12.
2013
Der doppelte Nötzli entschied
Die Schweizer Unihockeyfrauen haben auch ihr zweites Spiel an der Weltmeisterschaft in Brno (Tschechien) gewonnen. Gegen die Gastgeberinnen gewann die Schweiz dank zweier Tore von Schwedenprofi Silvana Nötzli 2:1. Die Qualifikation für die Viertelfinals ist praktisch geschafft.
Jana Christianova ist normalerweise die Zuverlässigkeit in Person. Mit ihrer Ruhe hat die tschechische Torfrau vor zwei Jahren die Schweizer Angreiferinnen im verlorenen Bronzespiel zur Verzweiflung getrieben. Heute unterlief ihr ein einziger Fehler - dieser entschied aber die ganze Partie. Die Schweizer Spielführerin Silvana Nötzli hielt in der 44. Minute knapp hinter der Mittellinie einfach mal drauf. Zum Schrecken der 2528 Zuschauer liess Christianova den Weitschuss in der nahen Ecke passieren.
Spannung bis zum Schluss
Für kurze Zeit verstummte die «Armee der Klatschpappen» in der Vodova-Halle in Brünn. Als die Tschechinnen fünf Minuten später wieder im Hoch waren, zog der Schweizer Coach Sascha Brendler mit einem Time-out erneut den Energiestecker. Von da an hatten die Schweizerinnen das Spiel immer besser im Griff. Zumindest bis 54 Sekunden vor Schluss, als Flurina Marti auf die Strafbank musste und die Tschechinnen zu sechst ihr Glück suchten - aber nicht mehr fanden.
Lange nicht in Spiel gefunden
Nicht immer konnten die Schweizerinnen überzeugen, so wie sie dies meist in den letzten sieben Partien gegen Tschechien seit der WM 2011 taten. Der Heimvorteil beflügelte die Tschechinnen buchstäblich, dazu fand die Schweizer Equipe lange nicht zu ihrem Spiel. Coach Brendler reagierte früh und beorderte Corin Rüttimann nach dem ersten Drittel von der Abwehr zurück auf die Centerposition. Dort kämpfte sich die Bündnerin in schwedischen Diensten Minute für Minute zurück ins Spiel.
Zweite Geigen überzeugten
Neben Mastermind Nötzli, die gekonnt die Fäden im Schweizer Spiel zog und in der 15. Minute schon das frühe tschechische 1:0 (10.) mit dem Ausgleich beantwortete, war die zweite WM-Partie vor allem eine für die «zweiten Geigen» im Team. Christine Zimmermann und Janine Wüthrich beispielsweise, sorgten bei den tschechischen Angriffen oft für Ruhe vor dem Schweizer Tor. Die Angriffskolleginnen dagegen taten sich gegen die WM-euphorisierten Tschechinnen deutlich schwerer. Wie auch immer - mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel sind die Schweizerinnen mit einem Bein im Viertelfinal. Ein Punkt gegen Norwegen, das sein zweites Spiel mit 7:0 gegen Lettland gewann, im dritten Gruppenspiel reicht bereits. Bei einer Niederlage beginnt dagegen das grosse Rechnen. Das Wichtigste aber: Das 2:1 war ein Sieg fürs Selbstvertrauen.
Tschechien - Schweiz 1:2 (1:1; 0:0; 0:1)
Vodova Arena Brno (CZE) - 2528 Zuschauer - SR: Moberg/Lindberg (SWE)
Tore: 10:30 Lucie Paulovicova (Anna Niemcova) 1:0, 15:04 Silvana Nötzli (Katrin Zwinggi) 1:1, 43:40 Silvana Nötzli (Flurina Marti) 1:2
Strafen: 33:41 Silvana Nötzli 2', 37:59 Martina Capkova 2', 59:04 Flurina Marti 2'
Tschechien: Jana Christianova; Eliska Krupnova, Kristyna Jilkova; Nikola Cerna, Martina Capkova; Zuzana Halfarova, Anna Niemcova; Denisa Billa; Tereza Urbankova, Adela Bocanova, Dominika Steglova; Anet Jarolimova, Iveta Hyrslova, Hana Sladeckova; Gabriela Zurkova, Lucie Paulovicova, Jana Vojackova; Zuzana Macurova, Tamara Hasova
Schweiz: Monika Schmid; Silvana Nötzli, Flurina Marti; Christine Zimmermann, Andrea Kern; Janine Wüthrich, Corin Rüttimann; Laura Bürgi; Katrin Zwinggi, Seraina Ulber, Tanja Stella; Rebecca Hermann, Michelle Wiki, Alexandra Frick; Nina Bärtschi, Margrit Scheidegger, Sonja Putzi.
Die Highlights der Partie