11.
2022
"Kamen nie richtig in den Flow"
Nils Conrad ist nach dem Startspiel gegen Norwegen enttäuscht von der resultatmässigen Ausbeute. Der HCR-Verteidiger bemängelt im Spiel der Schweizer mangelnde Dynamik und will mit der Nati morgen gegen Finnland auf das Level der Fans kommen.
Die Schweiz spielt zum Start der Heim-WM gegen Norwegen 4:4-Unentschieden. Das war nicht der Start, den ihr euch vorgestellt habt, oder?
Ich hatte das Gefühl, dass wir mit der richtigen Mentalität in dieses Spiel stiegen. Trotzdem kamen wir irgendwie nie richtig in den Flow und spielten zu statisch. Nach dem 2:0 und 3:1 hätte sich die Angespanntheit etwas lockern sollen, aber dem war leider nicht so.
Im ersten Drittel habt ihr immerhin die Tore im richtigen Moment erzielt. Doch nach dem Doppelschlag kurz vor der zweiten Pause fand die Schweiz irgendwie keine Lösungen mehr.
Ja, im letzten Drittel kamen wir viel zu selten in ihre gefährlichen Zonen rein - unter dem Strich konnten wir auch zu wenig Abschlüsse verbuchen. Norwegen spielte mit und ohne Ball sehr einfach und schnörkellos, trotzdem hatte ich das Gefühl, dass wir es gut im Griff haben. Es fehlte aber an der Dynamik, das muss sich im Hinblick auf Morgen sicher ändern.
Du sprichst das Finnland-Spiel gerade selber an. Nach dem heutigen Resultat wird es noch wichtiger sein, zu punkten.
Grundsätzlich geht es darum, dass wir uns morgen steigern und eine bessere Leistung zeigen. Mittlerweile ist es einfach so, dass Nationen wie Norwegen, Lettland oder die Slowakei die Top-Teams fordern. Dass wir gegen Finnland mithalten können, haben wir an der EFT in St. Gallen bewiesen. Wir haben heute Abend sicher noch einiges aufzuarbeiten. Aber schlussendlich war es erst das Startspiel, und es war auch nicht alles schlecht. Wir sind ja nie als Team zusammengebrochen.
Im Vorfeld wurde viel über das Thema «Energie» parliert. Wie bewertest du diesen Punkt heute?
Eigentlich gut. Mit diesen Fans war es auch ziemlich einfach, auch wenn wir nicht einen durchgehend perfekten Match spielten, trieben sie uns weiter an. Wir wollen ihnen Morgen mit einer guten Performance etwas zurückzugeben.
Lange habt ihr auf diesen Moment gewartet, nun war er endlich da. Was hast du verspürt, als du heute in die volle Halle eingelaufen bist?
Wir haben die Swiss Life Arena ja schon einmal besucht und zu Hause stellt man sich die volle Halle ein paar mal vor. Aber als ich dann erstmals mit den vielen Fans und vor allem dieser Lautstärke einlief, verspürte ich schon Gänsehaut. Die Zuschauer machten heute mit, wir noch nicht so. Darum schauen wir, dass wir Morgen auch auf ihr Level kommen.
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