12.
2016
Braillard will guten Start und Steigerung
Tim Braillard startet heute gegen Estland in seine erste Weltmeisterschaft (ab 10.00 Uhr im Liveticker). Der Malanser ist einer von acht WM-Neulingen im Schweizer Team. Der Wirbelwind zeigt sich zuversichtlich.
Wie fühlst du dich vor dem WM-Debüt? Nervös?
Es ist schon ein spezielles Gefühl. Vor allem, weil alles neu ist. Zum Beispiel, dass man 13 Tage mit Personen zusammen ist, mit denen man vorher nie so lange unterwegs war. Trotzdem kann ich bisher überraschenderweise nicht sagen, dass ich besonders nervös bin. Das kann sich zwar unmittelbar vor dem ersten Gruppenspiel gegen Estland noch ändern. Die Dimension der riesigen Arena (Anmerkung Redaktion: Heimstadion des Eishockeyclubs Dinamo Riga mit 10 300 Plätzen) ist ja schon etwas, das viele von uns noch nie erlebt haben. Doch da wir alle eine gewisse Lockerheit haben, sollte dies kein Problem sein. Wir haben eine tolle Mannschaft und Trainer, die uns sehr gut vorbereitet haben. Darum glaube ich nicht, dass eine Nervosität aufkommen wird, die hemmend für unser Spiel ist. Ich freue mich auf jeden Fall auf die WM und versuche diese Zeit so gut als möglich zu geniessen.
Wie sehen deine persönlichen Ziele und diejenigen des Teams aus?
Wir sind als Mannschaft zum Schluss gekommen, dass wir uns nicht auf eine Rangierung als Ziel festlegen. Dies weder in der Kommunikation gegen aussen, noch für uns selber. Stattdessen setzen wir Etappenziele und versuchen uns von Spiel zu Spiel zu steigern. Dies gilt für uns als Mannschaft, aber auch für mich persönlich. Es ist immer wieder eine Umstellung, internationale Spiele zu bestreiten und das benötigt eine gewisse Angewöhnungszeit. Also ist es mein erstes Ziel, gut ins Turnier zu starten und meine Performance im Hinblick auf das Finalwochenende zu steigern, um in den wichtigsten Spielen meine beste Leistung abzurufen. Wir alle wollen das Maximum ausschöpfen und dann schauen wir, was am Schluss möglich ist.
Wie schätzt du die Chancen gegen Schweden und Finnland ein? Am letzten Vierländerturnier schien wenig zu fehlen gegen die beiden Topteams?
Schlagbar sind sie auf jeden Fall. Auch bei den Aufeinandertreffen in Lausanne, als wir zweimal erst nach Penaltyschiessen verloren haben und in Brno, wo Finnland gar bezwungen wurde, haben wir das gezeigt. Es ist aber sicher so, dass es von allen die Topleistung braucht, damit etwas drin liegt. Wir sind perfekt vorbereitet und die Teamchemie stimmt. Das sind wichtige Faktoren, um unsere maximale Leistung erreichen zu können. Wenn ich sagen müsste, dass Schweden und Finnland unschlagbar wären, müssten wir nicht nach Lettland reisen. Schliesslich treten wir an, um jedes Spiel zu gewinnen.
Was hat denn im November in Växjö gefehlt, um Punkte gegen Schweden (5:7) und Finnland (5:9) einzufahren?
Ich denke, wir hätten unsere Eigenfehler minimieren müssen. Abgesehen von diesem Umstand haben wir so gut mitgespielt wie noch selten.