12.
2008
WM-Splitter 2
Fliegender Finne
Ein stressiges Wochenende erlebte Tigers-Verteidiger Saku Lehti. Nach der Verletzung des nachnominierten Tatu Väänänens musste Lehti kurzfristig nach Ostrava nachreisen. Am Sonntagmorgen flog Lehti in Kloten ab, um 14 Uhr stand er bereits in der Cez-Arena im Einsatz. Als er dort ankam, waren seine Teamkollegen bereits beim Einlaufen. Im ersten Drittel verletzte er sich aber bereits nach zehn Minuten und musste mit schmerzverzerrtem Blick gepflegt werden. Pflichtbewusst meldeten wir dies natürlich seinem Trainer Philippe Soutter, welcher zehn Sekunden nach Erhalt des SMS bereits bei uns meldete und sich nach dem Gesundheitszustand seines Spielers erkundete. Im letzten Drittel konnten wir aber bereits Entwarnung geben - Lehti hüpfte wieder wie ein junges Rehlein übers Spielfeld.
Kohonens Fieber
Grosser Abwesender bei Finnland gegen Estland war Mika Kohonen. Schnell kochte die Gerüchteküche, alle möglichen Varianten seiner Abwesenheit wurden bereits vermutet. Bereits in Kuopio humpelte der finnische Star ja mit Krücken über die Tribüne. Finnlands Coach Petteri Nykky löste aber das Rätsel nach Spielschluss. Kohonen habe Fieber gehabt und sei darum im Hotel geblieben. Auf die Frage wie hoch das Fieber denn sei, wusste er aber keine Antwort. Umso rascher reagierte Teammanager Hexi Arteva. „Er ist Trainer, kein Doktor!", meinte er energisch. Weitere Fragen zum geheimnisvollen Kohonen-Fieber wurden aber nicht beantwortet.
Ausgang in Ostrava
Nicht um Abwechslung muss die Delegation von unihockey.ch fürchten. Ihr Hotel liegt direkt an der belebten Ausgangsmeile Ostravas. Da an Schlafen des Lärmes wegen eh nicht zu denken ist, begab man sich deshalb am Samstagabend auf Entdeckungsreise. Die kulinarische und kulturelle Angebotspalette liess keine Wünsche offen, Details werden aber an dieser Stelle nicht ausführlich behandelt. Aber immerhin wissen wir jetzt, dass „Body Shots" (vornehmlich weibliche auf der Bar liegende Grazien lassen sich das Tequila-Salz aus dem Bauchnabel nippen) auch in nicht rot beleuchteten Pubs keine ungewöhnliche Sache ist.
Deutsches Stimmungstief
Beste Unterhaltung liefern auch immer die Pressekonferenzen nach den Spielen Deutschlands. Gestern noch tröstete der Deutsche Bundestrainer Renato Wyss seinen britischen Kollegen nach der 5:25 Niederlage. „Ich weiss wie du dich fühlst", meinte er zu Ville Peltomaki - Wyss‘ Team verlor vor zwei Jahren in der A-Gruppe jeweils ähnlich hoch. Die friedliche Atmosphäre zwischen den beiden Erzrivalen war aber nicht allen Deutschen geheuer. Wie beim Plätzchenbacken fühle sich dies an, kommentierte der DUB-Pressechef Mathias Liebing lächelnd. Nach dem Spiel gegen Österreich (6:1 Sieg) war die gute Laune von Wyss aber dahin. „Wir haben den Faden völlig verloren, nichts ging mehr", musste er fassungslos feststellen. Neun Strafen handelten sich seine Spieler ein. Wyss kündete sogleich eine Teamaussprache an.
Spruch des Tages
„Don't ask why"
OK-Präsident Filip Schumann warnte in seiner Eröffnungs-Pressekonferenz die Journalisten allzu kritische Fragen über Sinn und Unsinn von Regeln in der O2 Arena in Prag zu stellen. Wer trotzdem „Warum?" frage, müsse etwas in die Kaffeekasse der Veranstalter bezahlen.