05.
12.
2013
Nati Frauen A | Autor: Voneschen Reto

Titel und Tränen

Keine Schweizer Unihockey-Nationalmannschaft war erfolgreicher, als die Frauen-Nati. Bei keiner folgten aber auch Höhenflüge und Abstürze in kürzerer Folge. Wir werfen vor der am Samstag beginnenden WM in Tschechien einen kurzen Blick zurück auf die acht bisherigen Titelkämpfe.

Titel und Tränen Der grösste Triumph: Weltmeister 2005 in Singapur (Bild Damian Keller)

1997: Marihamm/Åland (Finnland)
4. Rang (10 Teilnehmer)
Ein Jahr nach der WM-Premiere der Männer, waren auch die Frauen dran. Zehn Nationalteams reisten nach Åland, der schwedischen Enklave in Finnland. In den Gruppenspielen verlor die Schweiz gegen Schweden mit 1:9 - es war das knappste Resultat der Schwedinnen. Die übrigen hiessen: 32:0, 18:0 und 16:0. Erst im Final wurden die Schwedinnen gefordert, gewannen aber trotzdem gegen Finnland mit 4:2. Für die Schweiz endete das Turnier mit einer Enttäuschung. Im Penaltyschiessen verlor das Team von Benedikt Beutler und Urs Kindhauser mit 3:4 gegen Norwegen.

1999: Borlänge (Schweden)
2. Rang (12 Teilnehmer)

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Zwei Jahre später lief es besser für die Schweiz, dafür umso übler für Schweden. Nur noch 4:1 gewann es gegen das Team des neuen Natitrainers Thomas Rieben in den Gruppenspielen. Und noch schlimmer: Im Halbfinal verloren die schwedischen Gastgeberinnen gegen Finnland. Was für ein GAU. Die Schweizerinnen revanchierten im Halbfinal an Norwegen für die weggeschnappte Medaille vor zwei Jahren. Im Final lag die Schweiz nach 25 Sekunden in Führung, am Schluss reichte es dann doch «nur» für Silber - 3:1 gewann Finnland. (Mehr zur WM in Borlänge ist in der aktuellen Ausgabe des Printmagazins von unihockey.ch unter «Geschichtsstunde» nachzulesen).

 


2001: Riga (Lettland)

4. Rang (16 Teilnehmer)
Wieder das Aufeinandertreffen auf Schweden in den Gruppenspielen (1:2), wieder knapp verloren im Halbfinal (1:3 gegen Weltmeister Finnland) und leider auch wieder im kleinen Final gegen Norwegen (3:4 nach 3:1-Führung). Nein, es war keine glorreiche WM in Lettland. Dafür machten junge, nachrückende Kräfte wie Petra Kundert Druck auf die arrivierten Spielerinnen. Für die Zukunft ein wichtiger Schritt. Den Titel holte sich Finnland mit einem 2:0-Sieg über Schweden.

2003: Bern/Gümligen/Wünnewil
2. Rang (18 Teilnehmer)

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Die Schweizerinnen kamen nur selten gefährlich vors Schwedische Gehäuse

«Die Schweiz steht im WM-Final» - diese Meldung lockte am Sonntag, 24. Mai 2003 stolze 2800 Zuschauer in die Berner Wankdorfhalle. Im Halbfinal hatten die Schweizerinnen wieder mal Revanche genommen an Norwegen (7:3), nun sollte Schweden endlich dran glauben. Als spezielle Motivation ging das Team vor dem Final zum Coiffeur. Mit den kunstvollen Punkfrisuren sahen die Schweizerinnen aber bald wie gerupfte Hühner aus: 1:8 verloren sie den Final. Die erste, sehr sympathisch organisierte WM in der Schweiz hatte nicht das erhoffte Ende gefunden. Coach Rieben trat nach einer «spürbaren Diskrepanz zwischen den Ansprüchen der Spielerinnen und der Trainercrew» ein halbes Jahr später nach sechsjähriger Amtsdauer zurück. Felix Coray wurde sein Nachfolger.

2005: Singapur
1. Rang (17 Teilnehmer)

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Der Captain mit dem WM-Pokal

Zwei Jahre später war es endlich soweit. «Die Schweiz ist Weltmeister», hiess es sogar in der Hauptausgabe der Tagesschau. In der Hitze von Singapur blieben die Schweizerinnen im Halbfinal (5:1 gegen Norwegen) und im Final (4:3 gegen Finnland) gegen die skandinavische Konkurrenz cool. Die goldene Generation war geboren, das Bild mit Simone Berner und dem Goldpokal hat historischen Wert. Erstmals wurde eine SUHV-Auswahl Weltmeister. Als WM-Prämie erhielt jede Spielerin unter anderem eine Rivella-Flasche mit persönlicher Etikette. Nur die Fussball-Nationalmannschaft stand Corays Golden Girls vor der Sonne bei der Wahl zur «Mannschaft des Jahres».



2007: Frederikshavn (Dänemark)

3. Rang (20 Teilnehmer)

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Schweden konnte wieder lachen

Im dänischen Frühling gingen die Hoffnungen auf die Titelverteidigung im Halbfinal baden. Die Schweiz wurde zwar souverän Gruppenerste, da Finnland aber überraschend in der anderen Gruppe gegen Schweden gewann, mussten die Schweizerinnen gegen das Tre-Kronor-Team antreten. Im beinhart geführten Halbfinal verlor die Schweiz 1:3. Das Bronzespiel gegen Lettland (7:1) war nur noch eine lästige Pflichtaufgabe. Neuer Weltmeister wurde Schweden. Es war die letzte Weltmeisterschaft der Aktiven, die im Mai ausgetragen wurde und die erste bei den Frauen, für welche neue Nationalmannschaften eine Qualifikation austragen mussten.

2009: Västeras (Schweden)
2. Rang (20 Teilnehmer)

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Rüttimann kämpft sich durch

Souverän umschifften die Schweizerinnen mit einem 5:3-Sieg über Finnland die Hürde Schweden im Halbfinal. Ebenso souverän gewannen sie dort gegen Tschechien mit 5:1. Im Final in der Eishalle in Västeras (neuer Zuschauerrekord mit 4521 Zuschauern) war gegen die Schwedinnen aber kein Kraut gewachsen. Erstmals machte aber die 17-jährige Corin Rüttimann auf sich aufmerksam - ihr 2:5 in der 37. Minute liess nochmals hoffen. Am Schluss gewann Schweden mit 6:2. In Erinnerung blieb vor allem die lausige Organisation - wenige Wochen vor der WM trat das offizielle OK zurück. Die Nachfolger versuchten zu retten, was zu retten war.

2011: St. Gallen (Schweiz)
4. Rang (20 Teilnehmer)

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Grosse Enttäuschung bei den Schweizerinnen

Am Schluss blieb nur noch Frust, Enttäuschung und Ratlosigkeit. «Wenn nichts mehr geht», titelten wir nach der 2:3-Niederlage im Bronzespiel gegen Tschechien, live übertragen in alle Schweizer Wohnstuben. Ein Spiel, das die Schweizerinnen eigentlich gar nicht verlieren konnten. Eigentlich. Bereits im Halbfinal setzte es beim 2:11 gegen Schweden eine debakulöse Niederlage ab, die lange Diskussionen nach sich zog. Dabei wurde die zweite Heim-WM - erstmals im neuen Modus mit vier 4-er Gruppen ausgetragen - als «Mission Gold» ausgerufen. Top war aber nur die Organisation des Turniers selber. Kurz nach Neujahr wurde Trainer Felix Coray seines Amtes enthoben, ebenso war die goldene Generation bald Vergangenheit. Schweden verteidigte seinen Titel im Final souverän.

Ein 1:10 gegen Schweden, ein 3:10 gegen Finnland, ein 3:4 gegen Tschechien - die A-Nati der Frauen kassierte an der EFT in Karlsbad drei Niederlagen. Nati-Trainer Oscar Lundin... Oscar Lundin: «Haben viele Fragezeichen erhalten»
Die Euro Floorball Tour in Karlovy Vary (CZE) endet für das Frauen A-Nationalteam mit einer knappen 3:4-Niederlage gegen Tschechien. Die U19-Nati muss sich zwar nach... Turniersieg für U19, A-Nati verliert erneut
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Tabellen

1.UHC Thun+5630.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2423.000
3.Floorball Fribourg+1223.000
4.UHC Grünenmatt+1622.000
5.Pfannenstiel Egg-817.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1217.000
7.Ticino Unihockey+315.000
8.I. M. Davos-Klosters-812.000
9.Unihockey Limmattal-1412.000
10.Ad Astra Obwalden-1211.000
11.Regazzi Verbano UH Gordola-337.000
12.UHC Lok Reinach-246.000
1.Floorball Uri+2923.000
2.Nesslau Sharks+517.000
3.Aergera Giffers+117.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+513.000
5.UH Appenzell+213.000
6.Unihockey Basel Regio-513.000
7.UHC Bremgarten-2013.000
8.UH Lejon Zäziwil+1011.000
9.Visper Lions-118.000
10.Red Lions Frauenfeld-167.000

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