05.
2003
Rückblick auf die Damen-WM
Torhüterinnen
Sabine Forster
Die Winterthurerinnen war solide bis gut, rechtfertigte den Nummer 1 Status. Im Final wurde sie von den Vorderleuten leider im Stich gelassen.
Laura Tomatis
In beiden Spielen, in denen sie eingesetzt wurde, fehlerlos. Hätte sicher gerne mehr gespielt, kam aber nicht an Forster vorbei. Vielleicht an der nächsten WM die Nummer 1, wenn Forster weg ist?
Verteidigerinnen
Simone Berner
Souverän, zweikampfstark, fehlerlos, zurecht im Allstar-Team. Konnte die Playoff-Form nicht nur konservieren, sondern sogar noch verbessern. DIE Entdeckung im Schweizer Team. Dazu mit drei Treffern auch noch in der Offensive erfolgreich. Chapeau!
Martha Dubacher
Der Schwachpunkt in der Verteidigung. Trotz viel Kampfgeist oft zu langsam und in den Zweikämpfen zu statisch. Sie schoss gegen Finnland zwar ein Tor, verschuldete aber auch einen Treffer. Mit Siegenthaler lief es jeweils besser.
Gabi Breitenstein
Sie spielte, was sie kann – ruhiges, sicheres Unihockey, ohne grosse Fehler, aber auch mit weniger Zug in der Offensive als in der Meisterschaft, weil ihr auf internationalem Niveau das Tempo fehlt. Eine Bank in der Verteidigung.
Bea Trachsel
Wie schon so oft: Ohne Ball Weltklasse, mit Ball Kreisklasse, obschon sie die Fehlpässe in Grenzen hielt. Ihr Zweikampfverhalten sollten die jungen Spielerinnen studieren! Leider müssen sie dies per Video machen, denn die sympathische Winterthurerin hat ihre Karriere nach dem Final beendet.
Andrea Siegenthaler
Ballsicher, flink, zweikampfstark, mit viel Selbstvertrauen. Schade, dass die Verteidigerin der Red Ants nie von Anfang an eingesetzt wurde. Sie gehörte zu den besten drei Verteidigerinnen der Schweiz des Turniers.
Sabrina Arpagaus
Hatte ihren Höhepunkt im Spiel gegen Tschechien mit den drei Treffern, kam sonst nicht zum Einsatz. Die 21-jährige hat sicher ihre Zukunft in der Nati.
Stürmerinnen
Petra Kundert
Die 22-jährige Bündnerin hat das Zeug zur Weltklasse-Spielerin. Tempo und Athletik sind bei ihr bereits vorhanden, was noch fehlt ist die Ruhe im Abschluss. Ein Wechsel nach Schweden würde ihr gut tun, hoffentlich hat sie den Mut dazu, das nicht erst zum Ende ihrer Karriere zu wagen.
Marisa Mazzarelli
Auf der Balrog-Söldnerin lastete als Teamleaderin viel Druck. Sie interpretierte ihre Rolle als Center sehr defensiv, was nicht spektakulär aussah, für den Zusammenhalt ihres Blocks aber dennoch eminent wichtig war. Im Final leider völlig von der Rolle, die Erwartungen waren wohl zu hoch. „Mazzi“ kann mehr.
Natalie Stadelmann
Hatte, wie viele Schweizerinnen, im Halbfinal ihre beste Partie. Wenn das Kraftbündel in Fahrt kommt, ist sie nur schwer zu halten. Das geschah über das ganze Turnier gesehen aber eher zu selten, trotz 3 Toren und 3 Assists.
Mirca Anderegg
Der Wirbelwind im Sturm – manchmal wäre weniger mehr. Aber mit ihrer wirbligen Art sorgte sie oft für positive Akzente im Schweizer Sturm, kaum eine Schweizerin sucht so entschlossen den Weg nach vorne. Ihr Wunsch nach einer Luftveränderung (von Piranha zu Dietlikon) ist nachzuvollziehen – vielleicht hätte ihr etwas skandinavische Luft noch besser getan. Gewisse taktische Defizite (Sololäufe in der Mittelzone) würde man ihr in Schweden wohl schnell austreiben. Jetzt muss das Claude Bolliger korrigieren.
Martina Mätzener
Wenn die Bernerin doch nur aufspringende Bälle treffen würde – dann wären aus 10 Luftlöchern 10 Tore geworden. Dennoch war sie zusammen mit Anderegg ein gefährliches Sturmduo und mit 4 Treffern und 2 Assists die Topskorerin des Teams. Schade, dass sie mit 24 bereits kürzer treten will.
Brigitta Wegmann
Die defensive Lebensversicherung des Duos Anderegg und Mätzener. Bewies viel Übersicht und entschärfte so zahlreiche brenzlige Situationen. Das wirkt nicht immer spektakulär, ist bei solchen Flügeln aber von zentraler Bedeutung. Hat ihre Aufgabe hervorragend gelöst.
Simone Ryser
Meist nur im Powerplay eingesetzt – schoss „ihr“ Tor in der Heimhalle in Gümligen, sorgte für gewisse Akzente am rechten Flügel, war aber vom Status einer Stammspielerin ziemlich weit weg.
Daniela Morf
Kam zu kleineren Teileinsätzen, blieb jedoch weitgehend wirkungslos. Das Toreschiessen ist auf internationalem Parkett nicht so einfach wie in der Hüenerweid. Aber die Dietlikerin ist erst 22 und kann sich sicher noch entwickeln.
Elvira Schmidlin
Mit ihrer kleinen Übersetzung wirkt sie sehr flink – dennoch fehlt es gegen „grosse Gegner“ an der Schnelligkeit. Bemühte sich in ihren Teileinsätzen redlich, hatte ein paar gute Aktionen.
Ramona Gabathuler
Das Nesthäkchen, wurde in zwei Spielen an die Atmosphäre einer WM gewöhnt, was ihr hoffentlich in 2, 4, 6 und 8 Jahren zu Gute kommen wird. Das Talent von Piranha Chur war an dieser WM noch nicht bereit für mehr, das wird aber noch kommen.
Tanja Ertürk
Als Ersatz für Rahel Kocher kurzfristig nachnominiert, kam nur ganz kurz zum Einsatz. Gegen die Russinnen durfte sie kurz vor Schluss für einen Penalty aufs Feld, verschoss diesen aber.
Marion Rittmeyer
Machte es besser als ihre Clubkollegin Ertürk und nutzte ihre sporadischen Einsätze zu zwei Treffern – das nennt man Effizienz. Das Zuger Nachwuchsprodukt wird der Schweiz auch noch viel Freude bereiten.
Nicole Giezendanner, Aurelia Pescador und Renate Tschumi
Kamen alle nicht zum Einsatz.