01.
2021
Zug mit Schritt Richtung Playoffs
In der 10. Runde der NLA ringt Zug United im Kampf um den letzten Platz in der Masterround, die die direkte Playoff-Qualifikation bedeutet, den direkten Konkurrenten Chur 6:2 nieder.
Bully-Goal in einer Art «extended version»: Severin Nigg gewinnt das Anspiel, legt den Ball zurück auf Verteidiger Silvan Maurer, der einmal kurz links auf Yannick Schelbert spielt, dann kurz rechts ein Doppelpass mit Emil Julkunen und dann Anlauf nimmt. Er spielt den Ball auf Höhe Mittellinie steil zu Nigg und sprintet durch den Churer Abwehrverbund, wird von diesem vergessen und von Nigg vor dem Tor freistehend bedient. Es ist nach 14:22 Minuten das 3:2 - nur 15 Sekunden nach dem Ausgleich der Bündner und kursweisend für den weiteren Verlauf der taktischen und gleichwohl intensiven Partie. Die Zuger hatten zwar den besseren Start erwischt. Schon früh düpierte Emil Julkunen Churs Keeper Christoph Reich, schob den Ball dann aber am leeren Tor vorbei. Wenig später betrieben André Andersson und Alexander Hallén, die beiden besten Skorer der Liga, ein erfolgreiches Forechecking und Hallén bediente im Slot Marco Laely, sonst in dieser Formation eher für die defensiven Arbeiten zuständig. Die beiden Schweden erhöhten wenig später im Powerplay zum 2:0. Chur lehnte sich aber auf: 72 Sekunden nach dem 2:0 verkürzte Joonas Föhr mit einem herrlichen Schlenzer aus der Drehung. Sandro Mani egalisierte den Spielstand nach einer herrlichen Kombination. Dann kam es zum beschriebenen Bully mit Marcel Stucki.
Zug liess noch vor der ersten Pause eine zweite Möglichkeit in Überzahl aus, nutzte aber die dritte Strafe gegen die Bündner. Diesmal traf Andersson mit einem sehenswerten Direktschuss. Die beste Chance, das Resultat abermals zu verkürzen, bot sich Joonas Föhr zu Spielmitte. Erst stürmte er nach einem gar optimistischen Pressing des Heimteams alleine Richtung Petter Nilsson, brachte aber den Ball nicht am schwedischen Keeper vorbei. Weil er dabei von Andrea Menon regelwidrig gestört wurde, durfte er noch zum Penalty anlaufen. Auch bei diesem Versuch scheiterte die finnische Leihgabe von Floorball Thurgau an Nilsson. In der Folge waren beide Mannschaften, um die Konterstärke des Gegners wissend, um eine gute Ballkontrolle und einen geduldigen Spielaufbau bemüht, um eben genau diese schnellen, gefährlichen Gegenangriffe gar nicht erst zuzulassen. Einzig Laely durchbrach diese etwas festgefahrene Situation, als er mit einem Drehschuss Reich in der nahen Ecke erwischte.
Auch im Schlussabschnitt änderte sich vorerst wenig an der Physiognomie des Spiels. Zug musste nicht mehr riskieren und Chur wollte offenbar nicht. Der 20-jährige Severin Nigg erhöhte fünfeinhalb Minuten vor Schluss nach einem Konter auf 6:2. Diese Hypothek war letztlich für Chur zu hoch in einem Spiel, das durchaus auch von der Vorsicht geprägt war. Wohl ersetzten die Gäste dreieinhalb Minuten vor Schluss ihren Keeper durch einen sechsten Feldspieler und sie spielten die letzte Minute gar noch in doppelter Überzahl, weil André Andersson sich noch eine Strafe einhandelte. Das Tor Nilssons blieb aber seit der 15. Minuten verbarrikadiert.
Mit diesem Sieg machten die Zuger einen grossen Schritt Richtung Masterround, in der die sechs Teams der oberen Tabellenhälfte um das Heimrecht in den Playoffs spielen. In der letzten Runde im Zentralschweizer Derby beim noch punktelosen Ad Astra Sarnen brauchen Zuger indes noch mindestens zwei Zähler, um die Top 6 sicher aus eigener Kraft zu erreichen. Hinter Zug lauern derzeit Rychenberg und die Unihockey Tigers aus Langnau mit eben zwei Punkten Rückstand.
Zug United - Chur Unihockey 6:2 (3:2, 2:0, 1:0)
Dreifachsporthalle Kantonsschule Zug, Zug. SR Geissbühler/Schmocker.
Tore: 8. Laely (Hallén) 1:0. 11. (10:01) Hallén (Andersson/Ausschluss Amato) 2:0. 12. (11:13) Föhr (Hyrkkönen) 2:1. 15. (14:07) Mani (Sesulka) 2:2. 15. (14:22) Maurer (Nigg) 3:2. 27. Andersson (Graf/Ausschluss Mettier) 4:2. 37. Laely (Andersson) 5:2. 55. Nigg (Julkunen) 6:2.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Zug United. 3mal 2 Minuten gegen Chur Unihockey.
Zug United: Nilsson; Graf, Menon; Maurer, Schelbert; Staub, Uhr; Hallén, Laely, Andersson; Julkunen, Nigg, Mock; Rubi, Bachmann, Furger.
Chur Unihockey: Reich; Mani, Sesulka; Decasper;, Stucki; Weber, Mettier; Föhr, Hyrkkönen, Bass; Karlson Martell, Nussle, Cavelti; Mayer, Schlegel, Amato; Beeler.
Bemerkungen: Zug ohne Larsson, Odermatt (beide verletzt), Khan, Schälin (überzählig), Egli, Andri Flütsch, Tobias Flütsch, Knüsel, Kramer und Schmidiger (nicht eingesetzt). 31. Nilsson hält Penalty von Föhr. 58. Timeout Chur, anschliessend mit zusätzlichem Feldspieler anstelle des Goalies.