08.
2019
Meier zieht Bilanz
An der Männer U19-Weltmeisterschaft 2019 in Halifax (CAN) musste sich das Schweizer Nationalteam mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. In der WM-Analyse blickt der damalige U19- und heutige U17-Nationaltrainer Simon Meier auf die Leistungen seiner Spieler zurück und erklärt, was das für die Zukunft bedeutet.
Wie hat Simon Meier die U19-WM in Halifax erlebt? Würde er nochmals die gleichen Spieler mitnehmen? Was würde er anders machen? Welche Spieler zeigten eine herausragende Leistung? Im knapp einstündigen Video gibt Simon Meier Antworten auf diese Fragen. Er analysiert das Schweizer Spiel und die einzelnen Partien der Schweiz, spricht über die Referenznationen Schweden, Finnland sowie Tschechien und hält fest, welche Schlüsse er daraus zieht. Hier ein paar Aussagen von Simon Meier aus dem Video:
Kader
«Wir hatten das Gefühl, dass die Auswahl an geeigneten Spielern an diesem Turnier kleiner war als bei anderen Turnieren. Wir hatten nur vier Spieler, die regelmässig Erfahrungen in der NLA oder in der NLB sammeln konnten. Und auch nicht alle Spieler hatten während der Saison eine tragende Rolle in der U21. Dies wäre aus unserer Sicht aber zwingend notwendig, um an einer U19-WM reüssieren zu können. Deshalb nahmen wir insgesamt vier ‘Underager' (Spieler, die auch in zwei Jahren an der nächsten U19-WM noch teilnehmen dürfen) mit. Dies zeigt, dass die Auswahl in diesen Jahrgängen nicht ganz so gross war, wie wir es uns gewünscht hätten. Einige Spieler waren im Vorfeld der WM angeschlagen oder verletzt und brachten deshalb nicht das Fitness-Level mit, das es für eine U19-WM gebraucht hätte. Wir prüften verschiedene Alternativen, kamen aber zum Schluss, dass sie trotzdem die richtige Wahl sind. Rückblickend sind wir zufrieden mit dem Kader und ich würde auch jetzt nach der Analyse wieder dieselben Spieler mit nach Kanada nehmen.»
Bronze-Spiel gegen Finnland
«Zum Abschluss des Turnieres trafen wir noch einmal auf Finnland (Anmerkung: Bereits im ersten Gruppenspiel spielte die Schweiz gegen Finnland und verlor dabei mit 4:6). Diesmal wussten wir von Anfang an, was die Finnen im Spiel ohne Ball machen werden und waren darauf eingestellt. In den ersten 40 Minuten hatten wir deutlich mehr Spielanteile und auch mehr Torchancen als der Gegner. Mir gefiel in diesem Spiel, dass wir die Zone-Entries so umsetzen konnten, wie wir es angeschaut hatten und auch in die Abschlusszonen gelangten wir gut. Aus meiner Sicht waren wir mit Finnland nicht nur auf Augenhöhe, sondern scheiterten mit einem Chancenplus letztlich an der mangelnden Effizienz.»
Massnahmen
«In den entscheidenden Spielen an dieser WM hatten wir von der Bande aus zum Teil den Eindruck, als wäre es Männer- gegen Junioren-Unihockey. Für uns ist es extrem entscheidend, dass unsere Spieler viel mehr auf erwachsenem Niveau - sprich NLA oder NLB - spielen oder zumindest trainieren können. Unser Wunsch ist es, dass diese Spieler zwei- bis dreimal pro Woche im Männerteam mittrainieren können, auch wenn nur im dritten oder vierten Block. Und dass sie dort dann nicht verdrängt werden durch den vierten, fünften oder sechsten Ausländer. Diese Erfahrungen im Bereich Intensität, Körperspiel und Präsenz wären für uns an einer WM unglaublich wichtig.»