08.
2021
Schweizer U19 Männer verlieren den Halbfinal gegen Finnland
Die Schweiz verliert den Halbfinal an der U19-WM der Männer in Brno gegen Finnland mit 1:3. Erst zwölf Sekunden vor Schluss fällt die Entscheidung mit einem Treffer ins leere Tor. Trotz guter Leistung muss das Team von Olli Oilinki somit am Sonntag um 13:00 Uhr gegen Schweden um Bronze spielen.
Immer wieder wurde Claudio Schmid in der Mitte gesucht. Sei es beim ersten Powerplay der Schweiz - bereits gegen Schweden hatte man in dieser Disziplin die nötige Effizienz vermissen lassen - oder in der Schlussphase mit einem sechsten Feldspieler. «Am Ende scheiterten wir an uns selber. Mehr gibt es nicht zu sagen zu diesem Spiel, es ist einfach nur schade», sagt Best Player Gian Mühlemann nach dem Spiel. Er spricht seinem Team aber auch ein grosses Lob aus, man habe alles gegeben auf dem Platz. Schliesslich war es Mike Gerber, der die letzte grosse Chance vergab. Man muss dem finnischen Torhüter aber auch zugute halten, dass er eine äusserst solide Partie ablieferte.
Finnen mit Konter in Führung
Im ersten Drittel war das Spiel sehr ausgeglichen, ohne dass sich eines der beiden Teams besonders gefährliche Torchancen erarbeiten konnte. Die Schweiz hatte sogar etwas mehr Ballbesitz, musste in der 7. Minute durch einen schnellen Konter jedoch das erste Gegentor hinnehmen. Mit dem Zwischenstand von 0:1 ging es dann auch in die erste Drittelspause.
Der Start ins zweite Drittel gelang dem Team von Olli Oilinki gut, die Schweizer waren nun mehrheitlich in der gegnerischen Zone anzutreffen. Nach genau sechs Minuten hatte der fünffache WM-Torschütze Claudio Schmid die bisher beste Chance des Spiels, schoss aber über das Tor. Kurz vor Spielhälfte hatte auch Rohit Chiplunkar zwei gute Abschlussmöglichkeiten, mittlerweile wäre der Ausgleich für die Schweiz wirklich verdient gewesen. Doch leider kam es so, wie es in solchen Fällen häufig der Fall ist - kurz vor Ende des zweiten Drittels erhöhten die Finnen auf 2:0. Der Schweizer Torhüter Schwarz musste dabei einen Distanzschuss über sein Bein in die weite Ecke passieren lassen.
Der Captain erlöst die Schweizer
Es dauerte bis zur 46. Minute, ehe die Schweiz für ihren Aufwand belohnt wurde. Gian Thöni spielte seinen Könizer Vereinskollegen und Captain Leon Tringaniello von hinter dem Tor an, dieser deckte den Ball gut ab und traf zum Anschlusstreffer. «Es war eine grosse Erleichterung. Wir hatten schon gestern Mühe mit dem Toreschiessen. Wir dachten, dass jetzt dieser Ketchup-Effekt kommt, dass sie jetzt hereinfallen. Wir gaben weiter Gas, sind drangeblieben und glaubten daran», sagt Mühlemann. Nun stand das Spiel auf Messers Schneide und beide Teams waren bedacht, ja keinen weiteren Treffer zu kassieren. Sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit wurde schliesslich die erste Strafe des Spiels ausgesprochen, die Schweiz konnte also mit einem Mann mehr auf den Ausgleich drücken, doch der finnische Torhüter parierte die beiden einzigen gefährlichen Abschlüsse der Schweiz in Überzahl.
Nun begann den Schweizer Junioren allmählich die Zeit davonzulaufen, zumal die Finnen nach dem überstandenen Boxplay mehrheitlich in Ballbesitz waren. Erst anderthalb Minuten vor Schluss konnte der Staff von Olli Oilinki sein Timeout nehmen. Die Schweizer drückten nun zu sechst auf den Ausgleich, doch schliesslich traf Finnland ins leere Tor zum Schlussresultat von 3:1.
Titelverteidiger bezwingt Schweden
Im anderen Halbfinal gewann der Titelverteidiger und Gastgeber Tschechien gegen Schweden mit 5:4 nach Penaltyschiessen. Die Tschechen führten nach einem Drittel zwar bereits mit 4:1, kassierten zehn Minuten vor Schluss aber den Ausgleich. Im Penaltyschiessen stand es nach je fünf Schützen 1:1, ehe den Tschechen der Siegtreffer gelang.
Somit trifft die Schweiz morgen Sonntag um 13:00 Uhr im Spiel um den dritten Platz auf die Schweden, mit denen man nach der 1:7-Niederlage im Gruppenspiel noch eine Rechnung offen hat. «Es wird eine Challenge für uns, uns jetzt auf das Bronzespiel konzentrieren zu können. Unser Ziel war der Final. Jetzt müssen wir versuchen, dieses Spiel möglichst schnell abzuhacken, auch wenn es schwierig ist. Wir müssen weiter gegen vorne schauen, das Turnier ist noch nicht vorbei», gibt sich Best Player Mühlemann kämpferisch.
Finnland U19 - Schweiz U19 3:1 (1:0, 1:0, 1:1)
Vodova Arena, Brno (CZE); 380 Zuschauer; SR Simon Broman, Martin Matti (SWE)
Tore: 7. Laitila (Minkkinen) 1:0. 38. Ahola (Vesterinen) 2:0. 46. Tringaniello (Töhni) 2:1. 60. Sillanpaa (Laitila; Schweiz ohne Torhüter) 3:1.
Strafen: 1x 2 Minuten gegen Finnland. Keine Strafen gegen die Schweiz.
Finnland U19: Jokisalo; Lahtinen, Kilpi; Simonen, Jarvikangas; Kuutsa, Kortetmaki; Uusi-Laitila; Minkkinen, Sillanpaa, Laitila; Koistinen, Vesterinen, Ahola; Junnila, Havula, Helin; Rantaniemi, Tenho.
Schweiz U19: Schwarz; Küenzi, Schmuki; Tambini, Tringaniello; Zenger, Chiplunkar; Flury; Schmid, Hasenböhler, Ott; Gerber, Hermle, Oesch; Steiner, Graf, Mühlemann; Fankhauser, Thöni.
Bemerkungen: Alpo Laitila (FIN) und Gian Mühlemann (SUI) als beste Spieler ausgezeichnet. 59. Timeout Schweiz, danach zum Teil ohne Torhüter.