01.
2021
Tigers können Fehlstart nicht vergessen machen
Die Unihockey Tigers verlieren in einem aussergewöhnlichen Spiel gegen GC Unihockey mit 4:9. Den Fehlstart - sie lagen in der 9. Minute bereits mit 0:6 hinten - können sie trotz grosser Steigerung und Aufholjagd auf 4:6 bis zur 54. Minute, nicht mehr wettmachen.
Es würde eine lange Archivrecherche benötigen, um feststellen zu können, ob und wann in einem Unihockeyspiel bereits nach 32 Sekunden (!) das Time-Out bezogen wurde. Trainer Gafner sah sich zu dieser Massnahme gezwungen, nachdem die Tigers in dieser äusserst kurzen Zeit bereits zwei Gegentreffer hatten hinnehmen müssen. Für taktische Anpassungen war es noch zu früh und der Zweck des Unterbruchs war es lediglich, seine Mannschaft nochmals vor dem Tor zum üblichen Ritual vor Spielbeginn zu senden und (mit Ausnahme des Spielstands) nochmals neu zu beginnen. Doch die psychologische Massnahme verfehlte ihren Zweck und es kam noch schlimmer. Die Tigers agierten zugleich übermotiviert wie auch unkonzentriert, liessen sich mal für mal von GC ausspielen und lagen bei 08:22 bereits mit 0:6 zurück. Zu viel für Stammgoalie Siegenthaler, der Roman Beck Platz machte.
Von da an agierten die Tigers taktisch geschickter und konzentrierten sich vermehrt auf die Defensivarbeit. Zunehmend gelang es den Tigers, ihr Spiel aufzuziehen und sie hatten sich in einen ebenbürtigen Gegner verwandelt. Im ersten Powerplay des Spiels liessen sie den Ball sicher zirkulieren und gewannen das kurzfristig verloren geglaubte Selbstvertrauen. Nach einer wunderschönen Passfolge gelang Kropf mit dem 1:6 die erste kleine Korrektur des aussichtslos scheinenden Zwischenstands.
Auch im Mittelabschnitt und in weiten Teilen des Schlussdrittels zeigten die Emmentaler gegen den Favoriten GC Zürich eine gute Leistung. Die Zuschauer zuhause am Livestream, sahen nun ein ausgeglichenes Spiel mit Chancenplus für die Tigers und durften sogar auf ein kleines Wunder hoffen, denn bis zur 54. Minute hatten die Tigers auf 4:6 aufgeholt.
In der Folge lastete jedoch die Hypothek aus dem Start-Desaster zu hoch. In den Schlussminuten mussten die Tigers zu viel riskieren, um den Anschluss wiederherstellen zu können, was von GC souverän ausgenutzt wurde zum Schlussresultat von 4:9.
„Abhaken und vergessen" können und dürfen die Tigers den Start nicht und müssen aus dem Spiel vom Samstagabend ihre Lehren ziehen. Doch eine phasenweise sehr starke Leistung gibt auch Selbstvertrauen für die noch verbleibenden drei Spiele der verkürzten Qualifikation. Bereits am Sonntag steht das nächste Heimspiel an. Mit einer guten Leistung - von Beginn weg - müssen gegen Ad Astra Sarnen ein Sieg und drei Punkte hin, um einen wichtigen Schritt Richtung Teilnahme an der "Masterround" machen zu können.
Tigers Langnau - Grasshopper Club Zürich 4:9 (1:6, 2:0, 1:3)
Espace-Arena, Biglen. Ohne Zuschauer (vor Ort). SR Bühler/Bühler.
Tore: 1. (00:07) Wenk (Laely) 0:1. 1. (00:32) Riedi (Meier) 0:2. 2. Heller (Laely) 0:3. 6. Seiler (Zolliker) 0:4. 7. Göldi (Steiger) 0:5. 9. Laely (Rüegger) 0:6. 19. Kropf (Simon Steiner/ Ausschluss Rüegger) 1:6. 32. Mathias Steiner (Flühmann) 2:6. Flühmann (Mathias Steiner) 3:6. 54. Kropf 4:6. 55. Rüegger (Laely) 4:7. 57. Laely (Rüegger) 4:8. 58. Riedi (Göldi / Tiges mit sechs Feldspieler) 4:9.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau. 3mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich.
Unihockey Tigers: Jürg Siegenthaler (ab 9. Beck); Langenegger, Jakob; Aeschlimann, Stefan Siegenthaler; Nyh, Schlegel; Strohl, Simon Steiner, Kropf; Lauber, Matteo Steiner, Gerber; Mathias Steiner, Flühmann, Pfister.
GC Unihockey: P. Meier; Heller, Bier; Göldi, Dürler; Volkart, Kindler; Wenk, Laely, Rüegger; C. Meier, Riedi, Steiger; Zolliker, Laubscher, Seiler; Johnson.
Bemerkungen: 1. Time-Out Unihockey Tigers - 18. Lattenschuss Lauber, 40. Lattenschuss Bier - Tigers von 57:42 bis 57:52 ohne Torhüter - Beck (Tigers) und Laely (GC) als beste Spieler ausgezeichnet.