12.
2013
Interview mit Laura Bürgi
Verteidigerin Laura Bürgi ist eine von neun Schweizer WM-Debütantinnen. Als eine Art Joker wird von der Bündnerin in Zuger Diensten besonders viel gefordert. Mit zwei Assists überzeugte sie gegen Lettland auch in der Offensive.
Wie hast du die Anreise nach Brünn über die Innsbrucker Skisprungschanze, die Streif und mit dem Beethoven-Konzert in Wien erlebt?
Laura Bürgi: Wir bekamen am Montag das Programm präsentiert, vorher wussten wir nichts davon. Nur das Cover der neuen unihockey.ch-Ausgabe mit dem Hinweis auf Beethoven liess etwas erahnen. Ich fand es toll, drei bis vier Tage den Kopf zu lüften und keinen Stock in der Hand zu haben. So waren wir bei der Ankunft in Brünn richtig giggerig auf Unihockey.
Und das Abendkleid, das in Wien zum Einsatz kam?
Das liegt wieder verpackt ganz zuunterst im Koffer (lacht). Es war cool, die Mitspielerinnen mal in einem ganz anderen Tenü und Umfeld zu sehen.
Wir hoffen natürlich, dass die Abendkleider nach dem Ende des Turniers noch einmal zum Einsatz kommen. A propos Einsatz - wieso warst du als rechte Verteidigerin vor Michelle Wikis 3:0 plötzlich als Assistgeberin am linken Flügel zu finden?
Wir fuhren einen Konter und kreuzten, also stand ich plötzlich auf dieser Position. Jetzt kann ich es ja zugeben: Eigentlich wollte ich schiessen (lacht). Da dies nicht ganz nach Wunsch gelang, entstand daraus eine schöne Vorlage für die im Slot freistehende Wiki.
Du bist, da verraten wir nicht zuviel, so etwas wie der Joker in der Verteidigung, keiner der drei Linien fix zugeordnet. Was bedeutet dies für dich?
Da ich auf sechs verschiedenen Positionen eingesetzt werde, muss ich alle Auslösungs- und Freischlagvarianten kennen. Das ist nicht so einfach, aber die Kolleginnen im Block helfen mir dabei sehr. Es freut mich, dass ich heute etwas zurückgeben konnte.
Für dich ist es die erste Weltmeisterschaft. Inwiefern spürst du das WM-Feeling?
Alles rundherum stimmt. Unsere Garderobe ist ganz in Rot gehalten, im Hotel hängen etwa 200 Schweizer Fahnen (lacht). Bisher lief alles so, wie vom Staff vorausgesagt - das gibt Selbstvertrauen. Und vor unserem Spiel haben wir auch einen Vorgeschmack darauf bekommen, wie laut morgen die Stimmung gegen Tschechien sein wird. Ein Hexenkessel wird mich zwar ein bisschen nervöser machen als sonst - aber ich freue mich extrem auf das Spiel gegen den Gastgeber.