12.
2019
"Die Stimmung hat uns getragen"
In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Spiel setzte sich die Schweiz gegen Tschechien durch. Gleich nach dem Spiel konnten wir uns mit einer von den Emotionen gezeichneten Andrea Gämperli unterhalten.
Dieses Spiel lässt sich wohl nicht ganz einfach zusammenfassen - wollen wir mit dem Fehlstart beginnen? Was war denn da los?
Andrea Gämperli: Ich muss ehrlich sein, so kurz nach dem Spiel ist das schwierig. Es sind so viele Emotionen hochgekommen in den letzten Minuten. Ich will gar nicht mehr über den Anfang nachdenken - was zählt, ist der Schluss. Da hat uns die Stimmung getragen, bis zum Erreichen des Ziels. Ich habe jedes Mal echte Hühnerhaut, wenn ich hier in dieses Stadion komme. Das Publikum ist hinter uns gestanden, hat an uns geglaubt, und so haben auch wir immer weiter an uns geglaubt. Das war der Schlüssel.
Im Verlauf des Spiels bekam man irgendwann das Gefühl, dass es einfach ein Spiel ist wo nichts gelingen will und der Ball partout nicht für die Schweiz rollen will. Kann man irgendwie noch rational erklären, wie danach die Wende zustande kam?
Ja, wir hatten wirklich auch in den ersten beiden Dritteln schon gute Chancen. Der Ball wollte einfach nicht rein. Manchmal braucht es dann einfach einen Schlüsselmoment - als wir dann Stück für Stück wieder herankamen, hatte ich wirklich immer vollen Glauben an das Team. Jeder von uns glaubt daran, dass wir immer zurückkommen können.
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Vielleicht ist es Zufall, aber deine ehemaligen Jets-Kolleginnen Isabelle Gerig mit fünf Skorerpunkten und Michelle Wiki mit den beiden letzten Treffern hatten massgeblich Anteil an diesem Sieg. Kamen bei dir bzw. bei euch irgendwann auch Gedanken an die Siege im Cupfinal und Superfinal dieses Jahres auf? Irgendwoher muss man in einer solchen Situation ja positive Gedanken „ausgraben"...
Für mich persönlich ist es so. Als wir zurücklagen dachte ich daran, dass solche Spiele bei solchem Spielstand schon mal gedreht werden konnten. Für mich persönlich war das in den letzten 10 Minuten sicherlich eine Hilfe. Solche Erinnerungen können immer helfen. Insgesamt war es aber der Glaube ans Team, der uns zurückgebracht hat.
Ein paar erste Gedanken an morgen, jetzt kommt Schweden. Die konnten auch nur knapp gegen Finnland gewinnen...
Vom anderen Halbfinal habe ich nichts gesehen, da waren wir schon voll auf unser Spiel fokussiert. Aber ich glaube, die Trainer werden uns richtig darauf einstellen. Wir werden morgen parat sein und wieder Vollgas geben, mit super Fans. Das Stadion wird beben und alle werden auf unserer Seite sein!
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