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Zu passive Schweizer unterliegen Tschechien
Im zweiten Gruppenspiel der Männer-WM in Malmö agiert die Schweiz nach ausgeglichenen 40 Minuten im Schlussdrittel zu passiv. Die Paradeformation der Tschechen nutzt dies aus, die Schweiz findet den Anschluss zu spät.
Kein Spektakel, kein wildes Hin und Her. Was im Vorfeld der WM als "Low Event Game" beschrieben wurde, trat im Topspiel der Gruppe A zwischen der Schweiz und Tschechien zumindest über 40 Minuten so ein, wie man es erwarten konnte - in dieser Hinsicht ging der Gameplan des Staffs um Johan Schönbeck auf. Die Tschechen hatten zu Beginn zwar mehr Ballbesitz, aber wenige sehr gefährliche Aktionen. Goalie Lukas Genhart agierte zudem auch in seinem zweiten WM-Spiel äusserst souverän. In der 10. Minute wäre er dann geschlagen gewesen, doch der Ball prallte von der Latte ab. Die Tschechen kamen in der Folge durch zwei Schweizer Fehler im Spielaufbau zu guten Chancen, die Schweizer schossen auf der Gegenseite meist nur aus der Distanz.
Ein Schweizer Ballverlust kurz vor der Mittelline führte schliesslich zum ersten Tor der Tschechen kurz bevor das Startdrittel zuende ging. Mareks Benes bediente Matej Havlas und dieser traf volley sehenswert zum 1:0 für den Vizeweltmeister. Die Schweiz ging auch nach der Pause keine unnötigen Risiken ein und hatte durch Stefan Hutzli den ersten guten Abschluss. Im Nachsetzen eroberte Manuel Maurer den Ball und bediente wiederum Hutzli, der aus kurzer Distanz zum 1:1 traf.
Havlas und Benes bestrafen Schweizer Nachlassen
Kurz vor Spielhälfte kassierte die Schweiz die erste Strafe der Partie. Insgesamt musste bis zur 39. Minute dreimal ein Schweizer für zwei Minuten raus, am Resultat änderte sich jedoch vorerst nicht. Die Schweizer standen im Boxplay in der 2-1-1-Formation solid und blockten einige Schüsse. Bei fünf gegen fünf hatte Paolo Riedi noch eine sehr gute Tormöglichkeit. In der 42. Minute lief gerade die dritte Strafe gegen die Schweiz ab, als Filip Langer auf der linken Seite den Rechtsausleger Ondrej Nemecek fand - der Routinier traf eiskalt zur erneuten Führung für Tschechien.
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Nun hatten die Schweizer direkt wieder eine gute Torchance - erneut durch Paolo Riedi, der lange verzögerte, doch Tschechiens Torhüter Tomas Jurco streckte seine Hand im letzten Moment noch aus. In der eigenen Zone agierten die Schweizer nun aber etwas zu passiv und kassierten in der 46. Minute nach einem Seitenwechsel der Tschechen hinter Genharts Tor das 1:3. Wieder war das Duo Havlas/Marek Benes erfolgreich, und auch das 4:1 sollte auf das Konto dieser beiden Akteure gehen. Die Schweizer liessen sich dabei von Benes etwas gar einfach austanzen, der Tatran-Stürmer startete aus der Ecke und umkurvte die Spieler in den weissen Trikots mit Elan.
Es folgte das erste Powerplay der Schweiz, dabei hatte Noël Seiler eine absolute Topchance. Sein Schuss prallte jedoch von beiden Pfosten zurück ins Feld. Bei sechs gegen fünf Feldspielern reüssierte Seiler schliesslich aus einer ähnlichen Abschlussposition, den Schweizern lief nun aber die Zeit davon. Bis zum fünften tschechischen Treffer zwei Sekunden vor der Sirene agierten sie druckvoll, hatten aber zu wenige gute Abschlüsse.
Somit muss die Schweiz den Gruppensieg den Tschechen überlassen, sofern den Deutschen im letzten Gruppenspiel nicht eine Sensation bei einem gleichzeitigen Sieg der Schweiz über Norwegen gelingt. Die Schweizer kennen ihre möglichen Gegner für den weiteren Turnierverlauf also erst am Dienstagabend nach dem Spiel zwischen Schweden und Finnland. Gegen Norwegen (Dienstag, 16.00 Uhr) werden sie das Spieldiktat wieder übernehmen müssen und mehr die Vorwärtsbewegung suchen, als dies am Montagnachmittag der Fall war.
Hier gibt es den Liveticker des Schweizer Spiels zum Nachlesen.
Männer-WM 2024, Gruppe A
Tschechien - Schweiz 5:2 (1:0, 0:1, 3:1)
Malmö Arena, 1089 Zuschauer. SR Ellis/Sjögren (SWE).
Tore: 19. Havlas (M. Benes) 1:0. 26. Hutzli (Maurer) 1:1. 42. Nemecek (Langer) 2:1 (Überzahltor). 46. Havlas (M. Benes) 3:1. 52. M. Benes (Havlas) 4:1. 58. Seiler (Bürki) 4:2 (Schweiz ohne Torhüter). 60. M. Benes (Havlas) 5:2 (ins leere Tor).
Strafen: 1x2 Minuten gegen Tschechien. 3x2 Minuten gegen die Schweiz.
Tschechien: Jurco; Hemerka, Nemecek; Poncochar, Suchanek; Zakonov, Melis; Havlas, Langer, M. Benes; D. Benes, Rypar, Delong; Jendrisak, Hanak, Besta; Forman.
Schweiz: Genhart; Bischofberger, Bürki; Hasenböhler, Schmuki; Hermle; Mutter, Zaugg, Louis; Seiler, Siegenthaler, Riedi; Mendelin, Hutzli, Maurer; Fitzi.
Bemerkungen: 58:00 Timeout Schweiz. Marek Benes und Manuel Maurer als beste Spieler ausgezeichnet.