05.
2013
Hamburger Splitter, Teil 4
Finnische Stausteher, neugierige Deutsche, tanzende Boxer, hartgesottene Norweger und badende Schweizer - die heutigen WM-Splitter sind wieder sehr international.
Normalerweise kommt unser finnischer Kollege Mika Hilska nur mit seiner Notfallausrüstung am WM-Ort an, weil die Fluggesellschaften immer ausgerechnet seinen Koffer verlieren. Diesmal scheint das geklappt zu haben - dafür peinigt Hilska nun die Verkehrssituation. Das finnische Team - und mit diesem Mika Hilska - hat 70 Kilometer ausserhalb Hamburgs Quartier bezogen. Ob man Angst vor Reeperbahnbesuchen der Youngsters hat? Man weiss es nicht. Aber nun postet Hilska täglich Verkehrsbilder auf Facebook. Einmal regenüberflutete Strassen, einmal norddeutscher Stau. Da freuen wir uns über unseren Altbau mitten in der Stadt.
Fernsehen oder so?
„Kommen eigentlich auch Mainstream-Medien aus der Schweiz nach Hamburg?", wollte gestern unser Mitbewohner Chris Ecklebe (vom unihockey-portal.de) von uns wissen. Als wir ihn entgeistert ansahen, hakte er nach. „Fernsehen oder so?" Unser herzliches Gelächter nahm er uns dann zum Glück nicht übel.
Soini al dente
Bisher stand bei Norwegens U19-Nationalteam ein 1:17 2005 gegen die Schweiz als höchste Niederlage in den Geschichtsbüchern. Schweden schraubte diese Marke erbarmungslos in die Höhe. 22:1 hiess es am Schluss. Torhüter Mathias Soini gab nach 20 Gegentoren erst in der 58. Minute weichgekocht auf und liess sich hinter der Spielerbank Luft zufächeln. Die nominelle Nummer 1, Markus Jelnes, sollte für das Schweizer-Spiel am Freitag geschont werden. Anders machte es gestern der slowenische Ersatzhüter Martin Tomazin im Spiel gegen Deutschland. Beim Stand von 1:6 wechselte er sich kurzerhand selber ein. Er musste nur noch zwei Gegentore hinnehmen.
Apropos Norwegen: Unser norwegischer Kollege und temporärer Mitbewohner Kent Henriksen ist überzeugt, dass «seine» Norweger gegen die Schweiz gewinnen. Nun ja, mit helvetischer Höflichkeit und Zurückhaltung hatten wir auch dafür nur ein müdes Lächeln übrig.
Wichtiger Kontrollgang
Wie angekündigt, stand heute «Rocky - The Musical» für das unihockey.ch-Team auf dem Programm. Wer die Rocky-Filme mag, wird dieses Musical lieben. Doch, da geht was ab. Gerade das Schlussbouquet, wo der Ring für den Kampf zwischen Rocky und Apollo Creed (na, da kommen Erinnerung auf?) ins Publikum gefahren wird und die Zuschauer auf der Bühne dann Platz nehmen, ist sehr eindrücklich. Danach mussten wir natürlich auf eine Kontrollrunde auf die Reeperbahn gehen. Unser Orakel mit der Kristallkugel hat ja im ersten unihockey.ch-Printmagazin des Jahres angekündigt, dass der schöne Thurgauer Nico Gröbli vor dem Norwegen-Spiel aus dem Hotel abhaut. Er hat es wohl nicht getan - oder dann hat er sich sehr gut vor uns versteckt.
Frische Brötchen?
Ein wenig verbessert, haben sich die Zustände in der Halle im Vergleich zu gestern. Die WLAN-Leitung konnte am Abend wieder aufgeschaltet werden. Gefahr droht vor allem von den PET-Flaschen. Gefahr daher, da alle Flaschen wohl zehn Minuten durchgeschüttelt wurden. Ein erstes Opfer war swiss-unihockey-Medienchef Thomas Baumann, welcher kurzerhand seinen Laptop flutete. Sein Mac Book Pro überlebte aber die Waterboarding-Attacke, nicht wie die Maschine von unihockey.ch-Schreiberling Reto Voneschen letzte Woche. Ums leibliche Wohl kümmert sich nun Lena Suhren, bekannt geworden als «deutsche Social Media Perle» während der letzten WM. Eine der ersten Arbeiten war, die alten Brötchen wegzulegen. An denen hatte der Zahn der Zeit - oder wie man das auch sagen soll - wacker dran genagt. Oder so.