11.
2016
Stimmen zum ersten EFT-Tag
Nach den ersten beiden Partien vom Freitagabend haben wir die Zugerin Sara Piiispa (Finnland) und Eliska Krupnova (Tschechien) zum Interview gebeten.
Das letzte Duell gegen Schweden am Finnkampen ging 2:10 verloren, diesmal nur 3:7 - das sieht etwas besser aus. War auch das Spiel besser?
Sara Piispa: Ja, viel besser. Nur das Startdrittel haben wir vergeben - hätten wir da schon gespielt wie am Schluss, wäre es noch besser herausgekommen.
Das finnische Team ist viel jünger als noch an der letzten WM. Braucht es noch Zeit, um wieder näher an Schweden heranzukommen?
Es gab tatsächlich einige Veränderungen und wir müssen hart arbeiten. Ich glaube aber fest daran, dass wir an der nächsten WM das stärkste Team sein können.
Du warst 2014 an der U19-WM und jetzt erstmals bei den Grossen dabei. Wie gewaltig ist der Unterschied?
Sehr gross. Das Tempo ist viel höher, man muss sich viel schneller entscheiden - aber zum Glück bin ich seit 2014 ja auch erwachsener geworden (lacht).
Wie ist das Level in Finnland im Vergleich zur Schweizer NLA, wo du seit dieser Saison für Zug United spielst?
Die Unterschiede sind kleiner, als ich gedacht hätte. Wir haben mit Zug einige gute Partien gezeigt. Mir gefällt es in der Schweiz bisher ausgezeichnet - ich liebe das schöne Land bereits. Und bezüglich Unihockey haben wir ja ein ziemlich internationales Team - das macht die Integration einfacher, als wenn ich die einzige Ausländerin wäre.
Wie bewertest du das 2:12 Tschechiens gegen die Schweiz - die höchste Niederlage der Geschichte gegen diesen Gegner?
Eliska Krupnova: Was soll ich sagen: Es war ein sehr schlechtes Spiel von uns. Normalerweise müsste die Schweiz der „einfachste" Gegner sein an diesen EFT-Turnieren. Aber wir haben nichts gezeigt - nicht einmal die Defensive klappte so, wie sie das sollte.
Ist irgendetwas Schuld daran? Die lange Anreise zum Beispiel?
Nein, es gibt keine Ausreden. Wir probierten unser 1-2-2-System aus, wie schon verschiedentlich bei anderen Gelegenheiten, erhielten aber sehr schnell drei, vier Gegentore. Also stellten wir auf das alte 2-2-1 um, was aber auch nicht funktionierte...
Anders als noch an der letzten WM habt Ihr den Ball kaum halten können. Warum?
Wir hatten kein Vertrauen in unser Spiel. Die Schweiz verteidigte sehr hoch, fast schon mit einem Pressing auf dem ganzen Feld. Wir werden ängstlich, wenn eine Gegnerin zwei Meter von uns weg steht - geschweige denn, wenn sie noch näher ist. So spielten wir unsere Pässe viel zu oft auf eine bereits geblockte Mitspielerin, dazu meistens auch mit einer schlechten Qualiät. Dann kommt so ein Schlussresultat heraus.
Gegen Ende schien auch der Kopf nicht mehr ganz mitzumachen?
Man sollte ja immer bis zum Schluss kämpfen, egal wie der Spielstand ist. Aber nach dem 6. oder 7. Gegentor waren wir frustriert, da klappte die Sache auch im Kopf nicht mehr ganz. Gegen Finnland beginnt zum Glück alles wieder bei 0:0.
Eliska Krupnova nach der hohen Niederlage gegen die Schweizerinnen. (Bild: Michael Peter)