02.
2006
Männer NLA: Sieg ohne Jubel
Als die Spieler nach dem Spiel die Wahl des besten Spieler abwarteten, wussten sie noch nicht, ob sie in die Finalrunde oder in die unbeliebte Abstiegspoule kommen würden. Der Speaker hatte die unangenehme Aufgabe das Resultat aus Winterthur zu verkünden - 1:5 zu Gunsten der Basler. Die Enttäuschung war gross in der Lerbermatt. Trotz der sehr ansprechenden Leistung gegen Uster und dem nie gefährdeten Erfolg werden die Spieler von Trainer René Berliat die letzten Spiele der Saison in der Abstiegspoule bestreiten. Aufgrund des grossen Vorsprungs auf Uster und die Kloten-Bülach Jets wird dieser Aufgabe, wie schon vor einem Jahr, keine grosse Bedeutung mehr zukommen.
Köniz mit selbstbewusstem Auftritt
Die Spieler von René Berliat starteten konzentriert und selbstbewusst in die
entscheidende Partie gegen Uster. Die Mannschaft schien der Angelegenheit stets
gewachsen zu sein und nahm das Spieldiktat sofort in die eigene Hand. Der Gast
aus Uster bekundete dadurch zusehends Mühe, ins Spiel zu finden. Der 19-jährige
Samuel Schneiter leitete im ersten Drittel mit einem Doppelschlag das Spiel in
die richtigen Bahnen: In der siebten Minuten bezwang er den Ustermer
Schlussmann mit einem sehenswerten Drehschuss und acht Minuten später
profitierte er von der genialen Vorarbeit seiner Sturmpartner Lindberg und
Bigler um auf 2:0 zu erhöhen.
Frühe Entscheidung
Auch im Mitteldrittel überliess das Heimteam wenig dem Zufall und schnürte den
Gegner zusehends in die eigene Hälfte ein. Nach fünf Minuten stand wiederum
Schneiter am richtigen Ort um per Nachschuss auf 3:0 zu erhöhen. Wenig später
markierte der wiedergenesene Routinier Wermuth mittels einem Weitschuss auf 4:0.
Auch der Anschlusstreffer der Ustermer in Unterzahl nach einem Fehler Pergelius'
(29.) brachte die Könizer nicht von der Rolle ab: Verteidiger Yvan Jungo stellte
den Vier-Tore-Vorsprung in Überzahl postwendend wieder her. Diese schnelle
Antwort hatte vorentscheidenden Charakter, Floorball Köniz war nicht vom Weg
abzubringen und untermauerte die Absicht mit allen Mitteln zu einem sicheren
Sieg zu kommen. Drei Minuten vor der zweiten Drittelspause reihte sich auch
Torhüter Niklaus Steck, der einen ausgezeichneten Tag erwischte, unter die
Skorer ein. Er lancierte Schneiter mit einem präzisen Auswurf und sah wie
dieser dem Ustermer Schlussmann Friedli keine Chance liess. In einer
unübersichtlichen Situation verkürzten die Gäste durch Hänggi auf 6:2, der
Braten war zu diesem Zeitpunkt indes längst gegessen. Was die Spieler nicht
wussten: Nach zwei Dritteln war das Spiel auch in Winterthur bereits entschieden
- Basel führte gegen Rychenberg zu diesem Zeitpunkt mit 5:0.
Schneiter und fünf historische Tore
Im Schlussdrittel brach das Tempo der ersten beiden Dritteln etwas zusammen. Zu
gross war der Vorsprung als dass Berliats Männer noch ernsthaft in Gefahr
gekommen wären. Für Aufsehen sorgte indes wieder der Aufsteiger der Saison,
Samuel Schneiter. In den Schlusssekunden der Begegnung krönte er seinen
glänzenden Auftritt mit dem fünften Tor. Es sollte ein Tor für die
Geschichtsbücher werden, denn noch nie hat ein Könizer Spieler in der NLA fünf
Tore in einem einzigen Spiel erzielt. In der letzten Saison traf Philipp Wanner
gegen die Jets viermal - dieser Rekord ist jetzt eingestellt. Zurecht wurde
Schneiter im Anschluss ans Spiel als bester Spieler seiner Equipe ausgezeichnet
- ein schwacher Trost in Anbetracht der enttäuschenden Mitteilung aus
Winterthur.
Floorball Köniz - UHC Uster 7:2 (2:0, 4:2, 1:0)
Lerbermatt, Köniz - 390 Zuschauer
SR: Grütter / Wunden
Tore: 7. Schneiter (Bill) 1:0, 15. Schneiter (Bigler) 2:0, 25. Schneiter (Lindberg) 3:0, 28. Wermuth (Balmer) 4:0, 30. (29:00) Ostransky (Kaufmann/Ausschluss Kohli!) 4:1, 30. (29:39) Jungo (Lindberg/Ausschluss Kohli) 5:1, 37. (36:33) Schneiter (Steck) 6:1, 37. (36:43) Hänggi (Künzler) 6:2, 60. Schneiter (Lindberg) 7:2
Strafen: Köniz 2x2'; Uster 4x2' + 1x10'
Floorball Köniz: Steck; Bill, Jungo; Schweizer, Koch; Wermuth; Bigler, Schneiter, Lindberg; Pergelius, Wanner, Albrecht; Neyer, Kissling, Hunziker, Balmer, Antener