12.
2013
Brno-Splitter, Teil 1
Endlich wieder WM. Endlich wieder Splitter. Die Vodova-Halle weckt Erinnerungen und Emotionen. Und ist nicht ganz dicht.
Vodova Arena Brno heisst für die ersten drei Tage die Spielstätte der 9. Frauen-Weltmeisterschaft. Der erste Eindruck der Basketballhalle: Eng, laut, heiss, alt. Draussen waren die Temperaturen rund um den Gefrierpunkt, in der Halle war's dafür siedend heiss. Vor allem beim Spiel der Tschechinnen. Aber ganz unglücklich, dass es ab Dienstag in die grosse CEZ-Eishallen-Arena nach Ostrava geht, ist bei unihockey.ch niemand. Wie die Hennen in der Legebox sieht's teilweise im kleinen Pressecenter aus. Und riecht dann auch so ähnlich. Eine Ausweichmöglichkeit auf die Tribüne gibt es nicht - die Medienplätze sind dort ganz normale Sitzplätze. Nun ja, ist ja bald vorbei.
Wolfs Schwelgen
Ganz besondere Erinnerungen an Brno - oder Brünn wie es ja auf Hochdeutsch heisst - hat swiss-unihockey-Auswahlchef Mark Wolf. Vor 15 Jahren hütete Wolf das Tor der Schweizer Nati in der gleichen Halle. Ein legendäres Turnier: Erst sackten die Schweizer in der Vorrunde grausig gegen Schweden ab, dann schafften sie den bislang einzigen Vorstoss in einen WM-Final. Wolfs damaliger Teamkollege Thomas Engel hat die Erlebnisse von Brno und Prag 1998 in dem äusserst unterhaltsamen Blog «Der nackte Judoka» nieder geschrieben. Hoffentlich löst Brno bei den Schweizer Nationalspielerinnen im Jahr 2028 ähnlich positive Erinnerungen hervor.
Rägetröpfli
Erinnerungen an den Champions Cup in Mlada Boleslav kamen beim Schweizer Spiel auf. Bereits im ersten Drittel wurden immer wieder die Helfer aufs Spielfeld gerufen, um Wasserflecken wegzuputzen. Ab dem Mitteldrittel praktisch bei jedem zweiten Unterbruch. Der Grund, na klar, es tropfte wieder mal von der Decke. Genau über dem fraglichen Punkt befindet sich ein Deckenfenster. Da ist dann schon mal ein kleines Wortspiel erlaubt: Nicht nur in Hasle-Rüegsau gibt es eine Brünnli-Halle, sondern auch in Brünn. Noch einfacher der Witz für Leute mit Tschechisch-Kenntnissen: Voda heisst auf Tschechisch Wasser. Halle Vodova. Alles klar?
WM-Flaschen
Wie schon mehrmals gesagt, werden wir uns zum Kulinarischen nur am Rande äussern. Bis jetzt wurden pro Stunde auch nur zwei Brötchen in den Medienraum geliefert. Diese waren aber äusserst lecker. Speziell ist vor allem die Tranksame. In kleinen Trinkflaschen, die eher Motorenöl-Behältern glichen, wurde das Mineralwasser aufgetischt. Stilecht mit dem WM-Logo auf der Etikette. Ein nettes Souvenir. Und nicht unerwähnt bleiben sollte die Möglichkeit, für rund 5 Franken ein Mittagessen oder Abendessen zu beziehen. Gut hingeschaut bei der letzten WM in St. Gallen.
Fehlpässe
Das Motto «Orchester» begleitet die Schweizer Nati seit längerem. Misstöne gabs aber im ersten Technical Meeting der Teamleitungen. Ausgerechnet die Schweizer Delegation hatte die Reisepässe der Spielerinnen vergessen. Diese werden jeweils im ersten Meeting kontrolliert. Ganz böse Zungen würden jetzt behaupten, dass die Bühnentechniker versagt haben und andere Nationen sollen schon spasseshalber gefordert haben, dass die Schweizerinnen jedes Spiel mit 0:3 beginnen. Aber ja, solange dies die einzigen falschen Töne sind... Und Pässe haben die Schweizerinnen ja im ersten Spiel genügend gespielt.