05.
2002
WM-Vorschau: Schweiz
Die Schweizer haben an der WM keine leichte Aufgabe. Im Prinzip ist die Vorgabe klar: Es wird der Gewinn der Bronzemedaille erwartet. Mehr wäre fast eine Sensation, weniger eine Enttäuschung.
Verband | Schweizerischer Unihockeyverband (SUHV) |
Gründungsjahr | 1985 |
Präsident | Renato Orlando |
Geschäftsführer | Patrick "Gisi" Falk |
Meister | Alligator Malans |
Cupsieger | Alligator Malans |
Letzte WM | 4. Platz |
Die Mischung im Team scheint zu stimmen. Auslandserfahrenen Spielern wie Reto Weber, Mark Wolf, Daniel Telli und Adi Capatt stehen junge und hungrige Spieler zur Seite. Allen voran natürlich Matthias Hofbauer von Playoff-Finalist Wiler. Grundsätzlich ist die Durchmischung bezüglich Alter und auch Herkunft der Spieler ausgewogener als noch bei der WM in Oslo vor zwei Jahren - auch wenn mit Eichmann und Kaltenbrunner zwei wichtige weil flexibel einsetzbare Spieler fehlen.
![]() Wollen wir auch in Helsinki sehen - Jubelnde Schweizer |
Wären da nicht die schwachen Leistungen des Vierländerturniers vom Februar, könnte man eigentlich optimistisch sein. Vielleicht gelingt der Exploit im Startspiel gegen die nervösen Finnen? Oder ist schon im Viertelfinal, z.B. gegen Norwegen, das Turnier für die Eidgenossen beendet? Die Voraussagen sind wahrlich schwer. Wenn die Mannschaft ihr Potential einigermassen umsetzt, liegt die Bronzemedaille sicher in Reichweite. Sind die Worte von Jani Westerlund, man sei drei Schritte hinter den Schweden und deren zwei hinter den Finnen zurück, nur Tiefstapelei? Jedenfalls müssen sie SUHV-Zentralpräsident Renato Orlando Sorgen bereiten, der bei der Verpflichtung von Urban Karlsson den Weltmeistertitel im eigenen Land 2004 gefordert hat. Denn es ist schon schwierig, innerhalb zweier Jahre nur einen Schritt aufzuholen - geschweige denn deren zwei oder drei.
Im Moment scheint es so, dass die Lücke zwischen den Schweizern und den Skandinaviern eher grösser geworden ist, der Vorsprung auf die "Tiger-Staaten" wie Tschechien eher kleiner. In der Hartvall-Arena spielen diese Ansichten nächste Woche keine Rolle mehr. Die Schweiz kann mit einem starken Auftritt weiter Werbung für das Schweizer Unihockey und - schon jetzt - die Weltmeisterschaft im eigenen Land machen. Das Verpassen eines Medaillenranges hingegen wird unweigerlich Fragen aufwerfen. Nach der Stärke der Liga, der Rolle des abtretenden Nati-Trainers und nach dem doch recht hohen Budgets, welche den Schweizer Auswahlen zur Verfügung steht. Hoffen wir, dass Urban Karlsson im Juli eine glückliche Nati-Familie antreffen wird und nicht erst eine verpatzte WM aufarbeiten muss, bevor er die hoch gesteckten Ziele anvisieren kann.