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Stefan Hutzli: «Wir hofften, dass es niemand merkt»
Finnland-Legionär Stefan Hutzli trug zwei herrliche Treffer zum 9:2-Sieg über Deutschland bei. Die Sonderschichten vor der WM zahlten sich aus. Dazu kam ein frisurtechnisches Verwirrspiel mit Jan Zaugg.
Die Schweizer schossen heute - vor allem im ersten Drittel - erstaunlich oft am Tor vorbei. Du hingegen hast bei beiden Treffern herrlich in den Winkel getroffen. Zielwasser getrunken?
Stefan Hutzli: Ich versuche immer dort zu treffen, wo es Raum hat (lacht). Wir haben in Finnland eine neue Halle, die mehr Trainingsmöglichkeiten bietet. Das nutzte in den letzten Wochen für viele Sonderschichten am Morgen. Ich bin froh, dass sich das heute so ausbezahlt hat.
Hast du dir bei diesen Extraeinheiten schon konkrete WM-Momente mental vorgestellt?
Nein, aber ich konnte mir so den letzten Feinschliff holen.
War der Positionswechsel zwischen dir und Jan Zaugg - du warst im Matchblatt im ersten Sturm neben Claudio Mutter und Marco Louis aufgeführt, dann spielte dort aber Zaugg - so geplant? Oder Hauptsache Glatze?
Wir haben gedacht, es merkt niemand - aufgrund der Grössenunterschiede fiel es aber wohl auf (grinst). Ich gewann das erste Bully, dieser Plan ging auf - dann wechselten wir.
Das erste Drittel gegen Deutschland liess noch Wünsche offen, einverstanden?
Es war nicht grundschlecht, aber es war sicher zu spüren, dass wir zwölf WM-Neulinge dabeihaben. Das sollte man also nicht überbewerten. Wir zeigten noch nicht die nötige Effizienz, sonst hätte es anders ausgesehen.
Danach ging es aufwärts.
Das zweite Drittel war das beste. Ich finde es schade, dass wir danach wieder etwas den Fuss vom Gaspedal genommen haben. Mit etwas mehr Kontrolle hätten wir sicher noch etwas mehr Energie sparen können.
Kann das Einfluss auf die morgige Partie gegen Tschechien haben oder beginnt dort ohnehin alles bei Null?
Das wird ein ganz anderes Leven, ein anderes Spiel gegen einen viel stärkeren Gegner. Von heute können wir also nicht viel mitnehmen.
Wird auch alles anders, weil es gegen einen Gegner geht, von dem man alles weiss?
Wir wurden auch auf Deutschland gut vorbereitet, aber die Tschechen kennen wir tatsächlich besser. Ich bin sehr gespannt, was sie uns diesmal entgegenwerfen. Bei den letzten drei Begegnungen zeigten sie uns ihre erste Formation nicht, da haben sie sich also etwas aufgespart.
Aber mit dem Auftakt bist du soweit mal zufrieden?
Nennen wir es einen soliden Auftritt, wir können aber vieles noch besser machen. Morgen gehen wir mit frischem Kopf wieder ran.