30.
05.
2005
Nati Frauen A | Autor: Keller Damian

Auftaktsieg der Schweizerinnen

Im Startspiel der Frauen-WM in Singapur schlug die Schweiz Finnland 7:6. Drei Minuten vor dem Ende brachte ein Energieanfall Petra Kunderts die Entscheidung.
Auftaktsieg der Schweizerinnen

Benz
Knapp 12 Minuten waren gespielt und die Schweiz führte 4:0. Gegen einen Gegner, den man noch nie an einer WM zu schlagen vermocht hatte. Natalie Stadelmann (2x), Petra Kundert und Andrea Siegenthaler sorgten für eine vermeintlich komfortable Führung. Doch die Finninnen reagierten - nach einem Time-Out gelang dem Schweizer Team plötzlich gar nichts mehr, die Euphorie war wie weggeblasen, man wurde zu passiv. Und die Skandinavierinnen brauchten ihrerseits nur drei Minuten, um auf 4:3 zu verkürzen.

Kunderts Kraftakt

Das Spiel konnte somit praktisch wieder von vorne beginnen, spätestens zu dem Zeitpunkt, als Finnland im Mitteldrittel sogar ausgleichen konnte. Nun musste man Angst um das Team von Figi Coray und Mark van Rooden haben, denn die Finninnen kamen nun zu oft nach gefährlichen Querpässen zum Abschluss. Zwar brachte Daniela Morf die Schweiz wieder mit 5:4 in Front, aber Finnland drückte. Karvonen verschoss einen Penalty, dann gelang durch Ulmanen und Niemenmaa innert 30 Sekunden ein Doppelschlag und die erstmalige Führung. Nicht viele hätten zu diesem Zeitpunkt auf eine erneute Wende in der Partie gewettet - doch sie kam. Sarah Schäfer glich zum 6:6 aus. Und drei Minuten vor dem Ende brachte der grosse Auftritt von Petra Kundert die Entscheidung. Der erkältungsgeschwächten Bündnerin war zuvor nicht viel gelungen, doch nun tankte sie sich am rechten Flügel unnachahmlich durch und drosch den Ball in die hohe entfernte Ecke zum Schlussresultat von 7:6. „So gehe ich nicht vom Platz“ hatte sich Kundert wenige Minuten zuvor gesagt und die letzten Reserven angezapft.

Gute Ausgangslage

Jubel
Coray wunderte sich nach der Partie über den Gegner, der sein Aufwärmen vor der Halle bei tropischen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit durchgeführt hatte. „Die Finninnen haben sicher viel Erfahung mit der Sauna, aber für das Einlaufen würde ich doch die klimatisierte Halle empfehlen“. Ob dies für den schwachen Start der Skandinavierinnen verantwortlich war, bleibe dahin gestellt. Mit dem ersten Sieg gegen diesen Gegner an einer WM haben sich die Schweizerinnen in eine ausgezeichnete Position gebracht. Mit zwei Siegen gegen Tschechien und Lettland könnte man mit dem ersten Gruppenrang in die Halbfinals steigen und somit wahrscheinlich Schweden ausweichen. Mit der gezeigten Moral ist dem Schweizer Team jedenfalls alles zuzutrauen.


Finnland – Schweiz 6:7 (3:4, 1:0 , 2:3)
IT-Arena, Singapore – 500 Zuschauer
SR: Hofgaard / Zouhar (NOR)
Tore: 7. Stadelmann (Breitenstein) 0:1, 9. Kundert (Jud) 0:2, 13. (12:02) Siegenthaler (Stettler) 0:3, 13. (12:16) Stadelmann 0:4, 13. (12:24) Karvonen (Saarinen) 1:4, 14. Saarinen (Schilcher, Ausschluss Ertürk) 2:4, 17. Karvonen (Simonen) 3:4, 40. Ulmanen (Pasanen) 4:4, 42. Morf (Berner) 4:5, 48 (47:06) Ulmanen (Niemenmaa) 5:5, 48. (47:36) Niemenmaa (Pasanen) 6:5, 50. Schäfer (Berner) 6:6, 58. Kundert (Breitenstein) 6:7
Strafen: Schweiz 2x2', Finnland 1x2'
Schweiz: Tomatis; Breitenstein, Berner; Jud, Siegenthaler; Eberle; Stadelmann, Morf, Ertürk; Benz, Kundert, Stettler; Schäfer
Finnland: Pöntinen; Joutsen, Schilcher; Isoniemi, Jouthen; Morottoja, Savolainen; Ulmanen; Simonen, Karvonen, Saarinen; Piispa, Kupila, Vartiainen; Pasanen, Suomalainen, Saukko; Ulmanen, Niemenmaa
Bemerkungen: 12:16 Time-out Finnland, 43:45 Niemenmaa vergibt Penalty, 56:07 Time-out Schweiz, ab 58:56 Finnland ohne Torhüterin

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