12.
2010
Schweiz gewinnt unspektakuläres Startspiel
Von langem Warten war der bisherige Verlauf der Schweizer WM-Mission geprägt. Warten auf dem Flughafen und Warten auf das Auftaktspiel gegen Lettland. Nicht lange warten, musste die Schweizer Nationalmannschaft auf den ersten Treffer. Bereits in der dritten Minute traf Joel Krähenbühl nach einem langen Lauf zum 1:0. Krähenbühl blieb die auffallendste Figur im Schweizer Spiel. In der 9. Minuten liess der lettische Torhüter Guntis Bundzenieks einen Schuss von Krähenbühl abprallen, so dass Simon Bichsel keine Mühe hatte, zum 2:0 einzuschieben. Nach Simon Stuckis 3:0 (16.), entschied Krähenbühl bereits in der 23. Minute mit dem 4:1 die Partie vorzeitig. Zwischenzeitlich traf Lettlands Captain Atis Blinds zum Anschlusstreffer (16.).
Wenig Höhepunkte
Die restlichen 37 Minuten waren dann geprägt von Warten auf den Schlusspfiff. Die Schweizer versuchten zwar Akzente zu setzen, doch blieben die Bemühungen meist fruchtlos. Lettland machte die Räume vor dem eigenen Tor eng und wartete auf Kontermöglichkeiten. Doch die Schweizer Abwehr rund um Torhüter Philipp Gerber behielt jederzeit die Übersicht. So entwickelte sich ein Spiel ohne grosse Höhepunkte. Erst kurz vor Schluss boten die beiden Mannschaften den 606 Zuschauern noch eine kurze Show mit drei Toren. Erst traf Simon Stucki in Überzahl (57.), danach Matthias Hofbauer nach einem Konter (58.), ehe Artis Raitums zum 6:2-Endstand einschob (59.).
„Besitzen noch Steigerungspotenzial"
Nationaltrainer René Berliat war nach Spielschluss vor allem über den sehr guten Start seiner Mannschaft erfreut. „Ein Startspiel gegen den besten Gruppengegner ist immer schwer", sagte Berliat. So waren die frühen Schweizer Treffer Balsam für das Nervenkostüm. „Wir besitzen aber noch Steigerungspotenzial", ist Berliat sicher, vor allem die Vorstellung im letzten Drittel („zu viele Chancen zugelassen") gefiel dem Nationaltrainer nicht.
Doppeltorschütze Joel Krähenbühl war vor allem froh über die frühen Tore. „Es war sehr wichtig für uns, dass wir rasch in Führung gehen konnten", so Krähenbühl. Im letzten Abschnitt habe aber etwas der Zug aufs Tor gefehlt, erkannte Krähenbühl. Der lettische Trainer Iiro Parviainen sah einige Vorteile der Schweizer Auswahl. „Sie sind erfahrener, spielen bessere Pässe und sind stärker in den Zweikämpfen", so Parviainen, welcher zugeben musste, dass die rasche Schweizer Führung sein Team nervös gemacht habe.
Die nächste Partie bestreitet die Schweiz am Montag gegen Polen (11 Uhr). Der Sieger dieses Spiels wird voraussichtlich als Gruppensieger in die Viertelfinals einziehen. Polen gewann sein Auftaktspiel gegen Singapur mit 10:4.
Lettland - Schweiz 2:6 (1:3, 0:1, 1:2)
Hartwall Areena, Helsinki (FIN) - 606 Zuschauer - SR Rasbrink, Grahn-Gustavsson (Schweden).
Tore: 3. Krähenbühl 0:1. 9. Bichsel (Krähenbühl) 0:2. 16. (15.02) Schmocker (Antener) 0:3. 16. (15.54) Atis Blinds 1:3. 23. Krähenbühl (Matthias Hofbauer) 1:4. 57. (56.03) Stucki (Antener/Ausschluss Atis Blinds) 1:5. 58. (57.32) Matthias Hofbauer (Bichsel) 1:6. 59. (58.05) Raitums (Atis Blinds) 2:6.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Lettland.
Lettland: Bundzenieks; Malkavs, Belasovs; Silins, Firmanis; Skudaitis, Janis Rajeckis; Kostusevs, Martins Rajeckis, Laivins; Juskevics, Atis Blinds, Preiss; Jansons, Raitums, Lisovskis.
Schweiz: Philipp Gerber; Bichsel, Markus Gerber; Kuchen, Schmocker; Schneider, Dysli; Krähenbühl, Matthias Hofbauer, Christoph Hofbauer; Zimmermann, Stucki, Antener; Zürcher, Wanner, Binggeli.
Bemerkungen: 50. Timeout Lettland.