11.
2011
„Es dürfen keine Wunderwerke erwartet werden“
Der Aufschrei war gross, als der Zentralvorstand von swiss unihockey anfangs Juni bekannt geben musste, dass die Zusammenarbeit mit dem bisherigen WM-Vermarkter Sport Mind aufgelöst werden muss (wir berichteten). Sechs Monate vor der Frauen-Weltmeisterschaft in St. Gallen stand der Schweizer Verband plötzlich ohne Vermarkter und noch viel schlimmer, fast ohne WM-Sponsoren da. „Auch ich erschrak und griff sofort zum Telefonhörer, um meine Hilfe anzubieten", beschreibt Andreas Cadisch seine erste Reaktion nachdem er vom Rückzug erfuhr. Seit mehreren Jahren arbeitet Cadisch bei der renommierten ISA International Sports Agency AG im sanktgallischen Buchs als Projektleiter. Vor allem im Bereich Fussball (Axpo Super League, Challenge League, FC St. Gallen) hat sich die ISA einen sehr guten Namen geschaffen. Zuvor war Cadisch schon im Hallenstadion Zürich als Projektleiter tätig.
„Liegt mir immer noch sehr am Herzen"
Dass Andreas Cadisch zum Telefonhörer griff, hat einen guten Grund. „Der Unihockeysport liegt mir immer noch sehr am Herzen", sagt der 59-fache Internationale, welcher bis 2009 für Chur Unihockey und zuvor Rot-Weiss Chur auf Torejagd ging. Nach dem Anruf reichte die ISA die Bewerbungsunterlagen für die Vermarktung der Frauen- und Männerweltmeisterschaften ein. Im September war der Kooperationsvertrag dann unterschrieben „Wir haben das bewusst nicht an die grosse Glocke gehängt, um nicht falsche Begehrlichkeiten aufkommen zu lassen", erklärt Cadisch. „Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es sehr schwer ist in solch kurzer Zeit, wie jetzt zur Frauen-WM, noch viele Sponsoren zu finden. Wir versuchen noch das Optimum herauszuholen", sagt der Churer.
Erster ErfolgMit Hochdruck gingen Andreas Cadisch und sein Team aber ans Werk. „Ich arbeite derzeit 60 bis 70 Prozent für die Weltmeisterschaften, dazu kommen noch die Grafiker, Layouter, Produzenten und Telefon-Verkäufer", sagt er. Vor allem, dass viele Werbebudgets bereits seit langem erstellt seien, erschwere die Aufgabe, so Cadisch. Trotz der schwierigen Ausgangslage fand er mit SPAR Schweiz aber einen neuen Hauptsponsor. „Wir arbeiten schon länger mit SPAR zusammen. Für sie hat das Produkt gestimmt, vor allem auch weil sie ihren Hauptsitz in St. Gallen haben", freut sich Cadisch. Zudem hofft er, den einen oder anderen weiteren Partner zu finden. Wunderwerke dürfen aber keine erwartet werden, sagt Andreas Cadisch klar. „Die Zeit ist knapp, wir geben unser Bestes." Bereits hat er die Männer Weltmeisterschaft vom nächsten Jahr im Auge.