Die Schweiz gewann an der WM auch ihre zweite Partie. Gegen Tschechien setzte man sich deutlich mit 5:0 durch.
Partien gegen
Tschechien waren oft schon mühsam gewesen. Die Osteuropäerinnen
sind bekannt für ihre defensive Spielweise und Konterstärke.
Diesmal liessen die Schweizerinnen aber gar nichts anbrennen.
Brauchte es in den ersten Minuten noch einiges an Kampfkraft,
dominierten sie den Gegner je länger je mehr auch mit
spielerischen Mitteln. Und dies, obwohl phasenweise die zweite
Garnitur auf dem Feld stand und Stammspielerinnen geschont wurden.
„Wenn es so locker aussieht, ist meistens viel Arbeit dahinter“
verteilte Trainer Mark van Rooden indirekt ein Lob an sein Team, das
sich sehr gut an die Verhältnisse gewöhnt und auf den
Gegner eingestellt hat.
Reife und
Qualität
Petra Kundert machte dort weiter, wo sie gegen
Finnland aufgehört hatte und schoss die ersten beiden Treffer.
Dann war die Reihe an den Dietlikerinnen. Mirca Anderegg, Sarah
Schäfer und Daniela Morf schraubten das Skore im Mitteldrittel
in die Höhe. Das 5:0 entsprach durchaus den gezeigten
Leistungen, auch wenn die Tschechinnen im Abschluss etwas unglücklich
agierten oder an Torhüterin Laura Tomatis scheiterten. Im
Schlussdrittel fielen keine Tore mehr – die Schweizerinnen
nutzten den klaren Spielstand, um den Ersatzspielerinnen noch mehr
Spielzeit zu gewähren. Unter ihnen war auch die
Neo-Rychenbergerin Lea Mayer, die zuvor erst vor drei Jahren gegen
Finnland einmal einen Kurzeinsatz hatte. „Ich habe erst kurz
vor dem Spiel erfahren, dass ich zum Einsatz gelange, so hatte ich
gar keine Zeit mehr, nervös zu werden. Für mich geht es
hier darum, Erfahrungen zu sammeln, vieles auf diesem Niveau ist noch
neu für mich“. Dass Tschechien auch ohne den Einsatz der
besten Kräfte überzeugend kontrolliert wurde, spricht für
die Reife und Qualität der Schweizer Nationalmannschaft.
Glaube an eigene
Stärke
Nach einem Ruhetag wartet mit Lettland ein
ähnlicher Gegner wie Tschechien, bevor es am Samstag im
Halbfinal ernst gilt. Die Frage, ob man mit dem Gruppensieg den
Schwedinnen ausweichen kann, ist plötzlich gar nicht mehr so
wichtig – der Glaube an die eigenen Stärken ist so gross
wie noch nie. Auch Gaby Breitenstein sieht das so. „Uns ist
egal, gegen wen wir antreten. Wir müssen einfach unser Spiel
spielen“. Ungewohnte Töne einer Schweizer
Nationalmannschaft.
Schweiz –
Tschechien 5:0 (1:0, 4:0 , 0:0)
IT-Arena, Singapore –
400 Zuschauer
SR: Bengtson/ Polverari (SWE)
Tore:
15. Kundert (Breitenstein) 1:0, 21. Kundert 2:0, 22. Anderegg (Benz)
3:0, 29. Schäfer (Rittmeyer) 4:0, 33. Morf (Schäfer)
5:0
Strafen: Schweiz 2x2', Tschechien keine
Schweiz:
Tomatis; Eberle, Breitenstein; Hofstetter, Siegenthaler; Bürgi;
Benz, Anderegg, Kundert; Rittmeyer, Gabathuler, Schäfer;
Heusser, Mayer, Morf
Tschechien: Zdeka Chybova (29. Vàovà);
Macurova, Bartosova; Sindelova; Slovakova; Svobodova; Boanova,
Novotna, Klusakova; Petra Chybova, Bursova, Makalova; Billa,
Szotkowska
Bemerkungen: 10:50 Time-out Schweiz; 27.
Pfostenschuss Bursova, 28:52 Time-out Tschechien