03.
09.
2022
Nati Frauen U19 | Autor: Streiter Constantin

Bitteres Aus im WM-Halbfinal

Das U19-Nationalteam der Frauen spielt am Sonntag an der WM im polnischen Kattowitz nur den dritten Platz. Gegen Tschechien verlieren die Schweizerinnen in einem hochstehenden und dramatischen Halbfinal mit 4:5 nach Penaltyschiessen.

Bitteres Aus im WM-Halbfinal Die Schweizerinnen scheiterten mit ihren Penaltys allesamt. (Bild: Karolina Sommer/IFF)

Nach 30 Minuten hatte das Spiel eigentlich schon alles geboten, was sich das Unihockey-Herz wünscht: Wunderschöne Tore, Hochspannung, harte Zweikämpfe und tolle Paraden der Torhüterinnen. Die Druckphasen der beiden Teams wechselten sich im Mitteldrittel alle paar Minuten ab. So war es für neutrale Zuschauer bestimmt eine Freude, dass dieses Duell über die volle Distanz ging.

Zum dritten Mal im vierten Spiel dieses Turniers kassierte die Schweiz das 0:1. Stredulova wurde bei einem Freistoss nicht nahe genug gedeckt und hämmerte den Ball unter die Latte. Doch die Schweizerinnen spielten weiterhin munter nach vorne und kamen durch einen Konter zum Ausgleich. Mit dem Resultat von 1:1 ging es auch in die erste Pause, die etwas besseren Chancen hatte aber das Schweizer Team.

Erneut zweifache Wende
Beide Teams starteten mit viel Offensivdrang ins zweite Drittel, Anja Wyss täuschte bei einem Konter einen Pass an und schloss stattdessen selber ab. Einmal mehr war aus einem Rückstand also eine Führung geworden, und die Geschichte sollte sich wiederholen. In der 28. Minute gelang Tschechien der Ausgleich mit einem herrlichen Volley-Ablenker. Trotz guter Chancen auf beiden Seiten fielen im zweiten Dritteln keine Tore mehr. Und es waren erneut die Osteuropäerinnen, die eine Viertelstunde vor Schluss in Führung gehen konnten. Nach einem Fehlpass in der Mitte des Spielfelds profitierte Bruchakova mittels schnellem Gegenstoss. Doch die Schweiz glich genau 90 Sekunden später wieder aus und bekam in der 49. das erste Powerplay des Spiels. Mit einem tollen, etwas verzögerten Weitschuss traf Dina Koch zum 4:3.

Viel zu verlieren
Knapp vier Minuten vor Schluss nahmen die Tschechinnen ihr Timeout. Von diesem Moment an spielten sie mit einer zusätzlichen Feldspielerin. Das Spiel 6-gegen-5 erwies sich als geduldig und effektiv: Nach einem perfekt hinausgezögerten Querpass glich die später völlig zurecht als beste Spielerin ausgezeichnete Bruchakova zum 4:4 aus. Ein schmerzhafter Tiefschlag für die Schweizerinnen, für die die Türe in den Final weit offenstand - und die es angesichts des bis anhin sehr überzeugenden Turniers auch verdient gehabt hätten.

Doch genau solche Gedanken hätten die Schweizerinnen nun auch verunsichern können, tatsächlich schlichen sich ein paar Fehler im Spiel ein. «Ich denke nicht, dass es Nervosität war. Der Gegner hat gepowert», meinte Anja Wyss zum Verlauf nach dem Ausgleich der Tschechinnen. So ging das Spiel in die Verlängerung. Nun musste die Schweizer Torhüterin Ella-Fée Greber einige Male ihr Können zeigen, die Tschechinnen hatten mehr und bessere Chancen. «Es war ein schweres Spiel. Tolles Niveau, aber hart zu spielen», fügt Wyss zu dem 70-minütigen Fight an.

Kein Schweizer Treffer im Penaltyschiessen
Nach der torlosen Overtime stand also ein letztes Kapitel in diesem Krimi an. Gleich mit dem ersten Penalty brachte Maroszova ihre Farben in Führung. Die Schweizerinnen, namentlich Lisa von Arx, Laura Bertini, Anja Wyss und Dina Koch scheiterten allesamt mit ihren Versuchen. So setzte sich Tschechien mit 2:0 im Shootout durch und zog in den WM-Final ein.

Die Schweiz muss hingegen eine ganz bittere Pille schlucken und spielt am Sonntag um 13.00 Uhr nur um Bronze. Die Gegnerinnen werden dabei Finnland oder Schweden heissen. «Wir haben alles, was es braucht und werden weiter unser Spiel spielen», zeigt sich Anja Wyss trotz der grossen Enttäuschung zuversichtlich. «Auch heute haben wir unser Ding eigentlich durchgezogen - Sekunden vor dem 4:4 schiesst Ronja (Niederberger, Anm. d. Red.) an den Pfosten. Aber so ist nun mal der Sport...»

 


Schweiz U19 - Tschechien U19 4:5 (1:1, 1:1, 2:2, 0:0) n.P.
Szopienice Arena, Kattowitz (POL). 257 Zuschauende. SR: Andersson/Eliasson (SWE).
Tore: 6. Stredulova (Korbelarova) 0:1. 9. R. Wyss (Niederberger) 1:1. 22. A. Wyss 2:1. 28. Mezerova (Lechnerova) 2:2. 46. (45:28) Bruchakova 2:3. 47. (46:58) Weis (von Arx) 3:3. 50. Koch (Larsson/Ausschluss Janatkova) 4:3. 58. Bruchackova (Klubalova/Tschechien ohne Torhüterin) 4:4.
Penaltyschiessen: Maroszova 0:1, von Arx -, Bruchackova-, Bertini-, Lechnerova 0:2, A. Wyss -, Mechlova-, Koch -.
Strafen: 1x2 Minuten gegen Tschechien.
Schweiz U19: Greber; Überschlag, Ritter; Weis, Bertini; Wiedmer, Koch; Anderegg; Niederberger, Fitzi, R. Wyss; A. Wyss, von Arx, Liechti; Larsson, Schaffer, Gerber; Hedlund, Renz.
Tschechien U19: Solleova; Vachudova, Lechnerova; Lenfeldova, Mechlova; Sigmundova, Matyskova; Skalikova; Mezerova, Rehakova, Maroszova; Korbelarova, Janatkova, Bruchackova; Klubalova, Stredulova, Korbelarova; Skalikova, Zlatnikova.
Bemerkungen: 57. Timeout Tschechien. Tschechien von 56:11 bis 57:00 ohne Torhüterin und mit einer zusätzlichen Feldspielerin. Fitzi (Schweiz) und Bruchakova (Tschechien) als beste Spielerinnen ausgezeichnet.

 

Schweden holt sich bei der elften U19-WM der Frauen zum achten Mal die Goldmedaille. Im Final gegen Finnland führen die Titelverteidigerinnen nach zwei Dritteln mit 2:0,... Schweden verteidigt den Titel
Das Schweizer U19-Nationalteam der Frauen reist ohne Medaille von der WM in Finnland ab. Im Spiel um die Bronzemedaille gelingt dem Team des abtretenden Nationaltrainers Amos... Tschechien siegt deutlich und gewinnt Bronze
Die Schweiz muss sich im Halbfinal der U19-WM in Lahti den Schwedinnen knapp mit 3:4 geschlagen geben. Eine kämpferisch starke Leistung wurde nicht belohnt, da Schweden seine... Knappe Niederlage nach starker Leistung
Das Schweizer U19-Nationalteam der Frauen steht an der WM in Lahti im Halbfinal und trifft am Samstag auf Titelverteidiger Schweden. Beim 5:2-Sieg gegen die Slowakei zum... Schweiz besiegt Slowakei und steht im Halbfinal

Community Updates

Tabellen

1.UHC Thun+4118.000
2.UHC Grünenmatt+2017.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+1414.000
4.Pfannenstiel Egg-48.000
5.Floorball Fribourg-28.000
6.Regazzi Verbano UH Gordola-87.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-167.000
8.Ticino Unihockey+46.000
9.Ad Astra Obwalden-86.000
10.Unihockey Limmattal-126.000
11.UHC Lok Reinach-155.000
12.I. M. Davos-Klosters-143.000
1.Floorball Uri+1816.000
2.Nesslau Sharks+311.000
3.Aergera Giffers+111.000
4.UHC Bremgarten-711.000
5.Chilis Rümlang-Regensdorf+510.000
6.UH Lejon Zäziwil+98.000
7.UH Appenzell+08.000
8.Red Lions Frauenfeld-106.000
9.Unihockey Basel Regio-105.000
10.Visper Lions-94.000

Quicklinks