10.
2002
Herren NLA: Torpedo überfährt Zäziwil
Trainer Engel hatte auf das nicht gerade berauschende Spiel gegen Rot-Weiss
Chur reagiert und dem letztjährigen Atomblock mit Center Zimmermann und den
Flügeln Aeschlimann / Stefan Lüthi eine Wiedergeburt ermöglicht. Der Schwede
Karlberg sollte am rechten Flügel der zweiten Linie zusammen mit Center
Benjamin Lüthi sowie dem aufstrebenden Youngster Simon Stucki eine zweite
Wunderwaffe bilden. Diese Massnahme sollte sich als recht gut erweisen,
zumal man mit Aeschbacher, Wyss und Reto Stucki über eine dritte
hervorragende Sturmlinie verfügte. Es wurde dann auch mit drei Blöcken von
Beginn weg versucht, das Tempo hoch zu halten und den Widersacher mächtig
unter Druck zu setzen. So entwickelte sich ein schnelles erstes Drittel mit
vielen Chancen auf beiden Seiten. Einzig die mangelnde Präzision auf Seite
von Zäzi-Gou sowie ein erneut hervorragender Keeper Streit verhinderten,
dass die Tor früh und zahlreich fallen sollten. Es brauchte dann einen
Auschluss von Simon Stucki, damit die Bündner in der 10. Minute in Überzahl
den 1:0 Führungstreffer erzielen konnten. Das Auslassen der Chancen ging
munter weiter, bis eine wiederum mehr als fragwürdige Strafe, diesmal gegen
Verteidiger Markus Gerber, die Basis zu einem Tor bilden sollte. Die
Zäziwiler wollten zwar den minimen Rückstand mit in die Pause nehmen, doch
anstatt den Ball einfach aus dem Drittel rauszudreschen, spielten sie auf
Ball halten und Zeitgewinn. So vertändelten sie ihn schliesslich und
kassierten exakt mit dem Sirenenton den Treffer zum 0:2.
Es gibt sie halt doch, die Tage, an denen man sagen muss: Nichts, aber auch
gar nichts will laufen, wie es sollte. Bereits während des ersten Drittels
war Torhüter Streit von Schwindelanfällen und Übelkeit befallen worden. Er
konnte nicht mehr weiterspielen und musste in der Pause durch Eberhart
ersetzt werden. Dass Eberhart dann gleich die zwei ersten Schüsse passieren
lassen musste, die auf sein Tor kamen, war aber nicht etwa seine Schuld.
Nein, es war die Schuld der Vorderleute, die sich für Verteidigungsarbeit
offenbar zu schade waren und so die gegnerischen Spieler völlig ohne
Widerstand durch ihre Reihen spazieren und die schönsten Passkombinationen
spielen liessen. Spalier stehen an einer Hochzeit ist gut, hat aber auf dem
Unihockeyfeld nichts zu suchen. So konnte Torpedo bis zur 26. Minute den
Vorsprung locker auf 5:0 erhöhen und hatte das Spiel bereits früh
entschieden. Aeschlimanns Treffer zum 5:1 genau bei Spielmitte brachte zwar
noch ein ganz klein Hoffnung, zu mehr reichte es aber bis Drittelsende nicht
mehr.
Der Rest des Spieles ist schnell erzählt: Die Bündner legten zwei Zähler
vor, gewährten Aeschlimann seinen zweiten Treffer, um dann gleich wieder
zuzuschlagen und auf 9:2 davon zu ziehen. Der dritte Treffer von Aeschlimann
zum 9:3 Schlussreultat kurz vor Schluss erzielt war dann nur noch reine
Resultatkosmetik.
Die Spieler täten jetzt wirklich endlich gut daran, zuerst bei sich selber
zur Erkenntnis zu finden, dass der Erfolg nur über ein bedingungsloses sich
in den Dienst der Mannschaft stellen zurück kommt. Jeder muss sowohl
offensiv als auch deffensiv seine Aufgaben erfüllen und vorallem für das
Team kämpfen. Das persönliche Ego muss total in den Hintergrund gestellt
werden. Die zweite Hälfte der vergangenen Saison war vielleicht
einmalig.
Torpedo Chur - Uh Zäziwil-Gauchern 9:3 (2:0, 3:1, 4:2)
GBC Chur - 200 Zuschauer
SR: Hachen / Müller
Torpedo Chur: Müdespacher; Kamaj, Taisch; Felix, Jud; Schenk; Giovanoli,
Telli, Bachmann; Sauter, Lundberg, Alt; Terlizzi, S. Capaul, Reinhard
Uh Zäziwil-Gauchern: Streit (ab 21. Eberhart); M. Gerber, Rüegsegger;
Schild, Held; Roth, C. Gerber; Wiedmer; Aeschlimann, Zimmermann, S. Lüthi;
S. Stucki, B. Lüthi, Karlberg; Aeschbacher, Wyss, R. Stucki; Gygax, Salzmann
Tore: 10. Telli (Kamaj, Ausschluss S. Stucki) 1:0, 20. (20:00) Telli (Lundberg,
Ausschluss M. Gerber) 2:0, 22. Capaul (Kamaj) 3:0, 23. Lundberg (Alt) 4:0,
26. Telli (Giovanoli, Ausschluss B. Lüthi) 5:0, 30. Aeschlimann (S. Lüthi)
5:1, 43. Bachmann (Telli) 6:1, 46. Sauter (Felix), 7:1, 47. Aeschlimann 7:2,
47. Lundberg (Sauter) 8:2, 48. Bachmann (Giovanoli) 9:2, 59. Aeschlimann
(Rüegsegger) 9:3
Strafen: Torpedo Chur 2 x 2 Minuten, uh zäziwil-gauchern 5 x 2 Minuten
Bemerkungen: 42. Lattenschuss Terlizzi; Zäziwil ohne Bieri, Dysli, A. Gerber, Steffen (alle verletzt)
Torhüterstatistik: Müdespacher 21 von 24 Schüssen gehalten; Uh Zäziwil-Gauchern 22 von 31
Schüssen gehalten (Streit 10 von 12, Eberhart 12 von 19)