09.
12.
2018
Nati Männer A | Autor: Güngerich Etienne

"Es war schwierig, das Feuer zu finden"

Die Schweiz hat die Bronzemedaille dank einem 4:2-Sieg über Tschechien verteidigen können. Die Freude darüber hält sich bei den Beteiligten jedoch in Grenzen - die bittere Halbfinalniederlage nur einige Stunden zuvor, hinterliess zum Teil tiefe Spuren. Wir sprachen mit Manuel Maurer, David Jansson, Jan Zaugg sowie den tschechischen Akteuren Martin Kisugite und Milan Garcar.

Bei den Schweizern kam nach dem Gewinn der Bronzemedaille keine überschwängliche Freude auf. (Bild: Michael Peter)

David Jansson (Nationaltrainer): «Die Medaille ist cool und wie ein Bonus. Aber am meisten freue ich mich darüber, dass wir der Weltspitze nochmals einen Schritt näher gekommen sind. Ich bin beeindruckt von den Spielern, welche Einstellung sie nach dieser bitteren Pille von gestern gefunden haben. Für den Coachingstaff war es auch hart, aber wir mussten schlussendlich nur einen Gameplan erstellen - das ist viel einfacher, als ihn anzuwenden. Wir hatten nach dem Schweden-Spiel kaum Zeit, präsentierten deshalb einen einfach umsetzbaren Plan. Diesmal hatten wir gegen Tschechien mehr Kontrolle im Spiel als noch in der Gruppenphase. Es half uns, in Führung zu gehen, weil sie immer gefährlich sind und einige starke Spieler im eins-gegen-eins haben. Auf der anderen Seite hätten wir sie auch noch mehr bestrafen können.»

Milan Garcar (ex-Kloten): «Für mich ist es ein brutales Deja-Vu. Ich stand schon vor genau zehn Jahren hier. Auch damals war Matthias Hofbauer neben mir und strahlte über beide Lippen. Es ist so bitter für uns, dass die zweijährige Kampagne so enden muss - wir haben uns so viel für dieses Turnier vorgenommen und stehen nun mit leeren Händen da. Die letzten drei Mal spielten wir gegen die Schweiz sehr gut. Heute war es ein anderes Spiel - auch weil es uns nicht gelang, in Führung zu gehen. Nur je zwei Tore an einem Finalwochenende sind einfach zu wenig.»

Jan Zaugg (Floorball Köniz): «Das war verdammt hart gestern. Ja, mein verschossener Penalty hat mich extrem beschäftigt. Es passiert mir selten, dass ich einen verschiesse, umso mehr habe ich mich darüber genervt. Am Abend war die Stimmung bei uns schlimm, niemand sagte ein Wort. Erst am nächsten Morgen ging es etwas besser. Einfach, sich zu für dieses Spiel zu motivieren, war es dennoch nicht. Als das Spiel einmal lief, ging es immer besser. Es war nicht unsere beste Leistung, aber schlussendlich bin ich trotzdem froh, dass wir dieses Spiel gewinnen und das Turnier mit einem Erfolgserlebnis beenden konnten.»

Martin Kisugite (Tigers Langnau): «Klar sind wir enorm enttäuscht. Wir spielten uns vor allem im ersten Drittel ein enormes Chancenplus heraus, aber wir erzielten über das ganze Wochenende gesehen einfach zu wenig Tore. Wir haben viele junge, talentierte Spieler, die eine sehr gute WM gezeigt haben. Von unseren routinierten Akteuren hätte da mehr kommen müssen.»

Manuel Maurer (Växjö Vipers): «Es ist schwierig, die Gefühlslage zu beschreiben - sie ist momentan ziemlich komisch. Die gestrige Halbfinalniederlage war sehr schwer zu verdauen, ich persönlich nagte lange daran. Als ich heute erwachte, erhielt ich zwar viele aufmunternde Nachrichten. Aber diese ziehen einem eher noch weiter runter. Aus mentaler Sicht war es eines der schwierigsten Spiele, weil wir einen Finaleinzug verdient hätten. Vor zwei Jahren war es toll, den kleinen Final zu bestreiten. Aber diesmal war es extrem schwierig, das Feuer zu finden. Normalerweise braucht man nach einem solchen Rückschlag mehr als 12 Stunden, um ihn zu verarbeiten zu können. Wie wir trotz der riesen Enttäuschung ins Spiel gingen und schon früh mit zwei Toren führten, war dann wiederum sehr stark. Gena das macht unser Team aus und mich enorm stolz auf diese Jungs.»

 

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3.Floorball Fribourg+1223.000
4.UHC Grünenmatt+1622.000
5.Pfannenstiel Egg-817.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1217.000
7.Ticino Unihockey+315.000
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10.Ad Astra Obwalden-1211.000
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