Hamburger Splitter, Teil 1

Am Mittwoch steigt die Schweizer U19-Nati gegen Schweden ins Hamburger WM-Abenteuer (16.00 Uhr, hier im Liveticker). unihockey.ch hat sich vor dem Turnierstart schon mal in Hamburg umgesehen. Willkommen zu den ersten Splittern.

_{50000 Fans bei HSV - Wolfsburg}

Ätsch, nein, um Sex geht es in diesen Splittern nicht. Soviel sei schon mal verraten. Aber wenn man schon ins Ausland an ein internationales Turnier reist, kann auch die Gelegenheit genutzt werden, andere Events vor Ort mitzunehmen. Im Fall der U19-WM im Hamburg reiste unihockey.ch schon am Sonntag an, um sich das Fussball-Bundesliga-Spiel HSV gegen Wolfsburg anzuschauen. Kurz zusammengefasst: Ein - zumindest in der ersten Halbzeit - Grottenkick in der mit über 50‘000 Fans sehr gut gefüllten Imtech-Arena. Immerhin spielte unser Nationaltorwart Diego Benaglio eine saubere Partie.

Austragungsort der WM 2018 gefunden

_{O2 World - Heimat der Hamburg Freezers und der HSV-Handballer}

Auf dem Heimweg kamen wir mit einem blaugewandeten HSV-Fan ins Gespräch, den unsere Schweizerdeutsch geführte Unterhaltung zu einem „Where are you from?" bewegt hatte. Als Kieler sei er natürlich auch Handball-Fan, erzählte der junge Mann. Im Fussball habe er seit einiger Zeit eine HSV-Jahreskarte - im Fanblock, Höhe Eckballfahne, koste diese nur 187 Euro. Lächerlich wenig, wie er selber meint. Finden wir auch, nachdem wir über 60 Euro pro Ticket auf der Haupttribüne für gute Plätze hingelegt haben. Und Handball in Hamburg? „Das ist ein Verein ohne Kultur, der HSV hat einfach die Lizenz von Bad Schwartau gekauft", moniert unser neuer Freund, „aber bei 1.8 Millionen Einwohnern findet man schon 10‘000 Leute, die regelmässig Handball schauen wollen." Das gleiche gelte für die Hamburg Freezers im Eishockey, welche die Lizenz der München Barons übernommen haben. Hamburg und München, das wäre ungefähr so, wie wenn der FC St. Gallen nach Genf verkauft würde. Beide Teams spielen übrigens in der gleichen Eventhalle, der „O2 World" - direkt gegenüber der Imtech-Arena des HSV. Wir sagen: Wenn Deutschland bald einmal eine A-WM im Unihockey organisieren darf - gemunkelt wird von der WM 2018 - , wüssten wir ein nettes Plätzchen.

Geografie: Ungenügend
Was tun am freien Montag? Redaktor Reto Voneschen kommt die Idee, „mit der Fähre einen kleinen Abstecher nach Schweden" zu machen. Erst der Blick auf die Landkarte verrät: Von Hamburg bis zur Ostsee sind es doch einige Kilometer Wasserweg - und dann gäbe es da noch ein kleines Inselchen namens Dänemark zu umschiffen. Kurz zusammengefasst: Es gibt keine Fährverbindung von Hamburg nach Schweden. In Sachen Geografie-Kenntnisse heisst das: Nachsitzen. „Ich kenne dafür alle Pässe Graubündens", versuchte sich der Fensterplatzsitzer zu verteidigen.

Nicht wörtlich nehmen
Apropos Nachsitzen: Das regelmässig sehr schlechte Abschneiden der Deutschen bei der Pisa-Studie könnte seinen Grund in den penetranten Durchsagen in der Hochbahn haben. „Bitte zurückbleiben", heisst es da als Pendant zum „Mind the Gap" in London bei jeder Haltestelle. Wer das wörtlich nimmt, kommt im Leben nicht sehr weit.

Besuch beim Kiezclub

_{Kultverein St. Pauli spielt am Millerntor}

Apropos Fussball: In Hamburg gibt's ja nicht nur den HSV, sondern vor allem den FC Sankt Pauli. Dorthin zogs die unihockey.ch-Redaktion zu Beginn ihrer Sight-Seeing-Tour. Damian Keller, als gelegentlicher Schützenwiese-Besucher, konnte das Stadion des Partnervereins des FC Winterthur - St. Pauli kommt einmal pro Jahr in Winterthur zu einem Freundschaftsspiel - so einmal von nah sehen. Der Besuch im Fanshop begeisterte dafür vor allem Kollege Voneschen.

Zufälle gibts
Vor dem Stadion am Millerntor gabs dafür eine grosse Überraschung für das unihockey.ch-Team. Das sind doch Floorball-Stöcke? Und deutsche Nationaltrikots? Kann das sein? Mitten im Hamburg? Es konnte - ein kleines Team von Floorball Deutschland war gerade mit zwei U19-Auswahlspielern an einem Promo-Video für die WM dran. „Wir filmen an verschiedenen Orten in Hamburg", teilte uns dann Stefan Thomé mit, der uns mit „euch kennen wir doch" begrüsste. Wir warten gespannt auf die Veröffentlichung des Videos. Zur Einstimmung gibt's schon mal das Grusswort von Lotto King Karl, einer Hamburger Kultfigur, welcher vor den HSV-Spielen das Publikum mit „Hamburg meine Perle" einstimmt.