Floorball Köniz ringt den aufsässigen Gegner aus Uster erst in der Verlänge-rung nieder und gewinnt mit 5:4. Herausragend war dabei das mässige Niveau sowie der grosse kämpferische Wille der Gäste.
Im Mitteldrittel spielte sich vor dem Tor von Niklaus
Steck eine sonderbare Szene ab, die die Gemüter der lediglich 190 Zuschauer
aufzuheitern vermochte: der Schwede Jonas Jonsson verstrickte sich nach einem
Zweikampf mit einem Ustermer und setzte abseits des Spielgeschehens zu einem
spektakulären Rodeo-Ritt auf dem Rücken seines Gegenspielers an. Die
unkonventionelle Szene kann durchaus als Symbol für die gesamte Begegnung
zwischen Floorball Köniz und dem UHC Uster gewertet werden. Floorball Köniz
führte zwar insgesamt die feinere Klinge und erspielte sich ein deutliches
spielerisches Übergewicht, sah sich allerdings mit einem aufsässigen und
äusserst unangenehmen Kontrahenten konfrontiert, der nur sehr mühsam zu bändigen
war.
Erlösung in der Verlängerung
Erst nach beinahe 61 Spielminuten gelang es den Platzherren, die
leidenschaftlich ans Werk gehenden Ustermer zu bezwingen. Kissling verwertete
ein Zuspiel von Uhlin und bereitete dem Spiel in der Verlängerung ein schnelles
Ende. Es war kein Spiel für Unihockey-Ästheten, im Gegenteil: die Partie war
bestimmt von hektischen Momenten und einer hohen Fehlerquote. Das Niveau des
Spiels war dementsprechend eher dürftig, was aufgrund der Ausgangslage nicht
überraschen durfte. Die spielerisch limitierten Gäste, die noch immer auf den
zweiten Platz in der Abstiegspoule hoffen dürfen, gewährten den Könizern wenig
Raum und zeigten eine kämpferisch einwandfreie Leistung. In den Reihen der
Könizer, die einzig noch um die Ehre spielen, mangelte es an der letzten
Konzentration und Präzision.
Hartnäckige Ustermer
Das Team von Patrick Pons offenbarte einige Schwierigkeiten, den unangenehmen
Gegner mittels flüssigem Spiel einzuschnüren. Oftmals bissen sich die Könizer
auch am hervorragend postierten Hintermann Schütz die Zähne aus. Die Formation
um Wanner, Cantin und Dunkel vermochte für einmal nur selten für entscheidende
Aktionen zu sorgen. Weitaus effizienter agierte die Linie mit Uhlin, Balmer und
Kissling: Letzerer traf gleich zweimal ins gegnerische Netz und durfte seinen
ersten Doppelpack in der oberste Spielklasse bejubeln. Der Sieg des Heimteams
ging denn auch in Ordnung: Köniz war das Team, welches das Spieldiktat in die
Hände nahm und über deutlich mehr Spielanteile verfügte. Uster erkämpfte sich
immerhin einen Punkt, welcher sich im Abstiegskampf noch als wertvoll erweisen
dürfte. Waldkirch St. Gallen erwischte in Kloten gleichzeitig eine Brause (12:3)
und liegt zwei Runden vor Schluss nur noch zwei Punkte vor dem UHC Uster.
Floorball Köniz - UHC Uster 5:4 n.V. (1:1,
2:2, 1:1, 1:0)
Lerbermatt, Köniz - 190 Zuschauer
SR: Schoch / Estermann
Tore: 13. Cantin (Köstinger) 1:0, 14. Maag (Binggeli/Ausschluss Hunziker)
1:1, 26. Lundin (Ermling) 1:2, 32. Wanner (Pergelius/Ausschluss Gadient) 2:2,
34. Kohli (Sigg) 2:3, 40. Kissling (Uhlin) 3:3, 46. Ermling (Lundin) 3:4, 53.
Pergelius (Balmer) 4:4, 61. Kissling (Uhlin) 5:4
Strafen: Köniz 3x2'; Uster 5x2'
Floorball Köniz: Steck; Köstinger, Bill; Jonsson, Wermuth; Hunziker, Von
Gunten; Wanner, Cantin, Dunkel; Uhlin, Balmer, Kissling; Holdener, Pergelius,
Albrecht; Gehr
Bemerkungen: Köniz ohne Thut und Schneiter (überzählig), Bigler, Minder,
Ott, Zingg, Gerber und Jungo (verletzt). 60. Time-out Uster