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Nati Männer A | Autor: Streiter Constantin

WM-Splitter aus Malmö, Teil 1

Am spielfreien Schweizer Tag ordnen wir unsere bisherigen Eindrücke und sammeln einige lustige Randnotizen im ersten Teil der WM-Splitter. Es geht unter anderem um Bombenstimmung in leeren Hallen, drei Handgranaten, die üblichen Verwechslungen ähnlich klingender Ländernamen und eine Deutsche Steuererklärung.

WM-Splitter aus Malmö, Teil 1 Die Letten können die leeren Sitze im Hintergrund schon fast als Tarnung nützen. (Bild: Dieter Meierhans)

 

Volles Haus, grosses Publikum
Sarkasmus? Können wir. Aber nicht nur wir - ein Spieler der Slowakei meinte kurz vor dem Playoffspiel gegen Estland in der Malmö Arena spöttisch am Spielfeldrand: "Oh, Full House!" Anwesend waren am Ende tatsächlich nur 223 Zuschauer in der 12'600 Plätze fassenden Spielstätte. Nach dem zweiten Gruppenspiel Dänemarks in der Malmö Arena schwärmte der IFF in einem Social-Media-Beitrag gar von der "Large Crowd" (grosse Zuschauerkulisse), es waren aber nur etwas über 800 Fans im Stadion. Das ergibt 6,5% Auslastung. Wir überlegen uns, einmal mit den Autoren des Oxford Dictionary über die Definition von "large" zu debattieren.

Slo-was? 
A propos Slowakei. Erstmals spielen neben den Slowaken auch die Slowenen an einer A-WM mit. Die Verwechslungsgefahr müsste relativ gering sein, sagen wir uns. Slowakei, Dudovic, das kennen wir. Die ehemals zweite Hälfte der Tschechoslowakei, die beiden Länder treffen ja an einer WM ab und zu aufeinander, so wie am Donnerstag im Viertelfinal. Und die Slowenen sind halt "die anderen". Als Ersttäter entpuppte sich ausgerechnet der IFF himself. Am 5. Dezember erhielten wir den Medienguide und das offizielle Matchprogramm. Einen Tage später eilig ein zweites Mail mit Verweise auf "korrigierte Fehler in den Dokumenten". Hartnäckig hielt sich in beiden Dokumenten das Gruppenspiel "Slowenien - Lettland" der Gruppe B. Sie merken es? Das Spiel gab es nie, Lettlands Gegner war natürlich die Slowakei. Autsch.

Bombenstimmung ausserhalb der Arena
Am Montagmorgen kurz nach 9 Uhr kam das dreiköpfige Team von unihockey.ch gerade in der Malmö Arena an, als uns ein SMS stutzig machte. Der Absender: "SOS ALARM", der Inhalt auf Schwedisch - wir wandten uns schnell an Google Translate, um die Sache zu übersetzen. "Ein verdächtiger Gegenstand wurde in der Nähe des Bahnhofs Hyllie (= direkt neben der Arena) gefunden, das Gelände ist weitläufig abgesperrt und das nationale Bombenschutzteam aufgeboten." Tatsächlich stellte sich später heraus, dass in einem Einkaufszentrum drei Handgranaten gefunden wurden. Der Betrieb in der WM-Halle war von der "grossräumigen Absperrung" zum Glück nicht betroffen, zweieinhalb Stunden kam die Entwarnung wiederum per SMS. Anscheinend passiert so etwas öfter in Südschweden, die Einheimischen blieben erstaunlich locker. So locker, dass die drei Handgranaten sich bei uns als Running Gag etablierten - wie beispielsweise bei der Frage, ob bei der Wahl zum IIF-Präsidenten Ende Woche der Tscheche Filip Suman ohne Konkurrenz gewählt wird, oder ob plötzlich noch ein Sprengkandidat auftaucht.

Steuererklärung schon gemacht?
Die Deutschen legten gegen Polen im Playoffspiel los wie die Feuerwehr. Nach drei Sekunden fiel das erste Tor, nach 13 Minuten stand es 4:0. Als die Polen sich auch im Mitteldrittel nicht wirklich auflehnten, meinte unser Kollege aus Deutschland auf der Medientribüne süffisant lächelnd: "Da kann ich mich nebenher noch etwas um die Steuererklärung kümmern" - wir gönnen ihm den Spass grundsätzlich, doch mittlerweile hatte er dank den klaren Siegen gegen Norwegen und Polen sogar schon mehr zu lachen als wir Schweizer.

Energiegeladener Superfan
Mittlerweile gehört er bei einer Unihockey-WM schon zum Inventar: Natürlich war auch der finnische "Superfan" Tero Töyrylä mit seinen Trommeln und Pappgesichtern der finnischen Spieler in Malmö von Anfang an dabei. Wie üblich liess er sich dabei auch zu einem Besuch in einem anderen Fanlager hinreissen: In der Baltic Hall trommelte Töyrylä mit ungebrochenem Enthusiasmus für Australien, brachte den Aussies aber kein Glück. Dafür war er - in krasser Unterzahl gegenüber dem Heimpublikum - gegen Schweden der "glücklichste Mensch in der ganzen Halle", als Finnland den Erzrivalen besiegte. Sogar der Stadion-Einpeitscher liess sich zum Mittrommeln auf dem Grossbildschirm animieren.

Bye sagt Ciao
Schon ein gutes halbes Dutzend Nachnominierungen wegen Verletzungen gab es an dieser WM. Unter anderem rückte bei den Tschechen ein gewisser Martin Tokos nach. Der 34-jährige Ballkünstler stand gegen die Schweiz bereits auf dem Matchblatt, zu einem fulminanten Debüt wie bei Peter Kotilainen vor zwei Jahren, der quasi von der Pikettliste aufs Feld rutschte und in seinem ersten Spiel gleich ein Tor schoss, kam es nicht - hatten die Tschechen auch nicht nötig. Schon zwei neue Gesichter gab es im Turnierverlauf bei Norwegen. Ein Schmunzeln konnten wir uns nicht verkneifen, als wir den Namen der Spielers lasen, der sich aus dem Turnier zurückziehen musste: Patrick Bye. Nach dem Spiel gegen die Skandinavier hofften wir dann vor allem, dass die Schweiz nicht schon bald "Bye" zu ihren Medaillenträumen sagen muss...

 

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Tabellen

1.UHC Thun+7638.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+3330.000
3.Floorball Fribourg+1329.000
4.Pfannenstiel Egg+526.000
5.UHC Grünenmatt+1224.000
6.Ticino Unihockey+420.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-2018.000
8.Ad Astra Obwalden-1216.000
9.I. M. Davos-Klosters-2915.000
10.Unihockey Limmattal-2314.000
11.UHC Lok Reinach-1712.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-4210.000
1.Floorball Uri+5137.000
2.Nesslau Sharks+2031.000
3.Aergera Giffers-124.000
4.UH Appenzell+621.000
5.Chilis Rümlang-Regensdorf+421.000
6.Unihockey Basel Regio-1021.000
7.UH Lejon Zäziwil+317.000
8.Visper Lions-1814.000
9.UHC Bremgarten-3614.000
10.Red Lions Frauenfeld-1910.000

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