03.
2021
Zug rettet Sieg über die Zeit
Zug United schliesst die Qualifikation mit einem 8:7-Erfolg bei Köniz ab und trifft ab Mittwoch im Playoff auf Dauermeister SV Wiler-Ersigen.
Erinnerungen wurden wach an das letzte Spiel von Zug United bei Floorball Köniz im Januar zum Restart nach der dreimonatigen Corona-Pause. Die Zentralschweizer führten zehn Minuten vor Schluss scheinbar komfortabel und dennoch gerieten sie nochmals arg in Bedrängnis - in einer sehr wilden Schlussphase mit Toren teilweise fast Sekundentakt. Cedric Haldemann und Simon Jirebeck verkürzten innert 33 Sekunden vom 1:5 zum 3:5. Nach Alexander Halléns 6:3 vergingen nur 44 Sekunden, ehe Raul Willfratt einen Konter zum 4:6 abschloss. Und abermals nur 17 Sekunden später gelang Jirebeck das 5:6. Der Schwede komplettierte seinen Hattrick vier Minuten vor der Sirene zum Ausgleich. Im Januar war dieser für Köniz erst fünf Sekunden vor dem Ende gefallen. Diesmal hatten die Zuger indes eine Antwort: Jérôme Schmidiger, der bereits das 2:1 erzielt hatte, stand nach einem Schuss von Manuel Staub goldrichtig für den Abpraller. Und nur 24 Sekunden später erhöhte Hallén sehenswert zum 8:6. Die Berner lehnten sich noch einmal auf, trafen aber nur noch einmal durch Tim Aebersold und gingen im achten Heimspiel der Saison erstmals als Verlierer vom Platz.
So spektakulär die Schlussphase war, so zaghaft war der Auftakt. Bei den Gästen gaben mit Joel Hess und Joel Stocker gleich zwei U21-Junioren ihr NLA-Debüt und spielten den ganzen Match durch. Überhaupt rotierten die Zentralschweizer ihre Aufstellung während des kompletten Spiels und setzten alle 20 Feldspieler ein. Derweil forcierte Köniz, das mit einem Sieg noch auf einen besseren Tabellenplatz spekulierte, vor allem im Schlussabschnitt seine besten Kräfte. Punkte gab es zwar nicht, dennoch hellten sich die Mienen der Berner rasch wieder auf. Unmittelbar im Anschluss an die Partie fand die Telefonkonferenz mit der Wahl der Playoff-Gegner statt. Und weil sich das zweitplatzierte Malans für das sechstklassierte Rychenberg entschied, wählten die Könizer den Kantonsrivalen Unihockey Tigers, der den Sprung ins Playoff gerade noch geschafft hatte. Damit war auch klar, dass Zug United auf den viertplatzierten SV Wiler-Ersigen treffen wird.
Der Rekordmeister ist nach dem Saisonabbruch im Vorjahr immer noch der amtierende Titelhalter und verfügt mit den Finnen Tatu Väänänen, Krister Savonen und Joonas Pylsy über drei Weltmeister im Kader. Der 4. Rang nach der Qualifikation dürfte kaum den Ansprüchen der Berner genügen. Ausgerechnet in der Offensive bekundete die formidabel besetzte Equipe zuletzt Probleme. Entsprechend beendete Wiler-Ersigen die Masterround mit drei Niederlagen de suite. Die Playoffs starten bereits am Mittwoch mit dem Spiel in Zuchwil. Zumindest an den letzten Auftritt im Sportzentrum haben die Zuger gute Erinnerungen: Vor zwei Wochen rangen die Zentralschweizer dem Titelaspiranten im Penaltyschiessen nieder und sicherten sich den Extrapunkt.
Floorball Köniz - Zug United 7:8 (1:1, 0:3, 6:4)
Sporthallen Weissenstein, Bern. SR Wehinger/Zurbuchen.
Tore: 15. Graf (Schelbert) 0:1. 16. Maurer (Engel) 1:1. 29. Schmidiger 1:2. 35. Nigg 1:3 (Penalty). 38. Rubi (Khan) 1:4. 44. Menon (Hallén) 1:5 (Eigentor Haldemann). 51. (50:17) Haldemann (Michel) 2:5. 51. (50:50) Jirebeck (Maurer) 3:5. 54. (53:36) Hallén (Laely) 3:6. 55. (54:20) Willfratt (Michel) 4:6. 55. (54:37) Jirebeck (Ruh) 5:6. 57. Jirebeck (Maurer) 6:6. 58. (57:27) Schmidiger (Staub) 6:7. 58. (57:51) Hallén 6:8. 60. (59:30) Aebersold (Jirebeck) 7:8 (Köniz ohne Goalie).
Strafen: keine Strafen.
Floorball Köniz: Eder; Holopainen, Haldemann; Tringaniello, Ruh; Münger, Schmocker; Willfratt, Ledergerber, Jirebeck; Maurer, Engel, Michel; Aebersold, Guggisberg, Saner; Baumann.
Zug United: Schälin; Graf, Schelbert; Uhr, Tobias Flütsch; Khan, Maurer; Staub, Menon; Julkunen, Nigg, Mock; Bachmann, Knüsel, Andri Flütsch; Rubi, Stocker, Hess; Hallén, Laely, Schmidiger.
Bemerkungen: Köniz ohne Hutzli und Kisugite, Zug ohne Andersson, Egli, Furger, Larsson, Odermatt (alle verletzt) und Nilsson (überzählig). 58 Timeout Köniz und anschliessend bei Ballbesitz ohne Goalie.