05.
2011
"Wir haben eine extreme Entwicklung durchgemacht"
Die U19-Nati gewann vor wenigen Tagen an der WM in Deutschland die angestrebte Medaille. Auf dem Weg dazu setzte sich die Schweiz ungefährdet gegen Norwegen und die Slowakei sowie im Bronzespiel knapp gegen Tschechien durch. Und auch bei den Niederlagen gegen Weltmeister Finland (6:7) und im Halbfinal gegen Schweden (5:8) waren die jungen Schweizer nahe dran. Yves Pillichody (18), der Flügel der ersten Schweizer Linie, erhielt mit der Nomination ins All-Star-Team sogar noch eine persönliche Auszeichnung.
Yves, wie zufrieden bist du mit ein wenig Distanz mit dem dritten Rang?
Immer noch ziemlich zufrieden. Mit der Teamleistung sowieso, mit mir selbst eigentlich auch. Wir haben unser Ziel erreicht und waren sehr nahe dran an den Nordländern. Ich hatte das Gefühl, mit einem Quäntchen mehr Glück hätte es sogar noch zu mehr reichen können.
Was hat letztlich den Ausschlag zum Gewinn der Medaille gegeben?
Der Teamzusammenhalt, als Mannschaft haben wir unmittelbar vor und während der WM selbst eine extreme Entwicklung durchgemacht. Wir haben einen ausgeprägten Teamgeist entwickelt und haben in der letzten Phase der Vorbereitung die Abstimmung in den Linien gefunden. An der WM hatten wir drei Linien, die auf einem ähnlich hohen Niveau spielten. Das war ein grosser Vorteil.
Ihr hattet auch ein funktionierendes und vor allem effizientes Powerplay, war das schon immer so?
Definitiv nicht... In der Vorbereitung, bis und mit den letzten Testspielen am Fünfländerturnier in der Slowakei hatten wir oft Mühe. Wir haben das auch oft angeschaut im Training, und kurz vor der WM hat es dann „klick" gemacht. Von da an haben wir uns plötzlich gefunden.
Gegen alle Top-Gegner seid ihr mehrere Tore in Rückstand geraten. Was lief da schief und weshalb ist es euch gelungen, den Anschluss jeweils wieder zu schaffen?
Im ersten Spiel gegen die Finnen spürte man zu Beginn die Nervosität aller Einzelnen. Das führte zu dummen und einfachen Einzelfehlern und Gegentoren. Im Halbfinal und im Bronzespiel hatten wir auch etwas Mühe, hineinzufinden - und ein Teil der Gegentore war auch einfach gut herausgespielt. Die Fähigkeiten, nie aufzugeben und einander zu pushen haben uns in diesen Situationen geholfen. Wir haben gesagt und erhielten auch die Vorgabe, dass wir unabhängig vom Resultat auf unsere Leistung schauen und das Maximum herausholen wollen.
Du selbst bist sogar noch ins All-Star-Team gekommen. Was bedeutet dir diese Auszeichnung?
Diese Nomination ist eine grosse Ehre für mich. Ansonsten hat sie glaub nicht so viel zu bedeuten. Sie ist vor allem eine Rückmeldung dafür, dass ich wohl aufgefallen bin. Das ist ein gutes Zeichen und gibt mir auch etwas zurück.
Zuerst Meister in der U21 und jetzt die WM-Medaille, das Fazit deiner Saison fällt wohl positiv aus? Was sind deine nächsten Ziele?
Die Saison mit der Könizer U21 war die Beste, die ich bislang erlebt habe. Wie in der Nati hatten wir auch da ein Superteam und einen tollen Zusammenhalt. Die WM war meine erste und ein spezielles Erlebnis, da wird ein ganz anderes Spiel gespielt als in der Liga. Ansonsten schaue ich mal, was jetzt kommt. Ich glaube, meine Pause fällt nach der langen Saison kurz aus. Ich brauche aber auch keine lange Pause und brenne bereits jetzt darauf, das Sommertraining mit der SML bestreiten zu können.