Schweden, Finnland oder die Schweiz? Für einmal darf man die Schweizer Nationalmannschaft in einem Atemzug mit den Grossen nennen, wenn es um die Vergabe der Goldmedaillen geht.
Die WM 2005 ist ein Promo-Event für den Unihockeysport in
Asien. Die Spielerinnen braucht das nicht zu kümmern, sie müssen sich nur auf
die eigene Leistung auf dem Feld konzentrieren. Gerade weil die äusseren
Bedingungen – es darf mit Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad und enorm hoher
Luftfeuchtigkeit gerechnet werden – sicher mehr als speziell sein werden, ist
Konzentrationsfähigkeit gefragt. Mit dem Trainerduo Figi Coray / Mark van Rooden
verfügen die Schweizerinnen über zwei erfahrene Teamchefs, die dafür sorgen
werden. Die jüngsten Erfolge – der Europacupsieg der Red Ants und der erstmalige
Sieg über Schweden im Februar – sorgen für Zuversicht. In der Vorbereitung wurde
nichts dem Zufall überlassen. Der wie gewohnt akribisch arbeitende Coray hat
sich in Singapur die Spiel- und Trainingsstätten sowie die verfügbaren Hotels
angeschaut. Mit der gefundenen Lösung zeigt er sich sehr zufrieden.
Gruppenspiele zum Einstieg
Die Schweizerinnen beginnen ihr Programm am Montag gegen Finnland, das nach der
Bronzemedaille von 2003 – man war in Bern als Titelverteidiger angetreten - auf
Wiedergutmachung hofft. Einmal mehr spricht man vom stärksten finnischen Team
aller Zeiten. Der Stamm besteht aus Spielerinnen von Tapanilan Erä, Tikkurilan
Tiikerit und SSV Helsinki. Zumindest im Fall der Spielerinnen von Tiikerit haben
die Red Ants im Januar bereits erfolgreich Mass genommen – unschlagbar sind die
Skandinavierinnen also nicht. Am Dienstag gegen Tschechien und am Donnerstag
gegen Lettland sind von den Schweizerinnen dann zwei Siege gefordert. Während
die Tschechinnen zwar Fortschritte gemacht haben aber vom Leistungsvermögen her
doch immer noch hinter den Schweizerinnen einzuordnen sind (auch wenn die
Tschechinnen die Schweiz schon zu schlagen vermocht hat), sollte die Partie
gegen Lettland eine reine Pflichtaufgabe sein.
Wie meistens dürfte also das Abschneiden gegen die Finninnen darüber
entscheiden, ob man im Halbfinal auf Schweden trifft oder auf Norwegen. Die
Schwedinnen sind weiterhin in der Favoritenrolle, auch wenn sie kürzlich etwas
geschwächelt haben. Namen wie Widar, Ekeroth, Dahlerus und Magnusson sprechen
für sich, der Weg zum Titel führt auch dieses Jahr über die Skandinavierinnen.
Norwegen dagegen dürfte ohne die ehemaligen Starspielerinnen wie Brigitte
Lersbryggen und Linda Kristiansen nur geringe Aussichten auf eine Medaille
haben.
Grosser Red Ants Block
Gleich neun Spielerinnen von Meister Red Ants Rychenberg sind im Schweizer Kader
– noch ohne Neuzugang Lea Mayer von Floorball Thurgau. Mit den
Schweden-Legionärinnen Laura Tomatis und Simone Berner in der Defensive, vier
Dietlikoner Stürmerinnen und einem „Best of“ der anderen Vereine scheint die
Schweiz eine schlagkräftige Truppe beisammen zu haben. Nach der Silbermedaille
in Bern und den genannten Erfolgen in der jüngsten Vergangenheit sind die
Erwartungen hoch. Reicht es zu Gold? Wenn alles zusammenpasst, liegt der erste
Weltmeistertitel für die Schweiz im Bereich des Möglichen.
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sich täglich mit den aktuellen News rund um die WM. Die Spiele der
Schweizerinnen werden wir mit einem Live-Ticker abdecken. |