dass wir alle damit rechneten, dass einer von uns das Spiel schon noch würden wenden können." Auch Brendler ortete das Problem im mentalen Bereich: „Alle wollen gegen den Spitzenreiter gewinnen. Deshalb muss man als Leader in jedem Spiel zu 120 Prozent Leistung bereit sein. Heute waren es bei einigen wohl ‘nur’ 100."
Vielleicht wäre das Spiel ja auch ganz anders verlaufen, hätte Thomas Weber in der 14. Minute statt des Pfostens ins Tor getroffen oder Michael Zürcher sein Solo in der 17. Minute erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt ging das 0:3 aber durchaus in Ordnung. Die Churer verstanden es ausgezeichnet, die Räume eng zu machen und überzeugten mit Entschlossenheit im Angriff und Kaltblütigkeit im Abschluss.
Die Reaktion Rychenbergs liess nicht lange auf sich warten. Wie vor Wochenfrist gegen Malans, damals allerdings beim Stand von 1:1, versuchten die Einheimischen mit einer Steigerung im Mitteldrittel, dem Spiel die entscheidende Wende zu geben. Nicht zuletzt dank einer feinen Einzelleistung und dem Anschlusstreffer Eichmanns in der 31. Minute schien das Vorhaben auf gutem Weg. Noch unterliefen ihnen zwar einige ungewohnte Missverständnisse und noch missrieten zu viele der Abschlussversuche, das Spielgeschehen verlagerte sich jedoch zusehends vor Churer Tor und die Chancen häuften sich.
Umso überraschender kam der vierte Churer Treffer. Eichmann hatte den Ball mitzunehmen ‘vergessen’ und Gian-Marco Alt blitzschnell reagiert. Torhüter Patrick Kellenberger machte dabei allerdings eine wenig überzeugende Figur. Den Spielanteilen und Torchancen entsprach dieses 4:1 ganz und gar nicht. Zu diesem Fazit passte auch, dass Michael Zürcher zwei Minuten später in Unterzahl die gesamte Churer Hintermannschaft inklusive Goalie vorführte, seinen Schuss aber von einem zurückgeeilte Spieler auf der ‘Linie’ abgewehrt sah und dass Churs Winterthurer Goalie Daniel Müdespacher wenig später einen ‘Unhaltbaren’ von Eichmann aus dem hohen Eck fischen konnte.
Das endgültige Aus der Rychenberger Punkteträume schien gekommen, als Routinier Daniel Telli im Schlussabschnitt im Anschluss an eine Serie wütender Winterthurer Angriffe auf 5:1 erhöhen konnte. Ein Timeout, erneute Umstellungen und das mit tatkräftiger Unterstützung des Goalies zu Stande gekommene 2:5 Radim Cepeks liessen die hängenden Köpfe wieder emporschnellen.
Rychenberg warf nun alles nach vorne, was den vifen Churer Stürmern zwar Konterchancen eröffnete, auf der Gegenseite aber immer wieder für helle Aufregung sorgte. Die Aufregung wurde gegen Ende immer grösser, denn auf der einen Seite scheiterten die Bündner mehrmals am sich deutlich steigernden Kellenberger und auf der anderen Seite liessen Terry Hawkridge und, bereits mit einem sechsten Feldspieler an Stelle des Torhüters, Reto Leemann die Hoffnungen weiter aufleben. 57 Sekunden verblieben noch zum Ausgleich. Es reichte nicht mehr ganz, denn Youngstar Jonas Grunder sah seinen Versuch eine Sekunden vor Schluss vom Aussenpfosten zurückprallen.
So richtig tragisch nahm die erste Saisonniederlage niemand im Winterthurer Lager. Weber und Eichmann waren sich einig: „Das verflixte siebte Spiel! Natürlich ärgern wir uns über die Niederlage. Sie vor der Nationalmannschaftspause einzustecken, ist jedoch gar nicht so schlecht. Wir sind auf dem Boden zurückgekehrt und allen dürfte klar sein, dass wir die dreiwöchige Pause für harte Arbeit nutzen müssen." In drei Wochen, im Derby gegen die Kloten-Bülach Jets wird man sehen können, ob den Worten Taten folgen. Auch Brendlers Ärger hielt sich in Grenzen: „Es kommt immer darauf an, wie man verliert. Wir haben bis am Schluss gekämpft und an eine Wende geglaubt; was uns ja beinahe gelang. Über die Niederlage dürften einige froh sein. Der Druck ist jetzt vorerst einmal weg. Und ich bin überzeugt, dass wir stabil genug sind, um die Niederlage verkraften zu können."
Auf der Gegenseite wurde der Sieg zu Recht ausgelassen gefeiert. Telli fand im Trubel lobende Worte für den Gegner: „Die Angriffsauslösung des HCR war sehr gut und vor allem variabel." Mit Rychenberg und Torpedo Chur scheint diese Saison jedenfalls zu rechnen sein.

© rab


HC Rychenberg Winterthur - Torpedo Chur 4:5 (0:3, 1:1, 3:1)
Turnhalle Oberseen, Winterthur - 280 ZuschauerInnen
SchiedsrichterInnen: Thomas Baumgartner/Thomas Kläsi
HC Rychenberg Winterthur: Patrick Kellenberger; Thomas Weber, Marco Bösch; Simon Eichmann (1), Sebastian Brühwiler; Terry Hawkridge (1), Daniel Villiger; Michael Zürcher, Philipp Vollenweider, Reto Leemann (1); Mark Schuler, Radim Cepek (1), Jonas Grunder; Sacha Dolski; Joël Bale.
Torpedo Chur: Daniel Müdespacher; Lulzim Kamaj (1), Marcel Taisch; Martin Schenk, Urs Felix; Roman Bachmann (1), Daniel Telli (1), Bruno Giovanoli; Gian-Marco Alt (1), Mattias Lundberg, Martin Sauter; Simon Capaul, Fabio Terlizzi (1), Marco Hunger.
Tore: 4. Min. Roman Bachmann (Bruno Giovanoli) 0:1; 5. Min. Fabio Terlizzi (Marco Hunger) 0:2; 16. Min. Lulzim Kamaj (bei Ausschluss Michael Zürcher) 0:3; 31. Min. Simon Eichmann (Reto Leemann) 1:3; 35. Min. Gian-Marco Alt 1:4; 45. Min. Daniel Telli (Lulzim Kamaj; bei Ausschluss Thomas Weber) 1:5; 48. Min. Radim Cepek 2:5; 53. Min. Terry Hawkridge 3:5; 60. Min. (59:03) Reto Leemann (Michael Zürcher, Radim Cepek; Rychenberg mit sechstem Feldspieler an der Stelle des Goalies) 4:5.
Stangentreffer: 14. Min. Pfostenschuss Thomas Weber (HC Rychenberg Winterthur); 60. Min. Schuss an Aussenpfosten Jonas Grunder (HC Rychenberg Winterthur).
Strafen: HC Rychenberg Winterthur 3 x 2 Min.; Torpedo Chur 2 x 2 Min.
Bemerkungen: HC Rychenberg Winterthur ab dem Mitteldrittel mit nur noch zwei, immer wieder umgestellten Linien; Torpedo Chur in der 19. Min. wegen einer Unachtsamkeit auf der Bank für etwa 15 Sekunden nur mit drei Feldspielern auf dem Feld; 47. Min. Timeout HC Rychenberg Winterthur; HC Rychenberg Winterthur in der 59. und 60. Min. (58:01 bis 59:03, 59:10 bis 60:00) mit einem sechsten Feldspieler an Stelle des Goalies; 60. Min. (59:03) Timeout Torpedo Chur.
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