Herren NLA: Wiler holt Sieg gegen Zäzi

Dass das Derby für eine Mannschaft zur Wende werden musste, war schon vor dem Spiel klar. Uh Zäziwil-Gauchern hätte mit einem Heimsieg bis auf einen Punkt zum ominösen Strich aufschliessen können. Das Spiel begann für das Heimteam aber gleich äusserst ungünstig. Mit dem ersten Angriff konnte nämlich Mühlethaler mit einem herrlichen Treffer die Gäste nach lediglich 40 Sekunden in Führung schiessen. Die Einheimischen suchten zwar vehement den Ausgleich, doch scheiterten sie immer wieder am hervorragend haltenden Ryffel, aber noch öfter an der fehlenden Präzision. So waren es dann die Unteremmentaler, die nach einem Verteidigerfehler mit einem Solovorstoss durch Fiechter die Führung auf 2:0 ausbauen konnten. Als dann in der 14. Minute Brechbühl mit einem Penalty gar auf 3:0 erhöhen konnte, wurde es vorallem aus dem Lager der einheimischen Fans doch merklich stiller. Die Zäziwiler fuhren zwar Welle um Welle auf Ryffel, der Ball wollte aber den Weg ins Tor einfach nicht finden.
Das schnelle, kämpferische Spiel ging auch im zweiten Abschnitt unvermindert weiter. Es dauerte aber bis zur 35. Minute, bis der erst 18-jährige Simon Stucki mit einem herrlichen und überraschenden Schuss den ersten Treffer für die Truppe von Trainer Niklaus Engel erzielen konnte. Chancen zu mehr wären durchaus vorhanden gewesen, doch die defensiv sehr geschickt spielenden und immer wieder auf Konter lauernden Ersiger liessen sich nicht mehr überlisten.

Der Schlussabschnitt sollte nun die aus Sicht der Einheimischen erhoffte Wende bringen und schien es auch gleich zu tun. Die Uhr hatte noch keine volle Umdrehung gemacht, als erneut Simon Stucki auf kluges Zuspiel von Benjamin Lüthi den frenetisch bejubelten Anschlusstreffer markieren konnte. Der SV Wiler-Ersigen liess sich dadurch aber nicht beeindrucken. Mit imponierender Disziplin jedes Spielers zogen sie ein Verteidigungsdispositiv auf, das den unentwegt angreifenden Zäziwilern kein Schlupfloch offen liess. Die Gäste beschränkten sich aber nicht nur aufs Verteidigen. Völlig abgeklärt, wie die Schlange vor dem Kaninchen, warteten sie auf jede sich bietende Chance, um dann blitzschnell zuzupacken. So geschehen in der 52.
Minute, als eine neuerliche Welle der Zäziwiler abgefangen und der schnelle Gegenzug mit dem 4:2 durch Brechbühl auf präzises Zuspiel von Schäli abgeschlossen werden konnte. Nun war natürlich klar, dass Uh Zäziwil-Gauchern alles nach vorne werfen musste. Dies kam aber der Taktik von Björn Söderberg "ruhig abwarten und eiskalt zuschlagen" sehr entgegen. So gesehen dauerte es gerade Mal 2 Minuten, bis Brechbühl mit seinem dritten persönlichen Treffer zum 5:2 das Spiel entschieden hatte. Das 6:2 in der Schlussminute bei Ausschluss von M. Rüegsegger war dann nur noch der unnötige Schlusspunkt und widerspiegelt in dieser Höhe nicht ganz die gezeigten Stärkeverhältnisse.

Wenn der SV Wiler-Ersigen diese Abgeklärtheit weiterhin spielen kann, ist von dieser Mannschaft wohl ein Durchmarsch Richtung Tabellenspitze zu erwarten. Dort gehört das Team um Trainer Söderberg mit den vielen Klassespielern ja auch hin. Bei Uh Zäziwil-Gauchern dagegen ist die Verunsicherung zumindest nicht kleiner geworden. Vielleicht kommt die zweiwöchige Natipause jetzt gerade gelegen, damit die Spieler sich vorallem im Kopf endlich finden, um in Zukunft das zu spielen, was sie effektiv auch
könnten.