12.
2010
Interview mit Marc Dysli
Marc, was kann man nach diesem Spiel sagen ausser „diesmal wären sie zu packen gewesen"?
Wir haben wie vor zwei Jahren alles richtig gemacht. Wir müssen uns nur vorwerfen, die Chancen nicht genutzt zu haben. Vor allem im zweiten Drittel hätten wir zwei oder drei Tore einfach machen müssen. Das ist sehr ärgerlich.
Phasenweise habt Ihr die Schweden gar dominiert ...
Ja, wir haben förmlich gespürt, wie nervös sie waren. Im letzten Drittel sahen sie ja kaum noch einen Ball. Heute wären die Schweden wirklich fällig gewesen ...
Und trotzdem hat es wieder nicht gereicht.Das 3:2 nur eine Minute nach unserem Ausgleich fiel im dümmsten Moment. Und so ein Volleytor schiesst Samuelsson auch nicht jeden Tag.
Wie richtet man sich nach so einer Niederlage für das morgige Bronzespiel gegen Tschechien wieder auf?
Wir wissen ja langsam, wie es geht - vor zwei Jahren befanden wir uns in der gleichen Situation. In der Garderobe dürfen wir uns jetzt noch eine Weile ärgern und frustriert sein. Das gehört dazu. Aber sobald wir die Halle verlassen, muss der Fokus auf die Partie gegen Tschechien gerichtet sein.
Bei früheren Gelegenheiten musste die Schweiz nach einem Konterspiel gegen Schweden erst wieder den Vorwärtsgang gegen Tschechien suchen. Diesmal hat die Schweiz gegen Schweden gar überlegen gespielt. Gibt es morgen für euch somit fast das gleiche Spiel wie heute?
Die Tschechen werden sicher wie üblich defensiv stehen und auf schnelle Konter lauern. Unser Ziel muss lauten, die Mittelzone einfach und ohne Fehler zu überbrücken, damit sie nicht zu ihren Gegenstössen kommen. Ich bin überzeugt, dass uns das gelingt. Wir spielen hier meiner Meinung nach die beste WM aller Zeiten, auch wenn es nicht zum Final gereicht hat.