07.
12.
2019
Nati Frauen A | Autor: Streiter Constantin

Routiniertes Team für Heim-WM

Es ist der sogenannte "Tag X" - nach langer und intensiver Vorbereitung beginnt für die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft heute die Heim-Weltmeisterschaft in Neuchâtel. Ein erfahrenes Team hat viele Trainingsstunden investiert, um in den kommenden acht Tagen das Publikum zu begeistern.

Routiniertes Team für Heim-WM Neuchâtel ist bereit - Seraina Ulber auch. (Bild: Dieter Meierhans)

Das (Un-) Wort "Heimnachteil" macht in der Schweiz allgemein und im Unihockey immer wieder die Runde. Statistisch gesehen holten Schweizer Unihockey-Nationalmannschaften an Weltmeisterschaften im eigenen Land nur halb so oft eine Medaille wie im Ausland. Auch vor einem Jahr, an der Männer-WM in Prag, ging das Heimteam leer aus. Schlimmer noch, es drohte zwischenzeitlich gar ein Finalwochenende ohne Gastgeber Tschechien. Und: An der letzten U19-WM in St. Gallen und Herisau gab es für die Schweiz ein Debakel.

So viel zur Vergangenheit. Als entscheidende Faktoren, die in den kommenden acht Tagen für die Schweiz sprechen sollen, gelten die intensive Vorbereitung - mit speziellem Augenmerk auf die Physis - und die Routine im Team. Tatsächlich war wohl noch selten ein Team mit so viel internationaler Erfahrung am Start, wie die Schweizer Equipe in Neuchâtel.

1255 + 120 = Gold?
Sechs Spielerinnen im Schweizer Kader haben bereits einmal einen WM-Titel gewonnen. Vor elf Jahren an der U19-WM stürmten Rüttimann & Co. in Polen zu Gold. Für die meisten Spielerinnen dieser "goldenen Generation" dürften es die letzten Titelkämpfe sein, umso mehr Zeit wurde in die Vorbereitung investiert und umso motivierter scheint das Schweizer Team zu sein. 1255 Länderspiele haben die Schweizerinnen zusammengerechnet auf dem Buckel, 120 dürften realistischerweise im Verlauf der Woche dazu kommen. Eine Akteurin dürfte sich ganz besonders auf das Spiel gegen Deutschland zum Turnierauftakt am Samstag in der Patinoire du Littoral freuen: Seraina Ulber feiert in ihrem 100. Länderspiel das herbeigefieberte Comeback. Nach ihrer Verletzung am 31. August im Supercup wurde sie gerade rechtzeitig wieder fit. Im "Dreizack" mit Flurina Marti und Corin Rüttimann kann Ulber gar eine der entscheidenden Figuren im Schweizer Kader sein - fehlende Spielpraxis hin oder her.

Doch auch andere Faktoren dürfen den Gastgeberinnen Hoffnung machen. So kann sich Natitrainer Rolf Kern im Tor mit Lara Heini und Monika Schmid auf ein absolutes Top-Duo verlassen. In der Verteidigung stechen Spielerinnen wie Brigitte Mischler, Flurina Marti und Tanja Stella heraus - eine gute Mischung aus Kampfkraft und spielerischen Qualitäten. Im Sturm muss man die Qualitäten einer Corin Rüttimann nicht weiter erläutern. Entscheidend dürfte viel mehr sein, ob auch bei der 2. und 3. Linie in Sachen Torproduktion genug Zählbares herausschaut.

Obwohl bei den Frauen anders als bei den Männern Schweden immer noch als beinahe unschlagbar gilt und die letzten sechs Weltmeisterschaften allesamt gewonnen hat, darf sich die Schweiz realistische Chancen auf eine Medaille, ja sogar auf die Finalteilnahme ausrechnen. Ein wichtiger Schritt dazu dürfte das Gruppenspiel gegen Finnland sein - ein Team, das den Umbruch bereits vollzogen hat, der den Schweizerinnen nach dieser WM bevorsteht.

 

Das Schweizer Kader

Torhüterinnen:

#29 Monika Schmid (Kloten-Dietlikon Jets)
#94 Lara Heini (Pixbo Wallenstam)

Feldspielerinnen:

#4 Mirjam Hintermann (Wizards Bern Burgdorf)
#5 Andrea Gämperli (Malmö/SWE)
#6 Michelle Wiki (Kloten-Dietlikon Jets)
#8 Brigitte Mischler (Wizards Bern Burgdorf)
#9 Julia Suter (Kloten-Dietlikon Jets)
#12 Tanja Stella (Kloten-Dietlikon Jets)
#15 Nadia Reinhard (Skorpion Emmental Zollbrück)
#17 Isabelle Gerig (Kloten-Dietlikon Jets)
#18 Margrit Scheidegger (Red Ants Rychenberg Winterthur)
#20 Alexandra Frick (Red Ants Rychenberg Winterthur)
#21 Corin Rüttimann (Piranha Chur)
#22 Seraina Ulber (Piranha Chur)
#24 Flurina Marti (Piranha Chur)
#26 Nathalie Spichiger (Skorpion Emmental Zollbrück)
#32 Lisa Liechti (Skorpion Emmental Zollbrück)
#61 Katrin Zwinggi (Piranha Chur)
#88 Géraldine Rossier (Red Ants Rychenberg Winterthur)
#96 Chiara Gredig (Piranha Chur)

Betreuerstab:

Rold Kern, Headcoach
Jonas Grunder, Assistent
Kari Koskelainen, Assistent
Jakob Lieske, Goalietrainer
Philipp Punkert, Physio
Michael Sotelo-Niederer, Physio
Melanie Rüdisüli, Physio

Ein 1:10 gegen Schweden, ein 3:10 gegen Finnland, ein 3:4 gegen Tschechien - die A-Nati der Frauen kassierte an der EFT in Karlsbad drei Niederlagen. Nati-Trainer Oscar Lundin... Oscar Lundin: «Haben viele Fragezeichen erhalten»
Die Euro Floorball Tour in Karlovy Vary (CZE) endet für das Frauen A-Nationalteam mit einer knappen 3:4-Niederlage gegen Tschechien. Die U19-Nati muss sich zwar nach... Turniersieg für U19, A-Nati verliert erneut
Die Frauen U19-Nati kann ihren zweiten Sieg an der Euro Floorball Tour (EFT) in Karlovy Vary feiern. Gegen Finnland siegen die Schweizerinnen mit 6:3. Auch die... U-Teams erfolgreich, A-Nati bezwungen
Das Schweizer Frauen-Nationalteam muss sich an der Euro Floorball Tour in Karlovy Vary klar mit 1:10 gegen Schweden geschlagen geben, während die U19 einen 7:4-Erfolg gegen... Unterschiedliche Gefühlslage bei den Nationalteams

Community Updates

Tabellen

1.UHC Thun+5732.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2826.000
3.UHC Grünenmatt+1724.000
4.Floorball Fribourg+823.000
5.Pfannenstiel Egg-720.000
6.Ticino Unihockey+718.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1318.000
8.I. M. Davos-Klosters-912.000
9.Ad Astra Obwalden-1312.000
10.Unihockey Limmattal-1812.000
11.UHC Lok Reinach-189.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-397.000
1.Floorball Uri+3629.000
2.Nesslau Sharks+1222.000
3.Aergera Giffers+121.000
4.UH Appenzell+517.000
5.Unihockey Basel Regio-616.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+515.000
7.UHC Bremgarten-2713.000
8.UH Lejon Zäziwil+111.000
9.Visper Lions-1311.000
10.Red Lions Frauenfeld-1410.000

Quicklinks