12.
2009
Rute ausgepackt und Gegner «verprügelt»
Tradition und Brauchtum. Wenn Wiler-Ersigen spielt, dann gewinnt es auch - und dies ohne Ausnahme. Die Berger-Truppe fegt kompromisslos durch die Meisterschaft, putzt jeden Gegner vom Feld. «Langwiler», der Übernahme wird zum Programm. «Nein, Siegen ist nie langweilig», sagt Wiler-Ersigens Sportchef Marcel Siegenthaler. Die Berner haben zurzeit auf alles eine Antwort, sind durch nichts vom Siegen abzubringen. Letzten Freitag kehrte der Meister einen 1:4-Rückstand in Chur noch. Gestern lag der Szenendominator gegen Grünenmatt nach 27 Minuten noch 1:2 zurück, am Ende hiess es 9:2. Im siebten Duell mit den «Mättelern» gabs den siebten Sieg.
Immerhin war das Berner Derby zwei Drittel lang spannend. Grünenmatt hielt dagegen und führte nach 27 Minuten sogar mit 2:1. Wiler-Ersigen fühlte sich im Stolz verletzt und Krähenbühl konterte Hirschis Treffer nur 22 Sekunden später. Die Gäste aus dem tiefen Emmental hatten es in erster Linie ihrem Torhüter Nieth zu verdanken - er hexte und zauberte wie David Copperfield - dass sie noch im Spiel waren. 49 Sekunden vor der zweiten Pause rutschte dem Zauberer ein Ball durch die Hand und kullerte über die Linie. Es sollte der Untergang des UHC Grünenmatt sein.
«Hier sind wir unbesiegbar»
Wiler-Ersigen packte am «Samichlaus-Tag» die Rute aus und verteilte dem Gegner im letzten Drittel mächtig «Prügel». In den ersten knapp drei Minuten des Schlussabschnitts erzielten die Berger-Schützlinge drei Tore und führten uneinholbar mit 6:2. Es war wieder alles wie immer. Eben Brauchtum und Tradition. Das fünfte «Stängeli» im siebten Duell verpasste Wiler beim 9:2-Sieg am Ende nur knapp. Während Wiler in den letzten 20 Minuten sein Unihockey-Ballet tanzte, fiel Grünenmatt wie ein Kartenhaus auseinander.
Aus dem starken Kollektiv des Meisters ragt jedes Mal ein anderer Spieler heraus. Das ist einer der grossen Unterschiede zur Konkurrenz. Gestern war Wirbelwind Joël Krähenbühl, auch bekannt als Gepard - keiner ist schneller als er - die grosse Figur. Er hamstere vier Skorerpunkte (2 Tore/2 Assists) und rannte die Konkurrenz schwindlig. «Wir haben das Siegen verinnerlicht», sagte Joël Krähenbühl nach dem klaren Sieg.
Der wieselflinke Stürmer liebt vor allem die Partien im Zuchwiler Sportzentrum: «Hier haben wir das Gefühl, dass wir unbesiegbar sind.» Er sieht die starke dritte Linie als Schlüssel zum Erfolg. «So können wir viele Kräfte sparen. Und während die Gegner abbauen, legen wir noch einen Zacken zu.» So geschehen gestern Abend. Der 24-jährige Wirbelwind hat hohe Ziele: «Nun wollen wir die Qualifikation ohne Niederlage abschliessen. Aber der Weg dorthin ist noch weit.»
Wiler-Ersigen - Grünenmatt 9:2 (1:1, 2:1, 6:0)
Sportzentrum Zuchwil. - 515 Zuschauer. - SR Baumgartner/Kläsi
Tore: 15. Fankhauser (M. Hofbauer) 1:0. 19. Chrapek 1:1. 28. (27:31) J. Hirschi (Schneiter) 1:2. 28. (27:53) Krähenbühl (Fankhauser) 2:2. 40. (39:11) Mutti (Balmer) 3:2. 41. (40:29) Wittwer (Gerber) 4:2. 42. (41:50) M. Hofbauer (Krähenbühl) 5:2. 43. (42:42) Zürcher 6:2. 49. Krähenbühl (M. Hofbauer/Ausschluss Sollberger) 7:2. 54. Mendelin (C. Hofbauer/Ausschluss Sikora) 8:2. 60. (59:59) Wallgren (Krähenbühl/Ausschluss Flury!) 9:2.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Wiler-Ersigen, 4mal 2 Minuten gegen Grünenmatt.
Wiler-Ersigen: Streit; Bieber, Flury; O. Hirschi, Wallgren; Eggs, Balmer; Wittwer, Gerber, C. Hofbauer; Fankhauser, M. Hofbauer, Krähenbühl; Zürcher, Mäkipää, Mutti; Mendelin.
Grünenmatt: Nieth; Zimmermann, Schneeberger; Hofer, Chrapek; Flükiger, Meyer; J. Hirschi, Sollberger, Schneiter; Frejd, Sikora, Rindlisbacher; Renggli, Arm, Flühmann.
Bemerkungen: Wiler ohne Schneeberger, Thorsell und Berger (alle verletzt).