12.
2021
Schiess' Tor bringt Schweiz drei Punkte
Die Schweizer Männer-Nationalmannschaft startet mit einem 7:5-Sieg erfolgreich in die Weltmeisterschaft in Helsinki. Nach einem hervorragenden Start lässt das Team von David Jansson Norwegen wieder herankommen und kann die Partie erst im Schlussdrittel zu seinen Gunsten entscheiden.
Das Eröffnungsspiel für die Schweizer Nationalmannschaft an der WM in Helsinki erinnerte stark an den Viertelfinal von 2018. Damals setzte sich die Schweiz gegen Norwegen erst in der Verlängerung mit 3:2 durch. In Finnland startete die Mannschaft von David Jansson überzeugend in die Partie. Sie spielte diszipliniert, zielstrebig und effizient. Christoph Meier, Nils Conrad und Manuel Maurer besorgten nach etwas mehr als zwölf Minuten einen komfortablen 3:0-Vorsprung, die Schweiz schien alles im Griff zu haben. Doch bis zur ersten Pause kam Norwegen auf ein Tor heran und fand so auch besser ins Spiel. Nach einem unglücklichen Eigentor Nicolas Bischofbergers war die Partie endgültig ausgeglichen - und die Erinnerungen an den Viertelfinal von Prag wieder präsent.
Norwegen mit mehr Abschlüssen
Im Mitteldrittel musste Pascal Meier mehr eingreifen als sein Gegenüber Markus Jelsnens (Schussverhältnis 9:4 für Norwegen). Das lag einerseits daran, weil sich die Schweiz weniger oft in der gegnerischen Zone festsetzen konnte, andererseits aber auch, weil Norwegen in der Defensive massiv stand, clever auf Konter lauerte und sich ungemein abschlussstark präsentierte. Einer dieser hervorragenden Abschlüsse fand durch Altstar Ketil Kronberg eine Sekunde vor der zweiten Pause den Weg ins Schweizer Tor. Es war der 4:4-Ausgleich, nachdem Jan Zaugg nach feiner Vorarbeit von Patrick Mendelin die Schweiz erneut in Führung gebracht hatte (33.).
Die Partie stand nun auf der Kippe, eine Niederlage gegen die Weltnummer 6 hätte für die Schweiz fatale Folgen haben können. Doch die Erlösung kam nur sechs Minuten nach Aufnahme des letzten Drittels - ausgerechnet durch den WM-Debütanten Michael Schiess. Nachdem sich der WaSa-Stürmer in der eigenen Zone den Ball erobert hatte, bekam er diesen nach feinem Doppelpässchen mit Manuel Maurer wieder zurück und düpierte Jelsens einhändig. Das Duo Maurer/Schiess war denn auch für die letzten zwei Schweizer Tore zuständig, als Norwegen seinen Goalie bereits durch einen sechsten Feldspieler ersetzt hatte. Die beiden Linksausleger neben Dan Hartmann laufen zu lassen, war ein cleverer Schachzug von Nati-Trainer Jansson, standen sie doch bei fünf von sieben Toren auf dem Feld.
Die Erleichterung stand dem Schweden nach dem 5:4 förmlich ins Gesicht geschrieben. Sein Team hat den ersten WM-Gegner zwar nicht dominiert und generierte weniger Schüsse aufs Tor (14:21). Aber schlussendlich hat die Schweiz vor allem im Start- und Schlussdrittel überzeugt und gegen einen kniffligen Gegner die geforderten zwei Punkte geholt.
WM Helsinki, Gruppe B
Norwegen - Schweiz 5:7 (2:3; 2:1; 1:3)
Ice Hall, Heslinki. 2233 Zuschauer. SR: Andersson/Wissmann.
Tore: 6. C. Meier (Zaugg) 0:1, 10. Conrad (Maurer) 0:2, 13. (12:37) Maurer (Bürki) 0:3, 14. (13:21) Pedersen (Hamrin) 1:3, 19. Hjemgard (Grönli) 2:3, 26. Eigentor Bischofberger 3:3, 33. Zaugg (Mendelin) 3: 4, 40. (39:59) Kronberg (Gidske/Ausschluss C. Meier) 4:4, 47. Schiess (Maurer) 4:5, 59. (58:01)Schiess (Maurer/ins leere Tor) 4:6, 60. (59:48) Maurer (Graf/ins leere Tor) 4:7, 60. (59:59) Hjörth (Olesen) 5:7.
Strafen: 1x2 Minuten gegen Norwegen, 2x2 Minuten gegen die Schweiz.
Schweiz: P. Meier; Camenisch, Graf; Conrad, Bürki; Heller, Bischofberger; Mendelin, C. Meier, Zaugg; Schiess, Hartmann, Maurer; Laely, Braillard, Riedi.
Norwegen: Jelsens; Grönli, Hjörth; Vestby, Normann; Lundgren, Kvisvik; Hjemgard, Lindqvist, Kronberg; Lindgjerdet, Gidske, Mossin Olesen; Pedersen, Hamrin, Gjodalstuen.