05.
2013
Sensationelle Schweizer im Final
Die Schweizer U19-Junioren haben das Halbfinal gegen den bisherigen Weltmeister Finnland nach einer nahezu perfekten Leistung mit 5:2 gewonnen. Im Final trifft die Schweiz auf Schweden.
«Oh wie ist das schön», erklang in der 59. Minute als Fabian Beeler mit einem Weitschuss das 5:2 für die Schweizer U19-Junioren ins leere Tor erzielte. Kurz danach war das nervenaufreibende Halbfinalspiel gegen Finnland fertig, und es war endgültig «schön». Die Schweizer Junioren feierten erst ihren Torhüter Rouven Gruber, welcher eine überragende Partie gezeigt hatte und danach mit den vielen Schweizer Fans den Finaleinzug. Erstmals seit zwölf Jahren - damals auch in Deutschland (Weissenfels) - hat es wieder eine Schweizer-Männer-U19-Auswahl ins Endspiel geschafft. Der Gegner dort heisst Schweden, das Tschechien mit 8:5 im zweiten Halbfinal bezwang. Den Tschechen ging im letzten Drittel die Puste aus. Nach dem ersten Abschnitt lagen sie noch 3:1 in Führung.
Louis‘ wichtiger Ausgleich
Bis es soweit war, musste lange gezittert werden. Zwar ging die Schweiz durch Manuel Staub früh in Führung (5.), doch Finnland kehrte im Mitteldrittel innert einer Minute die Partie auf 2:1. Die Schweizer hatten bis dahin sehr abgeklärt gespielt. Jede Linie spielte ein anderes System, was die Finnen entnervte. Nach dem Doppelschlag schien die Partie zu kehren. Finnland drückte, doch die Schweizer wussten zu reagieren. Marco Louis wischte in der 29. Minute einen von der Bande zurückprallenden Ball zum Ausgleich über die Linie. Und acht Minuten später entwischte der flinke Joël Rüegger auf dem linken Flügel und traf präzis unters Lattendach zur erneuten Führung (38.).
Gruber macht die Schotten dicht
Mit der Führung im Rücken spielten die Schweizer im Schlussdrittel wieder sehr abgeklärt. Die Finnen scheiterten nach und nach an der «Mauer» Rouven Gruber. Dafür setzte Fabian Beeler in der 55. Minute wunderbar einen Konter zum 4:2 ins Netz. Der erste WM-Treffer des Melsers in Churer Diensten. So wurden die letzten Minuten wie eingangs beschrieben zur Zitterpartie. Bis eben erneut Beeler Finnland den endgültigen Todesstoss versetzte.
Erfolgreicher Frustabbau
«Wir wussten, dass wir gegen Finnland bestehen konnten», sagte der glückliche Beeler nach Spielschluss, «jeder gab 200 Prozent Einsatz, damit es gereicht hat.» Dass er gleich zwei Tore erzielen konnte, freute Beeler besonders. «Drei torlose Spieler sind als Stürmer sehr frustrierend, zudem ‚klauten‘ mir die Schiedsrichter beim 2:2 auch den Assist», sagt er lachend, «so waren die zwei Treffer der beste Frustabbau.» Im Final wünscht sich Beeler Schweden, «weil wir gegen sie schon mal gespielt haben und wissen, dass wir auf Augenhöhe sind.»
Finnland U19 - Schweiz U19 2:5 (0:1; 2:2; 0:2)
Sporthalle Hamburg (DE) - 823 Zuschauer. - SR Skoog/Pettersson (SWE)
Tore: 04:51 Manuel Staub (Nico Gröbli) 0:1, 23:07 Roni Laasonen (Krister Savonen) 1:1, 24:07 Roni Laasonen (Vertti Wigren) 2:1, 28:47 Marco Louis (Michel Dumauthioz) 2:2, 37:13 Joël Rüegger (Manuel Staub) 2:3, 54:44 Fabian Beeler (Ruven Gruber) 2:4, 58:22 Fabian Beeler 2:5
Strafen: 15:20 Lassi Kotovaara 2', 21:58 Manuel Staub 2', 33:51 Sämi Gutknecht 2', 41:40 Miika Mertaniemi 2', 58:37 Renzo Mayer 2'
Finnland U19: Lassi Toriseva; Nico Salo, Vertti Wigren; Atte Eronen, Krister Savonen; Veli-Pekka Turula; Roni Laasonen, Peter Kotilainen, Lassi Kotovaara; Miika Mertaniemi, Eino Pesu, Samu Saari; Henri Alho, Tuukka Vettenranta
Schweiz U19: Ruven Gruber; Micha Baumgartner, Nils Conrad; Nicola Bischofberger, Lucas Schlegel; Sämi Gutknecht, Tobias Heller; Nico Gröbli, Joël Rüegger, Manuel Staub; Fabian Beeler, Carlo Engel, Marco Louis; Sebastian Baumann, Michel Dumauthioz, Dan Hartmann; Renzo Mayer
Bestplayer: Ruven Gruber / Krister Savonen