10.
2016
Simone Wyss träumt von der Weltmeisterschaft
Die Wizards rocken mit Liga-Topskorerin Simone Wyss die NLA. Die 25-Jährige wird an der EFT in Schaffhausen am kommenden Wochenende aber erst ihre Länderspiele 7 bis 9 bestreiten.
Die Wizards als Tabellenführer - wo hängt die ausgedruckte Tabelle?
Simone Wyss: Nirgends, aber ich bin stolz darauf, dass wir - verdient - da oben stehen. Wir haben jedoch eine „Wanderkarte" mit dem Weg zum Cupfinal, in der wir die erfolgreichen Stationen auf dem Weg nach Bern eintragen.
Du stehst auch als Topskorerin in der Tabelle ganz zuoberst. Nach 53 Toren und 23 Assists in den letzten beiden Saisons ist die Bilanz mit 8 Toren und 7 Assists nun ausgeglichen - eine Folge des Zuzugs von Caroline Schürch?
Für uns beide ist es eine Umstellung, eine abschlussstarke Spielerin in der Linie zu haben, die man mit Pässen füttern kann. Unser Spielverständnis passt bereits sehr gut, die Zuspiele kommen an - jetzt muss ich nur noch vor dem Tor kaltblütiger werden.
Du warst einst eine Stammkraft des U19-Nationalteams, hast aber erst sechs A-Länderspiele absolviert. Unter Sascha Brendler warst du kein Thema, jetzt unter Rolf Kern klappt es. Haben die beiden unterschiedliche Geschmäcker oder sind deine Leistungen besser geworden?
Ich bin sicher erfahrener und damit besser geworden. Als noch Figi Coray Nati-Trainer war, fand ich, ich hätte eine Nati-Chance verdient. Dann ging ich für drei Jahre zu Mariestad nach Schweden - dort waren wohl meine Leistungen nicht gut genug für die Nati. Ich lernte aber viel, vor allem, was das schnelle Direktspiel anbelangt. Von daher verstand ich Sascha Brendler während drei Jahren, aber auch nach meiner Rückkehr wurde ich nur einmal aufgeboten. Rolf Kern scheint nun eine andere Sicht der Dinge zu haben.
Das letzte Woche war in der Liga spielfrei, da als Trainingsweekend für die Nati gedacht...
... dann stellte man im September aber fest, dass in Schweden gespielt wird und ohne die Söldnerinnen im Team ein Zusammenzug nicht optimal ist. Daher treffen wir uns ab Mittwoch, um uns auf die EFT-Spiele in Schaffhausen vorzubereiten. Das freie Wochenende nutzte ich für eine Wanderung.
Und dein Ziel lautet, dich als Stammspielerin zu präsentieren und für die WM 2017 in der Slowakei aufzudrängen?
Natürlich, von der WM habe ich schon immer geträumt.
Mehr über Simone Wyss gibt es in der November-Ausgabe des Printmagazins zu lesen. Unter anderem die Anekdote, wie Wyss als 14-Jährige per Zug vom Emmental Richtung Ostschweiz fuhr, um unangekündigt an der Haustür einer Weltmeisterin zu klingeln.