Auch Trotz kann Energie geben

Michelle Wiki zum Spiel gegen Norwegen und die erste Zwischenbilanz nach Abschluss der Vorrunde. Die Dietlikon-Stürmerin würde sich etwas mehr Unterstützung wünschen.

Wie schwierig war es nach dem gestrigen Spiel gegen Finnland, für die heutige Pflichtpartie gegen Norwegen zu motivieren?
Michelle Wiki: Es war nicht leicht. Die Enttäuschung nach der Niederlage gegen Finnland mussten wir erst einmal verarbeiten. Aber schliesslich spielen wir alle gerne Unihockey - nach den ersten gelungenen Kombinationen gegen Norwegen waren wir im Spiel.

Wir haben heute eine Theorie aufgestellt, wie man mit einer hohen Niederlage gegen Norwegen dem Halbfinal gegen Schweden entgehen könnte.
Das haben wir gelesen und beim Essen diskutiert (lacht). Aber wir wollen uns nicht vor den Schwedinnen verstecken. Wir glauben daran, dass wir sie schlagen können. Etwas mehr positive Unterstützung von zu Hause und den Medien würde dabei vielleicht helfen.

Schreiben wir zu negativ? Oder meinst du gewisse Stimmen in den sozialen Medien?
Nun ja. Sagen wir: Auch Trotz kann Energie geben.

Wenn du diese WM-Kampagne mit derjenigen vor zwei Jahren vergleichst, als in der Vorbereitung kein Trainingslager absolviert, sondern eine Tour per Bus inklusive Opernbesuch unternommen wurde - ein klarer Fortschritt?
Wir haben auch gute Erinnerungen an die Vorbereitung vor der letzten WM. Aber ich denke schon, dass zwei Trainings pro Tag mehr gebracht haben und wir viele Details noch anschauen konnten.

Dein Fazit nach der Vorrunde?
Drei gute Spiele, gegen Finnland unglücklich verloren. Persönlich bin ich halbwegs zufrieden, ich kann mich sicher noch steigern. Schade sind die vergebenen 1-gegen-0-Situationen vor Jonna Mäkelä. Aber es gab zuletzt auch Spiele gegen Finnland, in denen ich gar nie in diese Abschlussposition gekommen bin. Das zeigt, das unsere Leistung gut war.

Wie lautet der Gameplan gegen Schweden im Halbfinal? Wir sind jetzt mal so positiv, den Viertelfinal bereits als gewonnen zu betrachten.
Den kennen wir noch nicht. Wir werden aber sicher das 2:4 an der EFT in Wil nochmals anschauen, als wir nahe dran waren. Und das 7:0 der Finninnen im September.